Carsten Erlemeyer: LU-Tagebucheintrag Nr. 11
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HighlightsDer neue Geringhoff Horizon - Star Pflücker ist in Betrieb gegangen. Seit Jahren vertrauen wir auf diesen Hersteller. Das achtreihige Modell läuft ohne Murren und surrt durchs Mais-Labyrinth. Grün lackiert, passend zum John Deere 9780i CTS Mähdrescher. Im Büro ist wieder Zettelkrieg, aber mit neuer Ausstattung. Der neue PC bewältigt die Datenmassen bedeutend schneller. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für Kaffe. Aktuell testen wir die digitale Erfassung zur Auftragsdokumentation. Dazu sind Smartphone und Tablet mit der Software von Land-Data Eurosoft aufgerüstet. Bis sich alle daran gewöhnt haben ist Frühjahr.
AußenarbeitenHier und da stehen noch einige dieser knapp drei Meter hohen Tropenpflanzen. Doch nicht polierter Boden ist es, der da zwischen den Maispflanzen so glänzt. Wasser! Das steht auf den Risikoflächen. Still und starr ruht der See, so ungefähr. Hier hat sich die Hinauszögerung der Ernte nicht ausgezahlt. Das Wetter hätte ja auch besser werden können. Altweibersommer, oder so. Vielleicht war es das, nur waren die in diesem Jahr inkontinent. Der Raupendrescher kommt da zwar durch, jedoch sieht es danach aus wie auf einem Truppenübungsplatz. Da beißt mancher Landwirt die Zähne zusammen. Und der Boden wird es auch nicht mögen. Tiefenverdichtungen werden den späteren Pflanzen noch anzusehen sein. Gehäckselt werden muss auch noch. Aber diese letzten knapp zehn Hektar packen wir. Sperrfrist ist jetzt bei der Gülle angesagt. Auf das Grün darf zwar noch bis zum 15. ausgebracht werden. Das meiste ist aber auch gelaufen. Den letzten, sehr ertragreichen Schnitt haben wir mit unseren drei Ladewagen im Akkord vor dem Regen eingefahren. Hier zählte jede Stunde Feldliegezeit für das Gras. Bei einigen Flächen hat es noch gut geklappt und bei anderen auch nicht. Dann lief das Wasser noch Stunden nach dem Einsatz aus Pick-Up und Rotor. Silierhilfsmittel waren dieses Mal der Renner. Auf Kofasil setzen die meisten Kunden. Dies soll den Gärverlauf im Silo auch bei solch nassem Material sichern. Ich bin gespannt, ob das wirkt.
WerkstattFrüh Dunkel wird's nach der Zeitumstellung. Pünktlich Feierabend häuft sich momentan, aber eine halbe Stunde später ist es ja auch schon dunkel. Doch auf dem Hof steht nun öfter ein Türchen auf, aus dem im Lichtlein goldig-gelb der Kärcher scheint. Wie bei allen Berufskollegen ist das große Waschen angesagt. Das erste Güllefass ist sauber. Der Korncracker aus einem Häcksler ist von den letzten Maisresten befreit. Dieser stammt aus dem Häcksler, der dieses Jahr noch 8 Hektar Sommertriticale verarbeiten muss. Aber bei dem Wetter geht draußen momentan gar nichts. Und in der Werkstatt wird erst einmal das Werkzeug sortiert und Ersatzteilbestände gesichtet. Ganz anders in der ersten Etage. Meinen Schreibtisch könnte ich als Kunstwerk verkaufen. Eine Installation zum Thema Agrarwende oder Papierwände: Wiegescheine, Auftragszettel und -bücher, zwei Telefone, ein Handy, zwei Bildschirme und irgendwo dazwischen findet sich noch eine Tasse Kaffee und Motivationskuchen von der Chefin. Der Juniorchef und ich wühlen uns durch das scheinbare Chaos. Licht am Ende des Tunnels ist in Sicht, aber zum Ende des Jahres müssen ja auch die aufgeschobenen Sachen erledigt werden.
FreizeitDa war doch was. Herbst ist auch Kinozeit. Zwei Besuche waren in den letzten Wochen drin. Ein Film war super, doch an den zweiten kann ich mich nicht so recht erinnern. Die letzten Wochen haben dann doch etwas zu geschlaucht. Da hat mich im Kino der Sandmann überfallen und ich hatte einen eignen Film.
TermineZwei Tage Agritechnica. Einen mit der Firma und den nächsten mit ein paar Freunden. Für den Firmenausflug haben wir uns extra einen Bus organisiert. So kann auch jeder noch ein paar Leute mitnehmen und einige Kunden nutzen die Gelegenheit mit uns zu fahren. In der letzten Woche des Monats ist dann noch mal Schule angesagt.