Manfred Hartinger: Shredlage kommt an

Maisernte
Nachdem ich die letzte Augustwoche auf Baustelle verbrachte, ging es direkt wieder an unseren Standort nach Hettstedt (Sachsen-Anhalt). Hier sind wir dann in die Maissaison 2016 gestartet. Von da an waren wir auf allen drei Standorten mit unserer gesamten Schlagkraft gefordert und auch gefragt. Auf Grund der anhaltenden schönen Witterung und Trockenheit wurde schnell klar, dass es keine unproblematische Ernte werden würde. Der Großteil unserer Flotte lief rund um die Uhr, um eine schnelle Bearbeitung der einzelnen Aufträge zu garantieren. Bei Spitzenwerten von 11% TS-Zuwachs innerhalb von nur vier Tagen wurde es jedoch trotzdem schwer den ganzen Mais noch bei vernünftigen Werten ins Silo zu bringen. Ich selbst saß die ganze Saison über auf einem unserer Häcksler.

Shredlage
Den ersten Teil verbrachte ich auf einem Jaguar 950 mit 10-reihigem Orbis, der auf Shredlage umgerüstet war. Die Besonderheit hierbei liegt bei der Shredlage Corncracker Technologie. Durch spezielle Cracker Walzen mit Sägezahnprofil, gegenläufiger Spiralnut und unterschiedlichen Drehzahlen können Spindelstücke vollständig zerkleinert, Körner komplett zerrieben und das Stängelmaterial in Längsrichtung sehr gut aufgefasert werden. Durch die hierbei entstehende größere Oberfläche wird eine deutlich bessere bakterielle Fermentation beim Silieren und bei der Verdauung im Pansen der Kuh. Dies führt zu einer höheren Milchleistung, besserer Tiergesundheit und durch Kosteneinsparungen durch weniger Kraftfuttereinsatz und weniger Stroh in der Futterration. Unter unseren Kunden gibt es einige Milchviehbetriebe, die von diesen Vorteilen profitieren können/wollen und daher unser Shredlage - Angebot sehr gerne annehmen. Vom Fahren an sich unterscheidet es sich kaum vom „normalen“ Häckseln, außer, dass man mehr Leistung dafür benötigt und daher kommt es auch zu einem höheren Spritverbrauch. Auch ist der höhere Materialverschleiß nicht außer Acht zu lassen.

Außenarbeiten
Nach der Shredlage ging es für mich auf einen anderen Jaguar 950 mit Orbis 750. Hier war ich für dann für Biogasanlagen unterwegs. Trotz trockenem Mais konnten wir die Maiskampagne zwar erschöpft, aber erfolgreich und ohne größere Schäden abschließen.

Aktuell sind wir gerade mit der Rübenernte und Maisdrusch beschäftigt. Die Gülle steht ebenfalls in ihren letzten Zügen kurz vor der Sperrfrist. Auch auf diversen Baustellen, mit Fräsen bei der Bodenstabilisierung und Lkw zum Wassertransport, sind wir außerdem noch unterwegs. 

Über den Autor
Unser Tagebuchautor Manfred Hartinger hat in diesem Jahr seine Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice absolviert. Der Ausbildungsbetrieb war das Lohnunternehmen Alfons Huber.

Seit dem 01. August 2016 arbeitet er bei dem Lohnunternehmen Büttner. Dieses hat seinen Hauptsitz im thüringischen Grabfeld mit Zweigstellen in Friemar (Thüringen) und Hettstedt (Sachsen-Anhalt). Es bietet Dienstleistungen in Bereichen der Landwirtschaft, Kommunalwirtschaft, Forstwirtschaft und diverse Baudienstleistungen an.