Christoph Friedrich: LU-Tagebucheintrag Nr 10

„Das Mais-Ernte-Fest steht vor der Tür“, so unser Tagebuchautor Christoph Friedrich bei Krämer-Dienstleistungen in Gräfenberg. Am Horizont wird es etwas ruhiger, die Feldfluren leerer, jetzt ist wieder Zeit für Baustellen.

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HighlightIch sage nur zweiundvierzig. 42 Hektar soliden Mais an einem Tag mit meinem John Deere 7280i und dem 8 reihigen Kemper-Gebiss gehäckselt. Gut, die Voraussetzungen waren nicht schlecht. Mit fünf Gespannen wurde abgefahren und das Silo war in drei Kilometern Entfernung.

AußenwirtschaftMulchen der Ackerränder von neun abgeernteten Maisfeldern mit dem John Deere 6430 und dem Müthinger Auslegemulcher. Damit wird der Unkrautdruck vom Feldrand ausgehend minimiert. Gleichzeitig ist das Pflügen leichter. So der Plan. Die Fläche wird mit Klingen-Walzen bearbeitet, das geht schneller. Und ist ausreichend, denn so richtigen „Zünsler-Druck" haben wir nicht. An manchen Tagen haben wir mit dem John Deere 7280i ca. 25 Hektar geschafft. Da wären sicherlich mehr drin gewesen, aber verteilt auf drei oder mehr Kunden in verschiedenen Feldfluren ist man viel auf Wegen und Straßen unterwegs, auch mit dem Häcksler. Klar, die Strategie bei der Maisernte orientiert sich an der Lage der Flächen. Nicht Kunde für Kunde, sondern Flur für Flur. Das ist der Vorteil bei Energiemais, der meistens in dasselbe Silo kommt. Und nicht wie beim Futtermais jeder Kunde erst sein Silo zubekommen muss. Der betriebseigene Mais ist natürlich nach wie vor erst zum Schluss dran. Auch der geht in eine nahegelegene Biogasanlage.Eine Expedition mit Häcksler und einem Abfuhrgespann gab es auch. Gut 4,5 Stunden Anfahrt. Bei den größeren Entfernungen ist es nicht mehr die Ausnahme, dass in der Gegend auch übernachtet wird. Das ist logistisch einfacher und spart jede Menge Zeit. Wir waren in einer sehr netten Pension untergebracht. Unser Team ist bei diesen Außeneinsätzen ganz entspannt. Die Atmosphäre ist wie Klassenfahrt.

In sieben Tagen haben wir dann ca. 220 ha gehäckselt. Die Schlaggrößen zwischen 0,5 und 52 ha sind ganz reizvoll, wobei 52 ha in einem Stück etwas Beeindruckendes haben. Die zwei Morgen Stücke haben wir ja auch zuhause. In diesem Jahr war der Mais überschaubar, die Bestände sind längst nicht so gut wie in den Vorjahren. Ich würde sagen gut 20 % weniger Masseertrag. In der Häckselregion spielen die sandigen Böden eine wesentliche Rolle. Keile oder andere fahrtechnischen Herausforderungen fallen bei diesen großen Flächen kaum ins Gewicht. Nachdem der „Gruppenausflug" beendet war ging's mit dem Häcksler alleine auf Tour. Ein paar Fettkartuschen und die Reisetasche einpacken und ab geht's. Erst für drei Tage und gut 60 ha in Richtung Oberpfalz, dann für vier Tage und 120 ha nach Thüringen.

Mit dem Actros und Baustellenauflieger voller Schotter zur Baustelle nach Nürnberg und mit dem Bodenaushub anschließend zum Hafen. Das ist ein Tagesprogramm. Nicht nur die Kilometer auf den Straßen sind spannend. Das Rangieren auf den Baustellen, wo ganz verschiedene Arbeiten parallel laufen und die vielbefahrenen Straßen der Stadt sind Herausforderungen, die durch das regelmäßige Fahren leicht von der Hand gehen. Vorausgesetzt es rangiert nicht blond auf dem Gehweg.

WerkstattReinigen und Abschmieren des John Deere 7280i.  Kontrollieren des Motoröls und Kühlwasserstandes - Routinearbeiten. Um zu vermeiden irgendetwas zu übersehen oder zu vergessen, arbeite ich mich ganz streng meinem eigenen Wartungsplan entlang. Auch hier gilt Vorsorge ist besser als Nachsorge, das sagt auch die Krankenkasse.

Die Kontrolle der Messer und Räumer läuft parallel zum Einsatz. Man hört, wenn vorne etwas schrammt oder wackelt. Bei einer Expedition mit Häckseler und Co hatte ein Stein meinen „workflow" unterbrochen. Der Stein lag mitten im Feld, völlig nicht sichtbar. Aber ich habs gehört.  Und zack, Messerhalter verbogen. Das Messer schliff an den Schrauben der Abstreifer. Auch das war vom Fahrersitz eher hörbar als sichtbar. Ich habe das Messer ausgebaut und den Halter neu ausgerichtet. Mit dem vorhandenen Werkzeug war die Profi-Reparatur nicht zu 100% möglich. Es musste trotzdem weitergehen. Also entfernte ich die Abstreifer. Am Actros haben wir gleich zwei Räder auswechseln müssen. Klassische Baustellenkrankheit: Schrauben in der Decke. Ganz diskret hatten die zwei die Luft verloren. Da der Actros auch im Winterdienst unterwegs ist und der Satz Winterreifen im Lager stand, war Reserve vorhanden.

FreizeitEinen Freitag frei. Und am Donnerstag Regen. Also hatte ich meinen Häcksler bereits gewartet. Damit waren der Kopf und die Bahn frei zum Techniker Ball in Triesdorf.  Der größten regionalen Baustelle. Die Arbeitsunterbrechung hat auch einige Klassenkameraden, Kunden und Bekannte nach Triesdorf geführt, optimales Timing. Schotter habe ich ausreichend mitgenommen.

TermineDie Frage ist eigentlich überflüssig. Die Agritechnica ist Pflicht. Und bis Ende der Woche noch Mais und Schotter. Samstag ist Erntefest.

Geschrieben von Kai Hasse

 

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