Der neue 800er Fendt

Zwischen der bisherigen 800 Vario und der 900er Baureihe klaffte bei Fendt bislang eine Lücke im Traktorenprogramm. Diese wird jetzt mit der Einführung einer komplett neu entwickelten Baureihe mit 5 Modellen von 200 bis 280 PS geschlossen.

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Die neuen Varios werden auch 800 heißen, haben aber mit den „alten" 800ern nichts mehr gemeinsam. Mit den neuen Traktoren will Fendt weitere Marktanteile im wachsenden Segment von 200-280 PS hinzugewinnen.Der neue 800er ist im Vergleich zum bisherigen in allen Dimensionen gewachsen. In der Länge um 50 cm, in der Höhe um 25 cm und auch der Radstand wächst um 18 cm auf 2,9 m an. Durch das Wachstum ist auch das Leergewicht des Schleppers gewachsen, das nun 9850 kg beträgt. Der „kleine" 800er bringt 7,2 t auf die Waage. Allerdings beträgt die maximale Zuladung bei 50 km/h und 2-Kreis-Bremse beim neuen 800er jetzt 6150 kg. Im Gegensatz zur aktuellen 900er Baureihe setzt Fendt auch beim neuen 800er auf das Gusshalbrahmenkonzept. An der Hinterachse können Reifen mit einem Durchmesser von 2,05 m montiert werden.

Motor mit SCR

Jetzt geht Fendt nach MF und Valtra als dritter Hersteller den „AdBlue-Weg" im Motorenbereich, um die in 2011 in Kraft tretende Abgasnorm TIER 4 interim zu erfüllen. Im 800er Fendt verrichtet allerdings weiterhin ein Deutz Motor seine Arbeit. Dieser 6 Zylinder verfügt über 6,06 l Hubraum und eine CommonRail Einspritzung mit einem maximalen Einspritzdruckdruck von 2000 bar. Den Bestverbrauch des neuen Motors gibt Fendt mit 195 g/kWh an. Aufgrund der ölgeschmierten Einspritzpumpen sind die neuen Motoren freigegeben für die Nutzung von RME. Das Ölwechselintervall der Motoren liegt bei 500 Stunden.Zur Abgasnachbehandlung wird die Harnstofflösung AdBlue in das Abgas des Motors eingespritzt. In einem SCR-Katalysator (Selective Catalytic Reduction) wird dann das klimaschädliche NOx in unschädlichen Stickstoff und in Wasser umgewandelt. Den AdBlue-Verbrauch gibt Fendt mit ca. 5 % des Dieselverbrauchs an. AdBlue wird in einem Extra-Tank mit 70 l Volumen mitgeführt.

60 km/h Getriebe

Das Getriebe ist ein bekanntes: Zum Einsatz kommt das überarbeitete ML 200, das stufenlose „Ur-Getriebe" von Fendt, das mit der Vario 900 Baureihe 1995 eingeführt wurde. Das Getriebe deckt einen Geschwindigkeitsbereich von 20 m/h bis 60 km/h ab. Fendt sieht sich hier als Vorreiter und behauptet, dass 90 % aller neuen 900er Varios auf dem deutschen Markt in der Profi-Version mit 60 km/h-Ausstattung ausgeliefert würden. Die 60 km/h erreicht der neue 800er bei 1700 Motorumdrehungen pro Minute. Anstatt der Einzelradaufhängung an der Vorderachse wie bei den 900er Vario, verbaut Fendt beim neuen 800er eine durchgehende Achse, die über einen Gesamtfederweg von 120 mm verfügt. Die Federungszylinder liegen bei dieser Achse außen. Diese Achse verfügt bei den Schleppern in der 60 km/h-Ausführung über eine Stabilitätskontrolle zur Seitenstabilisierung bei schneller Kurvenfahrt. Das wartungsfreie Bremssystem besteht aus zwei neuen integrierten Mehrscheibenbremsen mit geringeren Schleppleistungsverlusten hinten und einer Lamellenbremse auf der Kardanwelle vorne.Die neue Hydraulikpumpe fördert serienmäßig 110 l/min, auf Wunsch sind Pumpen mit 152 oder 193 l/min erhältlich. Damit erreicht der Schlepper im Heck eine Hubkraft von 11.100 daN, am Frontkraftheber 5.100 daN. Bis zu 8 elektronisch geregelte Hydraulikventile sind auf Wunsch erhältlich. Die Ölhaushalte für Getriebe und Hydraulik sind getrennt. Die maximale entnehmbare Ölmenge wird mit 80 l angegeben. Beim Fahrerstand handelt es sich um die X5-Kabine, die bereits auf dem aktuellen 900er Vario montiert wird. Diese ist mit einem 3 Punkt-Luftfederungssystem mit automatischem Brems- und Nickausgleich ausgestattet. Die Klimatisierung erfolgt vollautomatisch nach Vorwahl der Wunschtemperatur. Sämtliche Bedienelemente des Traktors befinden sich in der rechten Armlehne des auf Wunsch aktiv gefederten Komfortsitzes.

Neue Terminals

Der Forderung nach größeren Bildschirmen kommt Fendt mit den beiden neuentwickelten Variotronic-Terminals nach, die in zwei Bildschirmgrößen (7 und 10 Zoll) erhältlich sein werden und in die Armlehne des Sitzes integriert sind. In den Ausstattungsvarianten „Power" und „Profi" kommt serienmäßig das 7 Zoll Display zum Einsatz, in der „Power Plus" Ausstattung arbeitet der Fahrer mit dem 10 Zoll Terminal. Mit allen drei Versionen kann das Vorgewendemanagement „TeachIn" programmiert und abgespeichert werden. Die Steuerung von ISOBUS Geräten und Anschlussmöglichkeiten für zwei Kameras sind den Versionen „Power" und „Power Plus" vorbehalten. Will man auch das neue automatische Spurführungssystem „VarioGuide" steuern, muss man sich für den „Power Plus" Schlepper entscheiden. Auf dem 10 Zoll Terminal lassen sich bis zu 4 Anwendungen zeitgleich auf diesem Bildschirm darstellen. Die Bildschirmdarstellung kann dabei individuell nach belieben des Fahrers zusammengestellt werden. Gesteuert werden die Terminals über ein externes Bedienteil an der rechten Seite des Terminals und über den Touchscreen.

Automatisch Wenden

Das neue integrierte Spurführungssystem VarioGuide, das in Zusammenarbeit mit Topcon entwickelt wurde, wird in drei Genauigkeitsstufen (+/- 20 cm; +/- 5 cm und +/- 2 cm) erhältlich sein. Die höchste Genauigkeit wird in Verbindung mit einer mobilen oder festen RTK-Station oder in Zukunft auch über das GSM-Mobilfunknetz erreicht. Dies hat den Vorteil, dass das Korrektursignal quasi flächendeckend in Deutschland ohne die bekannten Abschattungsprobleme der RTK Stationen empfangen werden kann.Erstmals wird Fendt mit der neuen 800er Baureihe eine automatische Steuerung des Schleppers am Vorgewende anbieten. Nach Einstellung des Wenderadius, der Wendegeschwindigkeit, des Bearbeitungsmodus und Aktivierung des Vorgewendemanagements dreht der Schlepper vollautomatisch am Vorgewende.Mit „VarioDoc" bietet Fendt die Möglichkeit sämtliche Arbeitsprozesse mit dem neuen Bedienterminal zu dokumentieren. Die Ausgabe der Daten erfolgt dabei im offenen ISOXML Standard. Damit soll der Übernahme der Daten in alle gängigen Ackerschlagdateien nichts mehr im Wege stehen.Alle Fans der bisherigen 800 Vario Baureihe können beruhigt sein: Diese Schlepper bleiben weiterhin im Verkaufsprogramm.

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