Carsten Andersen: LU.WEB Mitarbeitertagebuch-Eintrag Nr. 7

Gras, Gras, Gras. Die zweite Runde bis der Schwader glüht, meldet Carsten Andersen unser Tagebuchautor bei LU Lassen in Sörup aus dem hohen Norden.

Älterer Beitrag

Dieser Beitrag ist bereits vor mehreren Jahren erschienen und enthält möglicherweise nicht optimal dargestellte oder veraltete Inhalte.

Highlights:Der  3.Juli, meine praktische Prüfung! Geschwitzt habe ich da schon. Das lag aber sicherlich auch am Wetter, ein echter Sommertag. Die Prüfung habe ich mit einem ziemlich vernünftigen Ergebnis bestanden,  mit ausgezeichnetem Sonnenbrand.

Außenarbeiten:Der zweite Schnitt ist im vollen Gange, seit letztem Sonntag. Mit dem Jaguar 870 und 960 häckseln wir Gras. Mit dem zweiten 960 wird teigreife Gerste gehäckselt. Die Gerste geht überwiegend in die Silos der Biogasanlage. Es sind nur noch wenige Landwirte die Ganzpflanzensilage in ihrer Futterration einplanen. Es werden wieder Rund- und Quaderballen gepresst. Auch jetzt wieder die ganze Palette an Verpackungsmöglichkeiten und in den möglichen „Reifezuständen" von Heu über Heulage bis zur Silage. Gut 500 Rundballen und eineinhalbmal so viele Quaderballen. Ich habe da mal nachgefragt, welches Gras da eigentlich steht. Auf den Weiden, die wechselnd genutzt werden, dominiert das Deutsche Weidelgras zusammen mit Wiesenlieschgras und Wiesenrispe und Weißklee - zumindest wird in dieser Mischung nachgesät. Je nach Standort ändert sich ja aber auch der Bewuchs im Laufe der Zeit. Das Deutsche Weidelgras ist sehr trittverträglich und winterhart. Das Ackerfutter, bzw. das Gras auf den Ackerflächen, ist das ertragreiche Welsche Weidelgras, das zweijährig genutzt wird. Es ist nicht ganz so winterhart, sehr ertragreich und hat einen hohen Zuckergehalt, aber auch völlig ohne THC. Ich glaube, die aktuellen Sorten sind schon gezüchtete Kreuzungen. Von meinem John Deere 7710 oder auch mal dem 6920  aus betrachtet, ist es wichtig, das gemähte Gras in ein ordentliches Schwad zu bringen. Mit dem Claas Liner 3000 im Schlepp schwade ich, was das Gerät hergibt. In der Stunde schaffe ich so etwa zwischen 5-10 Hektar je nach Schlaggröße und Ebenheit der Koppel. Richtig gut läuft es auf den rechteckigen langen Koppeln, aber die sind eben nicht überall. Wir haben auch ziemliche Hanglagen hier. Herausforderungen sind die extrem kleinen Koppeln. Trotzdem muss man gerade auf den schönen Flächen aufpassen: Gullies oder Schachtabdeckungen kommen auch bei uns vor. Und diese Beton-Strommasten, einmal leicht im Abstand verschätzt - schon rattert es! Das ist mir aber nur einmal! passiert. Seitdem fahre ich langsamer an die Pfosten ran. „Die richtige Einstellung", hat der Chef gesagt. Gilt ja auch für den Schwader, denke, das habe ich auch ganz gut im Griff.

Werkstatt:Unser alter Deutz Mähdrescher M35.80 wurde verkauft. Das gute Stück mussten wir auf einen LKW buchsieren. Anschließend haben wir die Hinterräder abgebaut. Sonst hätten wir die 4 Meter Obergrenze überschritten. Ich sag nur: Tunnel oder Brücke. Der Spediteur hatte in der Ladungssicherung von Großmaschinen ziemliche Routine. Von alleine fährt der Mähdrescher ja nicht, aber von alleine runterfallen wäre schon möglich. An einem der Abfahrwagen ist die Antriebskette der Dosierwalzen gerissen. Zum Glück keine große Sache: Abdeckblech abbauen und schon ist man an der Kette.

Freizeit:Einige Zeit habe ich mit den Prüfungsvorbereitungen verbracht. Aber das hat sich ja auch gelohnt. Und letzte Woche konnten wir auch den Geburtstag unseres Chefs feiern. Sonst auch alles im Grünen-Bereich.

Termine:Meine offizielle Freisprechung!

 

 

 

 

 

Geschrieben von Kai Hasse