Carsten Erlemeyer: LU-Tagebuch-Eintrag Nr. 9

Auch wenn das Wetter die Ernte noch etwas in die Länge gezogen hat und mancher Schlag mit 16 % gedroschen werden musste, ist die Getreideernte nun beendet. Die Erträge sind gut bis überdurchschnittlich und auch das Stroh ist trotz kleinerer technischer Ausfälle im Trockenen.

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HighlightsUnser neuer Mitarbeiter hat uns eine neue Strohgabel gebaut. Die verschiebbaren Streben verhindern das Hintenüberfallen der Ballen beim Laden. Für den Straßentransport sind die Seitenstreben manuell einzufahren. Naja, das ist nicht das einzige, was die Gabel kann: Kaputt geht auch. Und weil wir schon dabei sind, das Gesetz der Serie: eine Kurvenbahn, ein Spritventil und ein Zugmaul haben sich gleich mit verabschiedet. Gott sei Dank ist das Zugmaul auf dem Acker auseinandergerissen und nicht auf der Straße.

AußenarbeitenGibt's heute was zu Dreschen!? Die Monatsfrage im August. Nieselregen, Tau und unreifes Getreide hat die Ernte in die Länge gezogen. Trotzdem, nun haben wir es ab. Einige Landwirte haben in den sauren Apfel gebissen und mit 16-17 % gedroschen. Am Ende waren alle zufrieden, die Erträge haben gepasst. In meinem letzten Einsatz habe ich 10,8 t Roggen vom Hektar geholt, das war mehr als gut. Der letzte Schwung Stroh ist unter Dach und Fach. Die neue Strohgabel ist am vorletzten Abend dabei noch kaputt gegangen und die Zinken zeigen in alle Richtungen. Wie genau das passiert ist, weiß natürlich keiner. Erdstrahlung, wahrscheinlich. Erde wird da schon im Spiel gewesen sein und womöglich auch eine gewisse Verstrahlung. Zwischen Dreschen und Pressen sind die Ladewagen im Einsatz gewesen. Man könnte sagen, fliegend über Grünland. Knapp drei Wagenladungen von 15 ha Grünland sprechen für sich. Hier war eindeutig nichts zu holen.

WerkstattIn der letzten Gerste quittierte dann noch die Antriebskette vom Korntankelevator den Dienst. Da war der Siebkasten schön voll. Da kommt Freude auf, wenn man in den Grannen unterm Drescher liegt, um das Korn dort raus zulassen. Da hilft nur heiß duschen, wenn's sonst juckt hilft ja eher kaltes Duschen. Schwader und Wender waren fast täglich Patienten auf dem Hof. Die im Stroh eingesetzten, in Jahren gereiften Geräte reagieren auf dem harten unebenen Acker sensibel. Etliche Zinken sind abgebrochen, Reifen platt oder ganze Kreisel aus ihrer Verankerung gefallen. Abschließend gab es noch die defekte Kurvenbahn am Schwader. Beim Auseinanderbauen stellt man schnell fest: Am Fett kann es nicht gelegen haben.

Der Maishäcksler steht auf dem Hof - Es kribbelt in den Fingern. Bald geht es los. Für den Häckseleinsatz im Osten haben wir den Häcksler und das Gebiss startklar gemacht. Das volle Programm: Messerwechsel, Prozessoreinbau und das Wechseln der Leisten auf der oberen Vorpresswalze. Dicke Arme gibt's beim Messerwechsel. Alle 56 Messer á 3 Schrauben schön fest mit 230 Newton anziehen. Nicht auszumalen, wenn da eine im Einsatz flöten geht. Für einen besseren Einzug ist die obere Vorpresswalze nun mit gezackten Leisten bestückt. Am Wochenende ist der Häcksler auf dem Tieflader und dann Richtung Osten. Der Beginn des Einsatzes nahe Frankfurt/Oder ist mit am 03. September geplant. Im Büro geht's jetzt beinahe so zu wie zeitweise auf mancher Getreidefläche: mähen, dreschen, pressen, abtanken, abfahren, stapeln, laden...Die Auftragsblätter müssen überprüft werden, sortiert und abgehakt. Mengen müssen abgeglichen werden. Wer hat wann, was, wie viel, wohin gebracht und zu welchem Kurs. Besonders beim Stroh ist das spannend. Wenn die Presse mehr gepresst hat als die Transporteure weggeschafft haben, fängt der Spaß an. Hier hilft nur eins: Telefonieren, fragen und wieder telefonieren.

TermineEine Woche Urlaub. Ein paar Tage werde ich nach Dänemark fahren und auf dem Rückweg ein paar Freunde in Norddeutschland besuchen. Danach geht es dann volle Pulle in den Mais!

FreizeitMehr als gedacht. Das Wetter bot mir Gelegenheit, die allgemein gebräuchlichen zwei freien Tage in der Woche zu erleben.

Geschrieben von Kai Hasse

 

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