Christoph Friedrich: Mitarbeiter-Tagebuch -Eintrag Nr. 6

Auch in Oberfranken bleibt es für die Jahreszeit zu kühl. Der Mais ist gelegt, will aber nicht richtig wachsen. Auch wenn das Wetter bremst, gibt es dennoch genug zu tun.

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AußenwirtschaftWir haben es noch ganz gut hinbekommen, die Saatbett Vorbereitung und das Ausdrillen vom Mais. Jetzt wächst er - langsam. Es fehlt nur an Temperatur. Mit dem John Deere 6430 und unserer zuverlässigen 6-reihigen Gaspardo lief das völlig unkompliziert. Anfangs bin ich mit dem Unimog 1600 als logistische Unterstützung unterwegs gewesen. Auf dem Mog lagerte das Maissaatgut und Brandner-Kipper mit Überladeschnecke beladen mit dem Dünger (NP 23-22). Ab Mitte der Drillsaison bin ich das Drill-Gespann gefahren. An einem Tag habe ich 2,9 ha Körnermais und 3,5 ha Silomais, verteilt auf 3 Kunden und 5 Flächen, gedrillt. An einem anderen Tag waren es 8 ha in 12 Flächen. Dazu bin ich ca. 90 km auf der Straße unterwegs gewesen. In der Regel sind 9 bzw. 10 Körner pro Quadratmeter gedrillt, also bei 75 cm Reihenabstand. Die Unterfußdüngergabe wird hier mit 350 kg/ha gefahren.

Bei den geplanten Mais-Flächen nach Gras oder Grünroggen ist uns der Regen dazwischen gekommen. Das könnte also noch spannend werden. So spannend wie es jetzt schon im Gras ist. Das wächst hemmungslos. Bisher habe ich gut 60 ha gehäckselt. Und das Gras ist so nass. Entsprechend saftig liegt es dann im Silo. Der John Deere 7280i hat das bisher ohne Zwischenfälle bewältigt.  Das liegt bestimmt nicht am Allrad-Antrieb. Aber ganz sicher an der umfangreichen Wartung im Winter. Und ganz nebenbei laufen die Transporte. Mit dem Volvo-Gliederzug transportiere ich Mineraldünger, lose oder gesackt in allen Variationen. Die Humus-Transporte werden mit dem John Deere 7530 und Agroliner-Tandemmulde durchgeführt. Mit dem Pflanzenbauberater und meinem Ausbilder habe ich einige Weizen und Rapsbestände begutachtet. Wie es bisher aussieht, wird es beim Raps durch das schnelle Längenwachstum eine ungleichmäßige Abreife der oberen und unteren Schoten geben. Für die Fungizidbehandlung im Weizen ist die Zeit knapp geworden. Die Pflanzen haben bereits mit der Ährenentwicklung begonnen.

WerkstattNach den Humus-Transporten bin ich mit dem Gespann direkt auf den Waschplatz. Der Anhänger ist anschließend sehr dreckig. Bei den Auftraggebern aus Baugewerbe und Kommune zählt trotz aller Arbeitsleistung auch der saubere Eindruck. Bei einer Gaspardo habe ich zwischendurch die Zustreifer ausgerichtet. Die Haltekette des Zustreifers ist gerissen. Der ist beim Rückwärtsfahren auch prompt verbogen. Also ausbauen, in den Schraubstock spannen und wieder zurechtbiegen. Fertig.

An der Claas Quadrant 2200 Rotocut sind die Nadelrollen gewechselt, der Nadelaustritt eingestellt und die Halteärmchen in den Knotern ausgewechselt worden. Wir warten unsere Pressen so intensiv und tauschen die Bauteile schon vor der eigentlichen Verschleißgrenze aus. Damit pressen wir ziemlich gut und haben so gut wie keine Ausfälle in der hektischen Erntezeit. Natürlich hat diese Regenphase auch etwas Gutes: es friert nicht und es ist kein Schnee, der da fällt. Also haben wir jetzt endgültig das Schneeschild- und die Salzstreuer-Steuerung beim Mercedes SK abgebaut.

FreizeitDer Regen bringt Freizeit. Am Sonntag bin ich mit Freunden erst mal nach Meppen gefahren. Um selbst zu sehen, ob es stimmt. Es stimmt, es ist die größte Landmaschinenversteigerung in Europa. Es gibt dort so ziemlich alles, was an Landtechnik zu haben ist.

TermineKeine zukünftigen, die nicht das Wetter bestimmt, außer, wie immer, Berufsschule. Übrigens habe ich auch meinen praktischen Teil der Zwischenprüfung absolviert. Im Teil Pflanzenproduktion durfte ich einen Düngerstreuer abdrehen. Also kein Problem. Spannend ist die Beurteilung eines biologisch und eines konventionell angebauten Winterweizenschlages gewesen. Der Landtechnik-Teil bestand aus dem Rad wechseln am Ballenwagen und der Überprüfung der Verkehrssicherheit: Lichtanlage, Nummernschild, Bremsen, Federung, Beladung. Anschließend stand die fachgerechte Ladungssicherung eines 1.000 Liter Behälters auf dem Plan. Insgesamt hat's gut geklappt. Zumindest sagt mir das mein Gefühl und auch die Gesichter der Prüfer sind entspannt geblieben.