Carsten Erlemeyer: LU-Tagebuch-Eintrag Nr. 6
Älterer Beitrag
Dieser Beitrag ist bereits vor mehreren Jahren erschienen und enthält möglicherweise nicht optimal dargestellte oder veraltete Inhalte.
HighlightMähen, Häckseln, Strip-Till und Spritzen zeitgleich auf einem Schlag. Dies ermöglicht eine gute Organisation und ist auch als Mitglied der Häckselkette interessant anzuschauen.
AußenarbeitenGrünroggen und Mais im fliegenden Wechsel. So tummelt es sich wieder auf den Feldern. Wenn's nicht regnet. Kaum ist der Mäher da, liegt der Roggen schon im Schwad. Und bevor die Sonne untergeht, räumte unsere Häckselkette schon alles weg. Es geht noch extremer: Gleich nach dem Häcksler wird mit dem 18,5 m³ Briri-Fass und sechsreihigen Kuhn Striger zur Gülleunterfußdüngung angesetzt. Die Ausbringung erfolgt zwischen den Stoppeln im 75iger Reihenabstand. Anschließend folgt die Herbizid-Applikation, um den Roggen und keimendes Wildkraut ordentlich in Schach zu halten.
Das Strip-Till-Verfahren in Verbindung mit der Gülleunterfußdüngung für den Mais kommt bei unseren Kunden auf den leichten Standorten gut an. Denn nach Ackergras oder Grünroggen kann dieser seinen Pflug zu Hause lassen. Somit spart er Zeit und Kosten und die Begrünung der bearbeiteten Streifen dient als Erosionsschutz. Die Bodenkapillaren bleiben erhalten und somit auch das Wasseraufnahmevermögen und die Wasserspeicherfähigkeit. Das könnte in trockenen Sommermonaten entscheidend sein. Aber die sind aktuell kaum zu erwarten. Dafür sicherlich ein feuchter Herbst. Die Maisernte wird sich wohl weit in die Herbstmonate hinziehen. Aber auch dann lassen sich diese Flächen sehr gut befahren. Wenn nur nicht das schlechte Wetter zum Monatsende aufgekommen wäre! Dann hätten wir sämtlichen Grünroggen in den Silos und nahezu den kompletten Mais im Boden. Die starken Niederschläge erschweren die Einsätze des Strip-Till Gerätes für die Gülleunterfußdüngung, behindern die Maisaussaat und bringen die Grassilagebergung ins stocken. Viele Landwirte versuchen jetzt in den kurzen Zeitfenstern zwischen den Regenschauern ihre Silage auf den Hof zu bekommen. - Nun ja es trieft und tropft. Trotzdem, mit unseren zwei Bergmann Shuttle 780S und dem Strautmann MegaVitesse geben wir unser Bestes.
WerkstattDie nassen Erntebedingungen momentan machen unseren Maschinen zu schaffen. Pick-Up Zinken müssen gewechselt werden. Manches Abstreiferblech oder Messer gibt den Belastungen nach. Die Rutschkupplungen sind immer kurz vor Anschlag. Jetzt zeigt sich besonders, wer gut Schwaden kann. Noch bieten wir diese Dienstleistung nicht an. Da verlassen wir uns auf Kunden-Kompetenz. Die Börger Drehkolbenpumpen an zwei unserer Güllefässer murrten zwischendurch ganz schön rum. Beide wurden vom Hersteller aber schnell wieder instand gesetzt. Jetzt schnurren sie wieder gewohnt zuverlässig. Service-Kompetenz, könnt man das nennen. Wenn dann alle Ladewagenmesser mit unserem Messerschleifgerät mit selbstgebauter Wasserkühlung wieder geschliffen sind, widmen wir uns der großen Reinigung der Werkstatt. Die hat sich gelohnt - wie man sieht.
FreizeitDie gewohnt geringe Dosis. Also, da kommt kein Übermut auf. Wenn ich dann mal zu Hause bin, bin ich bei der Renovierung oder bei meinem Bruder auf dem Hof gefragt.Ein kurzer Besuch bei der Zeltparty vom Schützenfest in der Gegend ist drin gewesen. Am nächsten Morgen war ich dann aber doch froh, dass es geregnet hatte und ich nicht zum Maislegen ausrücken musste. Eine Zeltparty kann sehr anstrengend sein - man muss so viel reden.
TermineZwei unglücklich gelegte Blockwochen Schule stehen im Juni an. Wer hat schon damit gerechnet, dass wir uns im Juni noch mit dem ersten Schnitt und vor Allem mit dem Maislegen beschäftigen müssen. Nächste Woche geht es mit meinem Auto zur Inspektion und einigen kleineren Reparaturen in die Werkstatt.