Carsten Erlemeyer: LU-Tagebucheintrag Nr. 5

„Der April hatte sehr lange Tage und sie werden im Mai nicht kürzer“, so Carsten Erlemeyer, unser Tagebuchautor aus Velen, bei LU Hante.

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HighlightsRegen! Der Regen am Ende des Monats, eine Art Erlösung für die Natur und auch für mich. Denn das bedeuten für alle im Feld verstreuten Kollegen und mich: zusammenpacken und zurück zum Betrieb. Die Arbeit macht mir Spaß, auch wenn die Anzahl der Stunden für zwei reichen könnte.

AußenarbeitenStaubig war es auf den Äckern. Trotzdem, die kleinen Niederschläge und vor allem die stark steigenden Temperaturen haben in der Natur viel bewirkt. Die zweite N-Gabe in den Weizenbeständen stand zum Ende des Monats an. Erstaunlich, wie das Getreide in drei Wochen seine Höhe gut verfünffacht hat. Höchste Zeit für den Einsatz von Wachstumsregulatoren. Die letzte Möglichkeit die Pflanzen noch zu ausreichender Bildung von später ährentragenden Nebentrieben zu bewegen. Der lange Frost hatte dies bisher verhindert. Also sind die Gülleausbringgespanne und die Pflanzenschutzspritze beinahe täglich unterwegs gewesen. Schon seit gut drei Wochen sind wir mit der Gülleunterfußdüngung für den Mais beschäftigt. Da braucht man etwas Vorsprung gegenüber der wesentlich höheren Flächenleistung der Maisdrille.  In diesem Verfahren arbeiten wir ausschließlich mit einem Güllefeldrandcontainer und Zubringern, damit das Ausbringfass immer auf dem Acker verbleiben kann. Das ergibt mindestens ein Drittel mehr Flächenleistung. Vor zwei Wochen hat bei uns die Maisdrill-Saison begonnen. Wir haben eine sechsreihige Kuhn Maxima solo und eine vierreihige Accord in Kombination mit der Kreiselegge und Frontdüngertank im Einsatz. Zusätzlich läuft eine weitere vierreihige Monosem im Verleih. Der ziemlich trockene April bot optimale Bedingungen. Optimale Witterungs- und Bodenverhältnisse heißt oft: Mehrschicht-Betrieb. Der Motor wird höchstens zum Tanken abgestellt. Mit dem John Deere Autotrac Parallelfahrsystem lässt sich auch über lange Zeiten gut arbeiten, wenn man denn RTK-Signal hat. Bei Maislegen nach der Strip-Till-Bearbeitung kommt es auf die Vorarbeit an. Wenn man die aufgezeichnete Spur nicht nutzen kann, muss man nach Auge auf sechs Zentimeter genau fahren. Schwierig in Kurvenfahrten. Zusätzlich haben wir den Schlepper auf breite Spur mit schmalen Rädern umgerüstet, vorne 420 und hinten 520. Zusammen mit einem Verschubrahmen an der Maisdrille ist die Aussaat, ohne die spätere Reihe zuvor zu überfahren, möglich. Das bedeutet weniger Bodenverdichtung für den im Wurzelbereich empfindlichen Mais.

WerkstattTote Hose in der Werkstatt. Nur wenig Bruch oder Ausfall. Lediglich ab und an mal die Geräte abschmieren und etwas reinigen. Am Injektorgerät für die Gülleunterfußdüngung, ein Kuhn Striger, mussten die Schare gewechselt werden. Um auf spezielle Kundenwünsche eingehen zu können, muss auch schon mal der Bomech Schleppschuhverteiler am Bauer Güllefass gegen den Möscha- Düsenbalken getauscht werden.  Der Umbau dauert zu zweit nicht länger als eine halbe Stunde. Hiermit haben wir zwar eine größere Arbeitsbreite, zum Beispiel für bis zu 30m Fahrgassen. Aber es ist eben nicht ganz so exakt. Und die Pflanzen werden stärker beschmutzt. oH

FreizeitDie war knapp. Nach der Schule ging es dann mal entspannt zum Kaffee-Trinken in die Stadt und abends „fein was Essen". Selbst zu Hause ist kaum Zeit zum Entspannen, denn vor einer Renovierung des kompletten Erdgeschosses ist es an der Zeit groß auszumisten. Nun ja, ein Kino-Besuch war auch noch drin.

TermineMitte Mai ist im Rahmen der Ausbildung eine Woche Lehrgang zum Thema Gülle und Pflanzenschutz auf der Deula in Kempen angesagt.

 

Geschrieben von Kai Hasse