Benny Götting: LU-Tagebucheintrag Nr. 10

Mais ab - Gülle Endspurt. So kündigt sich auch bei LU Hamester in Mühlen-Eichsen, Mecklenburg-Vorpommern das Ende der Saison an. Unser Tagebuchautor Benny Götting hat seine erste Saison ohne Schlepper mit Bravour gemeistert.

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Highlight 115.000 Kubikmeter Gülle. Diese Menge hat allein unser Jüngster gut platziert. Das erst in diesem Frühjahr gekaufte zweite Agrometer Verschlauchungs-System hat sich bewährt und anstandslos Kubik um Kubik verschlaucht. Trotz wechselhaftem Wetter konnten wir ausbringen, ohne Spuren zu hinterlassen. Selbst auf Niedermoorflächen läuft der 20 Tonnen schwere Gülleverteiler mit 1050ziger Bereifung reliefneutral. Das ist eine Freude für Auge und Bodenkundler. Mein persönliches Highlight, das war meine erste Saison als Mit-Organisator. Das heißt: viel telefonieren, viel reden und ständig unterwegs sein und organisieren, von Treibstoff, Schmierstoff, Ersatzteil und nicht zu vergessen: Butterbroten.

Außenarbeiten Ja, sie ist vorbei. Wie im Fluge ging es durch den Mais. Jetzt mit dem Pflug über die Stoppel, bzw. dem Mulcher drüber her. Da hat das Wetter bei uns gut mitgehalten, gut 7000 liegen in den Silos. Die Erträge, denke ich, waren eher durchschnittlich von 25-50 t vom Hektar war alles dabei. Zeitlich und strategisch wurde es manchmal recht eng. Der Mais ist ziemlich gleichmäßig abgereift - und dann wollen alle. Vielleicht wäre eine bessere Koordinierung der Sorten schon bei der Aussaat, mit unterschiedlichen Abreifezeiten, ein Ansatz hier etwas Entspannung in die Arbeitsspitzen zu bringen. Ich schätze in einigen Regionen arbeiten hier schon Landwirte, Biogasbetreiber und Lohnunternehmer enger zusammen. Deren Erfahrungen würden mich interessieren. Damit wäre auch eine bessere Auslastung der Maschinen möglich. Und es ließe sich der ein oder andere Schlepper anders einsetzen. Damit hätten wir etwas Entlastung in den Gülleketten gehabt. Läuft ja auch auf Hochtouren, der große Endspurt.

Werkstatt Außer den Akut-Aktionen lief da nicht sehr viel. Zwischenzeitlich sah es in der Werkstatt eher nach Überfall aus. Werkzeuge nicht nur nicht an ihrem Platz, sondern gleich gar nicht mehr auffindbar, dafür abgebaute kaputte Maschinenteile. Die Besatzung der Werkstatt hat einige ganz harte Tage hinter sich. Der 650 BigX hat uns zusätzlich laufen lassen. Das Beschleunigerlager ist ausgelaufen, die Zentralschmierung defekt, Häckseltrommel auseinander geflogen und Auswurfbogen eingerissen. Alles ist komplett ausgetauscht. Da wurde die Nacht zum Tag, denn der Häcksler war für den nächsten Tag voll eingeplant. Zum austauschen des Beschleunigerlagers haben wir uns Unterstützung geholt, den Kundenservice von HSL Bad-Oldesloe. Unseren Schlosser hatte ich ins Bett geschickt. Denn auf ihn können wir tagsüber nicht verzichten und schließlich stand auf seinem Arbeitsplan noch der Auswurfbogen. Das haben wir dann hier in Eigenregie erledigt. Das ging relativ zügig und einfach.

Freizeit Freizeit?!  Zurzeit nur auf Bezugsschein. Bis zum 15.11. müssen die Güllelager geräumt sein, für die neue Kollektion. Da ist also noch einiges an Arbeit. Das ist zwar alles noch anstrengend, aber ein Hobby ist nur gut, wenn's einen auch fordert.  

Termine Danach, exakt am  15. November geht es mit der ganzen Mannschaft ab nach Hannover zur Agritechnica.

 

Geschrieben von Kai Hasse