Christoph Friedrich: LU-Tagebucheintrag Nr. 4

„Im Hasengalopp laufen die Frühjahrsarbeiten“, beschreibt Christoph Friedrich, unser Tagebuchautor bei Krämer-Dienstleistungen, die aktuelle Situation in Oberfranken. Auf den Feldern geht’s sehr unterschiedlich voran, drum rum laufen die Räder heiß.

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HighlightWinterdienst im März. Statt Dünger in den Beständen, haben wir Salz auf den Straßen gestreut. Das absolute Highlight war die Lehrfahrt nach Saint Yrieix, der Partnergemeinde von Bad Windsheim. Mit 30 Schülern aus fünf verschiedenen Klassen der Triesdorfer Schule ging es ins Limousin in Frankreich. Dahin, wo die zartesten Steaks von je her gezüchtet werden.

AußenwirtschaftEndlich wird die Scholle warm. Aber längst noch nicht befahrbar, zumindest nicht so wie sonst üblich. Also ausreichend Aktionen drum herum. Transporte. Das Heckenschnittgut aus Gräfenberg habe ich abgefahren. Drei Ladungen, transportiert mit dem John Deere 6830 und dem Fliegl Tandem ASW. Zu Dritt haben wir dann fast einen Tag gebraucht, bis das sperrige Reisig aufgeladen war. Den Schrott, der sich übers Jahr so angesammelt hat, zum Händler abtransportiert. Natürlich wird alles konsequent gesichtet, bevor es als Schrott klassifiziert wird. Wiederverwendbare Sachen werden ins Lager gelegt, alles andere wird entsorgt.

An der Maschinenhalle sind die Bauarbeiten in der letzten Runde. Die zwei Ladungen gewaschenen Sand zum Einsanden der Abwasserrohre und Stromleitungen rund um unsere Halle sind bereits an Ort und Stelle verteilt. Hallenvorplatz und Innenfläche sind geschottert.  Das Verlegen der Rohre und Leitungen und das Einsanden haben wir in Eigenregie erledigt, exakt nach Bauvorschriften. Jede Menge weiterer Transporte von Mineraldünger, lose oder abgesackt, über Blumenerde im Sack, Paletten mit Pflanzenschutz bis zu Grace, dem Gerstensaatgut. Da kommen auf dem Kilometerzähler vom Volvo-Gliederzug schnell mal 250 Kilometer zusammen. Etwas hat sich auch aus ackerbaulicher Sicht getan: Begehung und Bewertung einiger Raps- und Weizenschläge zusammen mit Alexander Lauterbach, meinem Ausbilder, und dem Pflanzenbauberater. Die Bestände liegen in der Entwicklung drei Wochen zurück. Im vergangenen Jahr war es ganz ähnlich. Wenn es jetzt wärmer wird, wird alles sehr schnell gehen. Der Weizen bräuchte jetzt dringend höhere Temperaturen und ausreichende Nährstoffe, sonst reicht die Zeit für die ertragsbildende Entwicklung nicht aus. Der Raps hat im Herbst bei ausreichend Feuchtigkeit ein solides Wurzelwerk ausgebildet.

WerkstattHier läuft schon das Sommervorbereitungsprogramm: Am Claas Lexion 450 habe ich den Motorluftfilter, die Sicherheitskatusche und Kabinenluftfilter ausgetauscht. Klar, auch Hydrauliköl und die entsprechenden Filter sind gewechselt. Die Ober- und Untersiebe sind gereinigt und auf mögliche Beschädigungen kontrolliert. Schäden an den Lamellen können durch Verschmutzung und Vibration entstehen. Die beiden Lager auf der linken Seite der Vorgelegewelle für den Schwunganrieb habe ich ausgetauscht. Da kommt man nicht sehr gut ran. Mit dem Lager-Abzieher geht es ganz gut und wenn alles auf etwas Temperatur gebracht ist, geht's noch besser. Das kennt man ja. Bei der Montage des Dreschkorbs und der Dreschtrommel am Lexion 450 habe ich meinen Kollegen Georg Kohl unterstützt. Allein ist bei dem sperrigen und schweren Bauteil kaum etwas auszurichten. Und natürlich die Kür: Aussaugen der Kabine! Durch die Witterung ist Zeit noch einige Kleinigkeiten am Zubringfass zu reparieren. Den Zapfwellenstummel der Rührwelle habe ich mit Hanftalgringen abgedichtet. Hanf macht auch dort ordentlich dicht. Die Domschieberzylinderhalterung ist jetzt verstärkt und das Stahlseil der Schieberstellungsanzeige ist ausgetauscht.

Freizeit

Ja, schon längst zurück von der Exkursion. Untergebracht waren wir im Internat der Schule Lycée Agricole la Faye. Die Schule ist ein Berufsbildungszentrum für alle agrarwirtschaftliche Berufe. Die BOS-Berufsoberschule, ist in die Berufsschule integriert. Zur Schule gehört auch ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Rinder- und Schafhaltung, Grünland, Ackerbau und Obstbau. Die Besichtigungen in der Region waren sehr fruchtbar - in jeder Hinsicht. Wir haben uns einen Viehmarkt, Mutterkuhbetriebe, einen Schweinemastbetrieb, eine Austernfarm und Cognac-Brennerei angesehen. Aufgefallen ist mir, dass die Außenanlagen der Betriebe meistens nicht „so" gepflegt sind. Dafür sind die Viehbestände alle spitzenklasse.

TermineIn der nächste Woche: Schlepper-Effizient Kurs in Triesdorf.