Carsten Erlemeyer: LU-Tagebuch-Eintrag Nr. 3
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HighlightsDie kleine Werksbesichtigung bei dem Spezialist für organische Düngung, Briri. Super! Der Chef persönlich zeigte uns die einzelnen Produktionsschritte. Kein Fass gleicht dem anderen. So ein Behälter ist auch von innen keineswegs nur ein hohles Fass. Da tummeln sich Schwallwände und etliche Verstrebungen. Der Arme, der das da drin alles Verschweißen muss.
AußenarbeitenMit den zwischendurch wieder gesunkenen Temperaturen Mitte des Monats verlängerte sich schon die Arbeitszeit. Das heißt, die Zeit zum Schlafen nimmt ab. Bei Frost mit bis zu -4°C sind die Flächen befahrbar. Jeder will seine Gülle ausgebracht haben. So viel Stress und das selbst über die Karnevalszeit - aber was muss, dass muss. Also laufen die drei Ausbringgespanne seit letzten Montag früh durch. Parallel dazu bringen wir die Gülle mit unserem Zubringer direkt ans Feld und pumpen die in unseren neuen Güllecontainer. Der ist rechtzeitig fertig geworden. Das ganze meistern wir im Zweischichtbetrieb. Erwische meistens die Nachtschicht. Mein Weg führt mich morgens nicht zur Arbeit, sondern ins Bett! Abends schalt ich nicht den Fernseher an, sondern die Zapfwelle. Jetzt kann der Bauer das Pferd anspannen, vorbereitet ist einiges.
WerkstattIn der Werkstatt heißt unser Motto: „Was wir am Markt nicht passend finden, bauen wir halt selbst." So wie den Güllefeldrandcontainer. Na gut, den Container an sich haben wir natürlich nicht gefertigt. Die Basis ist ein schlichter Container, ohne Türen, mit einem Wassermaß von rund 46 m³. Der passt genau auf unseren Plattformwagen, mit dem wir im Sommer die Strohballen fahren. Zuerst haben wir den Container auf dem Ballenwagen fixiert. Die Befüllung haben wir an der Stirnwand und ein Ablass-/Absaugrohr unter dem Überhang nach hinten „dran konstruiert". Alles in 6" Rohrmaß und so, dass wir den Container im Sommer einfach von dem Wagen nehmen können. Dazu müssen wir nur die Spannketten an den Seiten und vier Schrauben am Heck entfernen. Mit zwei Frontladern an den Seiten kann der Container einfach runter gewuchtet werden.
Das Frontgewicht. Auch ein Eigenbau. Sondermaße, spezielles Gewicht. Das sollte möglichst dicht am Schlepper sein, so dass die Beleuchtung nicht verdeckt wird. Mein Werkzeug des Monats, ist die Flex. Heiß und Scharf. Ich flex alles, nicht nur den Zuschnitt für das Frontgewicht. Dabei ist es ziemlich egal, was mir vor die Flex kommt, sodass sich der Spruch: „Ob Kunststoff, Stahl, Holz oder Stein, Carsten flext alles klein", unter den Kollegen etablierte.
Spannend war dann nochmal das Ausgießen des Frontgewichtes mit Beton. Sagen wir mal eher Stahlbeton. Da ist viel Stanzschrott eingemischt. Die Mischmaschine fand das nicht so lustig. Das Indiz: stinkende Keilriemen. Diese besondere Stahl-Beton-Mischung bringt uns das nötige Gewicht, denn das Volumen des Steins ist relativ gering. Auf der Waage beim Landhandel haben wir immer wieder nachgewogen. Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Das Zielgewicht von maximal 1400kg musste erreicht werden. Am Ende hat's ganz genau gepasst. Männer vom Fach halt. Am Fronttank für die Spritze sind auch kleine Verbesserungen vorgenommen. Jetzt steht es sicher auf abnehmbaren Stützen und eine Halterung für Pflanzenschutzkanister ist vorhanden. Unsere Gülleflotte ist bisher nahezu störungsfrei gelaufen. Also nur ein bisschen Wartung.
TermineDer theoretische Teil der Zwischenprüfung liegt hinter mir. Jetzt steht mir die Praktische noch bevor, einen Tag vor meinem Geburtstag. Mich mit guten Noten zu beschenken, ist mein Ziel. Zu Besuch auf den Agrarunternehmertagen in Münster. Zwar ist die Ausstellung nicht gerade auf uns abgestimmt, aber es ist interessant mit welchen Problemen und Lösungen sich unsere Kollegen auf den Höfen täglich auseinandersetzen.
FreizeitDie Abgabe des Berichtshefts sagt wohl alles! Naja, aber wenn man fertig ist, ist das auch ein gutes Gefühl. Zusätzlich noch das Lernen für die Zwischenprüfung.