Carsten Erlemeyer: LU-Tagebuch-Eintrag Nr 8

Rund um Velen wird bereits im Stroh geschwitzt. „Die vorerst letzte Silage ist verpackt. Und der Mais klettert über die zwei Metermarke, meldet unser Tagebuchautor Carsten Erlemeyer bei LU Hante.

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HighlightZwei neue Mietmaschinen sind auf dem Hof eingetroffen. Eine New Holland BB 950 Quaderballenpresse steht für die Strohernte bereit. Ich sag mal, blond und scharf. Mit 33 Messern auf 1,2 m Kanalbreite entspricht das Stroh den Kundenwünschen. Kurz geschnittenes Stroh wird immer gefragter. Eine vergleichbare Presse hatten wir schon in den vorherigen Jahren angemietet. Im letzten Jahr ist's aber auch der Presse zu heiß geworden. Die Feuertaufe hat die nicht so gut überstanden. Bei der Investition wurde ein Vorbauhäcksler angedacht. Die Sache mit möglichem Funkenflug ist uns dann doch etwas zu heiß. Gebranntes Kind eben. Pünktlich zur Gerstenernte ist ein John Deere 9870i CTS Drescher mit 7,5m Schneidwerk angekommen. Es ist ein Hybriddrescher, nach der Dreschtrommel folgen zwei längs angeordnete Rotoren anstatt der normalen Schüttler. Hier steckt Leistungspotential. In kurzen Beständen ist er nicht sehr schonend mit dem Stroh. Wie der Hamstermulch bei den Kunden ankommt, bleibt abzuwarten, deshalb ist die Maschine auch vorerst nur gemietet.

AußenarbeitenDie letzte Gülle ist in die Maisbestände ausgebracht. Die haben teilweise schon die Zwei-Meter-Marke geknackt. Der zweite Gras-Schnitt ist unter Dach und Fach. Hier zählte nicht die Masse sondern die Qualität. Gefragt war die Silage in Quaderballen verpackt. Das Wickeln der 1,5m langen Ballen übernimmt ein befreundeter Lohner. Sonst ist momentan Stillstand auf dem Grünland. Die Trockenheit lässt hier nichts wachsen und an Gülleausbringung ist momentan auch nicht zu denken. Ist auch gut so. Jetzt lässt die Getreideernte die Furche flimmern. Mit unseren drei Dreschern können wir unsere Kunden sehr gut bedienen. Sowohl in der Flächenleistung, als auch zur rechten Zeit, im optimalen Feuchtigkeitsbereich. Auffällig ist, dass auch bei Kornfeuchten von nur 11% das Stroh nicht hundertprozentig trocken ist und teilweise noch grüne Halme zu finden sind. Das liegt sicherlich eher am Einsatz von Strobilurinen, als am Klimawandel. Der neue Drescher räumt ganz schön: Bis 2,5ha/h sind drin. Das schaffen der Fünf-Schüttler mit 4,85m Schnittbreite und der Sechs-Schüttler mit 6,1m gerade mal so zusammen. Im direkten Vergleich würde ich die Leistung des Rotors auf ein Drittel höher schätzen. Ist das Korn dann doch zu feucht oder soll gemahlen werden, kommt unserer mobile Stade -Feldmühle zum Einsatz. Kein schlechter Klang, wenn die 550PS so richtig schnurren. Parallel dazu läuft das Räumen der abgeernteten Getreideflächen. Die Quaderballenpressen sind ständig im Einsatz. Die Feldräumung der Ballen übernehmen wir für Kunden und auch auf den Flächen von denen wir das Stroh für unseren Strohhandel angekauft haben.

WerkstattDie klassische Sommerarbeit: von acht bis halb-elf, Drescher fertig machen: Scheiben putzen, Luftfilter ausblasen und abschmieren. Hier und da muss schon mal ein Spitze vom Schneidwerk gerichtet werden. Im Großen und Ganzen laufen die Drescher gut und das müssen sie auch, bei den paar Einsatztagen im Jahr. Sollte ein Drescher ausfallen und es ist ganz still, kann man ein leises Knacken hören. Das ist dann aber nicht der reifende Weizen. Das sind die Eurostücke, die aus der Kasse rieseln. Um dem vorzubeugen, blasen wir die Maschinen nun jeden Abend nach dem Einsatz mit einem Baukompressor ab. So sammelt sich nie viel Schmutz und Staub. Bei den Kunden kommen saubere Maschinen sowieso gut an. Die für den Gülleeinsatz im Mais umbereiften Schlepper und das Güllefass stehen jetzt wieder auf „dicken Puschen". Das heißt, der Schlepper hat vorne wieder die sechshunderter und hinten siebenhundertzehner Reifen drauf und das Fass steht auf den 750zigern.

Vor dem „Getreidesturm" galt es im Büro noch Mal klar Schiff zu machen, bevor sich wieder einiges ansammelt.

FreizeitWochenends geht es nach Hause. Dort sind auch während der Schulwoche am Nachmittag meine Fachkenntnisse und mein Leistungspotential gefragt. Drauf möchte mein Bruder, besonders im Spezialbereich Heuernte, nicht verzichten. Wir haben ideales Pferde-Heu eingefahren.

TermineFür Termine wird in der kommenden Zeit kaum Platz sein. Daran haben auch die Gewitterschauer nichts geändert. Nach der Gerste geht's ja schon in den Weizen und auch noch einiges an Roggen und Triticale ist in den nächsten Wochen umzulegen, bzw. zu dreschen.

 

Kai Hasse

 

 

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