Carsten Erlemeyer: LU-Tagebucheintrag Nr. 4

„Im Feld und auf der Halle ist alles in Bewegung“, meldet Carsten Erlemeyer, unser Tagebuchautor aus Velen, bei LU Hante.

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Highlights:Relativ spontan haben wir  mit der Befestigung des Vorplatzes unserer neuen Halle begonnen. Dabei ist auch eine Vibrationswalze zum Einsatz gekommen. Das Gerät zu steuern ist nicht unbedingt ein Vergnügen.

Außenarbeiten:Die Gülle hält uns immer wieder auf Trab. Sobald es das Wetter möglich macht, sind unsere Ausbringgespanne unterwegs. In den zurückliegenden Wochen häufig auch auf Grünland. Hier sind wir mit unserem 15m Bomech Gleitfußverteiler gut aufgestellt und gefragt. Die kufenförmig verstärkten Enden der Verteilschläuche schlitzen ein leichtes Keilprofil in die obere Krume, in die anschließend die Gülle gedrückt wird. Das bringt weniger Gülleverluste als beim Schleppschlauch und ist mehr Fläche zu schaffen als beim Schlitzen.

Extra breite Bereifung und Reifendruckregelanlage helfen bei dieser Witterung auch nicht immer. Je nach Lage ist der Boden gefroren oder schon aufgetaut. Befahrbar oder versenkbar, das heißt, die Bergungsaktionen haben leicht zugenommen. Gerade auf den als feucht bekannten Standorten, die bisher immer noch rausgeschoben wurden. Weil auch bei uns die Gülle-Saison immer wieder ins Stocken kommt, ist es rund um die Halle vorangegangen. Den Mutterboden vom Vorplatz wurde abgefahren und geschottert. Den Aushub hat ein angerückter 24 t Kettenbagger erledigt. Der Bagger hat auch die Versickerungsmulden rund um den Hof ausgehoben. Der Hallenvorplatz ist so angelegt, dass sich das Oberflächenwasser in den Mulden sammelt und dort versickern kann. Die Mulden sind flach aber großflächig ausgelegt um eine möglichst weite Versickerungsfläche zu schaffen.

Das ist ein verhältnismäßig günstiges, effizientes und wartungsarmes Entwässerungssystem. Kurz gesagt: ein vernünftiges! Neben dem Abtransport des Bodens haben wir das Schüttgut in Eigenregie gewalzt. Wie gesagt wurde dafür die Vibrationswalze ausgeliehen. Im ersten Moment klingt es nach Entspannung, wenn es heißt, du darfst die Walze steuern. Ich kann nur sagen: es gibt wesentlich entspanntere Einsatzgeräte.

Werkstatt:Der heißeste Ort weit und breit. Schweißdraht und Schutzgas sind mal wieder gefragte Ware in unserer Werkstatt. Wir können ja nicht nur „Fläche machen", wir können auch „Gewicht". Unser Holaras Siloverteiler hat ursprünglich 830kg auf die Waage gebracht. Nach dem Werkstattbesuch wiegt er mit einigem Vollmaterial aus Stahl und ein wenig Beton stolze 2100kg. Die in die Jahre gekommenen Wurfbegrenzungen aus Stahl sind gegen Gummimatten ausgetauscht. Die sind heute an den neueren Modellen verbaut. Die Matten sind weniger anfällig gegen Anfahrschäden. Unsere Praxiserfahrungen der letzten Jahre mit unserem Stripp-Till-Gerät im Gülleunterfußverfahren zeigen, dass der Bereich Bodenanpassung noch Potential birgt. Die Heckhydraulik am Güllefass kann nicht horizontal pendeln, wie die zwei unabhängigen Unterlenker am Schlepper. Somit hat das Gerät am Güllefass immer die gleiche Schräglage wie das Fass selbst und passt sich nicht ideal dem Boden an. Wir konstruieren einen Pendelausgleich für den Kuhn Striger, den wir für die Gülleunterfußdüngung verwenden. An Stabilität darf es bei dem 2,5 to schwerem Gerät nicht mangeln und den Zugkräften muss es auch standhalten. Fertig und getestet ist das Ganze, ob es hält, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Am Striger sind sämtliche verschlissenen Lager an den Sternklutenräumern gewechselt und die Abstreifer durch effektivere ausgetauscht. Überfällig war die Erhöhung des Abdaches über unserer Tankanlage. Hier konnten wir bisher nicht mir 4 m hohe Gerätschaften drunter fahren. Es fehlten nur wenige Zentimeter - naja jetzt nicht mehr. Wie wir das genau gemacht haben, darüber könnte ich ein Buch schreiben. Bei der ganzen Aktion bekam der Begriff Kombiwagen bei den Ladewagen eine ganz andere Bedeutung - ich sag nur hydraulisches Fahrwerk. Zuletzt haben wir das Dach der Scheune an das jetzt etwas erhöhte Schleppdach angepasst. Da haben wir Landtechnik-Lenker uns mal als Dachdenker ausprobiert.

Freizeit:Das übliche. Wochenenden soweit alle frei. Das bedeutet Freunde treffen und entspannen. Ich habe mal wieder einige Euros in mein Auto investiert und dabei gleichgesinnte Leute getroffen.

Termine:Die Zwischenprüfung habe ich erfolgreich hinter mich gebracht und das Ergebnis war mehr als zufriedenstellend. Nach Ostern steht wieder eine Blockwoche Schule an. Die ersten Termine zur Gülleunterfußdüngung für den Mais stehen in der Auftragsannahme. Folglich wird auch die Maisaussaat beginnen. Das Bedeutet wieder mehr Außenarbeit - ich bin gespannt.

 

Geschrieben von Kai Hasse