Fendt 728 Vario - Für den LU gemacht

Zur neuen Saison geht Fendt mit der neuen 700 Vario-Baureihe an den Start. Sie umfasst 5 Modelle und dürfte viele Fans in den Lohnunternehmen finden.

Auf den ersten Blick fragt man sich schon, was denn außer der Motorhaube und den neuen LED-Lichtern in Front und Heck neu an der Vario 700-Baureihe ist. Bei genauerem Hinsehen – auch unter die Haube – wird allerdings sehr schnell klar, dass der neue 700er nichts mehr mit dem alten zu tun hat. Motor, Getriebe, Hinterachse, Kabine – alles geht beim neuen 700er erstmals in den Einsatz, wie die Fendt-Verantwortlichen im Rahmen einer Vorstellung in der Nähe von Verona Anfang August erklärten. Die neue Baureihe umfasst fünf Modelle in den Ausstattungslinien Power, Power+, Profi sowie Profi+ mit 149 kW / 203 PS bis 221 kW / 303 PS.

Abschied von Deutz

Der neue Motor kommt jetzt aus dem AGCO-Konzern. Produziert wird er bei AGCO Power in der finnischen Stadt Nokia. Der Sechszylinder verfügt über 7,5 l Hubraum, elektronisch geregeltem Wastegate-Turbolader und ist für den Niedrigdrehzahlbetrieb von 700 U/min (Leerlauf) bis 1.700 U/min (Nenndrehzahl) optimiert. Herz des neuen Kühlersystems ist ein drückender Lüfter, der unabhängig von der Motordrehzahl, hydrostatisch angetrieben wird und vor dem Kühlerpaket montiert ist. Zur Reinigung des Kühlergrills lässt sich die Drehrichtung des Lüfters umkehren. Vorteile sind laut Fendt, eine im Vergleich zum Standardlüfter deutlich effizientere Arbeitsweise, sowie weniger Platzbedarf.

VarioDrive-Antrieb

Das neue Fendt Vario-Getriebe im 700er ist wie bei den 1000er und 900er als VarioDrive-Konzept ausgelegt und trägt den Namen TA 190. Es soll durch den variablen Allradantrieb in jeder Situation für eine maximale Zugleistung sorgen. Die bisherige Fahrbereichsschaltung entfällt und das Getriebe bietet eine Geschwindigkeitsbandbreite von 20 m/h bis 60 km/h. Für Vorder- und Hinterachse stehen separate Hydromotoren bereit, die auf die jeweilige Achse wirken. Somit kann die Antriebsleitung zwischen den Achsen intelligent geregelt werden und der sogenannte Pull-in-turn-Effekt – der Vorderachsantrieb zieht den Schlepper unter schwierigen Bedingungen im Feldeinsatz um die Kurve – realisiert werden.

Kabine mit neuen Features

Die pneumatisch gefederte Kabine erinnert stark an die des bisherigen 700er. Sie musste aber aufgrund der neuen Hinterachse und der größeren Bereifungsoptionen ebenfalls umfassend überarbeitet werden. Innen fällt das bereits bekannte und vielfach individualisierbare Fendt One-Bediensystem ins Auge, das auf Wunsch bis zu drei Monitore bietet und die Datenübertragung über den Agrirouter ermöglicht.
Ganz neu ist ein optionaler Premium-Sitz vom Sitzhersteller Isringhausen, der sich nach langer Abstinenz im Agrarsektor mit Einführung der neuen Fendt Baureihe der Schleppersitzproduktion widmet. Auf der Probefahrt fühlte sich der perforierte Ledersitz mit Belüftung und Massagefunktion sehr angenehm an. Die Einstellung der Sitzfunktionen ist über das Bedienterminal des Schleppers möglich. Weitere neue Features in der Kabine sind eine große und herausnehmbare Kühl- bzw. Warmhaltebox, größere elektrisch einstellbare Außenspiegel, sowie ein Seitenscheibenwischer für die rechte Seite.

Fotos: Lützen

Fazit

Mit den neuen 700ern hat Fendt eine komplett neue Baureihe vorgestellt. Der VarioDrive-Antriebsstrang bietet die gleichen Features wie der aus den Baureihen 900 und 1000 Vario wie zum Beispiel den variablen Allradantrieb. Der Fahrbereichsschalter entfällt – und kann somit auch im hektischen Praxiseinsatz nicht mehr vergessen werden.
Der neue AGCO-Power Motor mit seinem Niedrigdrehzahlkonzept macht einen unaufgeregten Eindruck im schweren Zug. Fendt verspricht deutliche Kraftstoffersparnisse. Die Kabine ist leise und der Komfort durch zusätzliche Ausstattungsfeatures gestiegen. Produziert werden sollen die neuen Traktoren ab Anfang 2023.

Björn Anders Lützen,
Redaktion LOHNUNTERNEHMEN

Den gesamten Bericht zur neuen 700 Vario-Baureihe von Fendt gibt es in der LOHNUNTERNEHMEN 09-2022.

Fendt Katana - Jetzt mit 850 PS

Zweite Neuheit, die Fendt in Italien vorgestellt hat, war der Fendt Katana 850, der die Baureihe nach oben erweitert. Angetrieben wird der Häcksler von einem Reihen-6-Zylinder-Motor von Liebherr, der mit seiner Motorcharakteristik optimal auf den Häckslereinsatz abgestimmt sein soll. Mit einem Hubraum von 18 l erreicht er eine Leistung von 623 kW / 847 PS nach ECE R120. Der Motor erfüllt die europäische Abgasnorm Stufe V mit selektiver katalytischer Reduktion (SCR) ohne Dieselpartikelfilter oder Abgasrückführung.
Ab sofort bietet Fendt nun auch den Kemper Vorsatz 490 plus mit einer Arbeitsbreite von 9 m an. Bei starken Bodenkonturen wird der Vorsatz durch den Pendelrahmen des Häckslers mit seinem Pendelweg von 14 Grad geführt.
Die Messertrommel des Katanas verfügt über einen Durchmesser von 720 mm. Sie kann in drei Varianten mit 20, 28 oder 40 Messern geliefert werden. Eigens entwickelt für materialschonendes Schleifen, stellt die Messerschleifeinrichtung des Katanas den Schleifstein kontinuierlich während des Schleifens nach.
Zur Aufbereitung stehen drei unterschiedliche Walzencracker mit einem Durchmesser von 300 mm zur Wahl. Der serienmäßig verbaute R Cracker mit Sägezahnprofil soll für Schnittlängen bis zu 20 mm geeignet sein. Der optionale RS Cracker mit V Spiralnut wurde für die optimale Aufbereitung im Langschnitt entwickelt.
Der überarbeitete Auswurfbogen verfügt über eine Überladehöhe von bis zu 6,20 m. Optional ist für den Fendt Katana 850 der Befüllungsassistent Fendt Fill Control verfügbar. Schwenkt der Auswurfbogen, wird die Auswurfklappe automatisch gesteuert und die Transportwägen gleichmäßiger befüllt. Der Fendt Katana 850 ist ab August 2022 bestellbar und wird laut Fendt zur Saison 2023 ausgeliefert.

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