Fabian Knarr LU Tagebuch-Eintrag Nr. 10

Die Gülle-Saison geht auch in der Hildesheimer Börde zu Ende. Doch dieses Jahr wurde unser Tagebuchautor Fabian Knarr bei LU Aue auch vom Maisfieber erwischt.

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HighlightsDie Gülle ist aus. Dieses Wochenende geht die Saison bei uns zu Ende. Dies sieht man mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es war wieder ein spannendes Jahr mit einigen Veränderungen in der Praxis und vielen Diskussionen in der Theorie. Ich bin gespannt wie es die nächsten Jahre weiter geht. Tendenziell wird ein immer größerer Teil der Düngung im Frühjahr stattfinden. Das steht schon einmal fest!

AußenarbeitenJetzt heißt es nochmal Endspurt. In den letzten Wochen haben wir den Großteil der Anlagen leer gefahren. Heute werden wir mit der letzten fertig. Passt also alles! Durch den insgesamt milden Herbst lief die Gülle ohne zu stocken oder zu klumpen zu Ende. Der Ausbringungszeitpunkt hat sich deutlich verlagert. Die knapp 30000 m³, die wir im Frühjahr in den Maisbeständen ausgebracht haben, müssen im Herbst nicht mehr verteilt werden. Somit hatten wir noch genug Kapazitäten bei unseren Mitarbeitern, um einem Lohnunternehmen-Kollegen bei der Maisernte zu unterstützen. Wir sind mit unserem Walkingfloor in den „Osten" gefahren und waren somit auch mit dem „Maisfieber" infiziert. Als die Hächselkette wieder bei uns in der Nähe war, haben wir dann teilweise ganze Schichten gestellt. Da wird's spannend: 8-10 Mitarbeiter fürs Maisfahren und dann die eigenen Maschinen noch besetzten. Aber mit ein paar Telefonaten geht alles.

In den nächsten Tagen geht es dann endlich an die Innenausstattung unserer Halle. Hier wird die Werkstatt mit Lagermöglichkeiten für Öl, Ersatzteile und Aufenthaltsräume geschaffen.

Im Büro ist es gerade eine eher ruhige Zeit und weil ich noch ein paar Urlaubstage und Überstunden habe, habe ich mir überlegt noch ein wenig nebenbei Rübenmaus zu fahren. Da kann man vom Büroalltag entspannen: Meditation in der Maus, so zu sagen.

WerkstattIn der Werkstatt ist es zurzeit zum Glück ruhig. So einen Monat wie den September brauche ich auch nicht nochmal. Jetzt standen nur die üblichen Wartungen an, wie einige fällige Ölwechsel und eine 1000 Stunden Wartung am 936. In unserem gepachteten Behälter haben wir ein Rührwerk zum Aufrühren der Gärsubtrate eingebaut. In der Vergangenheit haben wir hier nur Co-Fermenter Gärreste eingelagert die keine Schwebstoffe haben. Da wir nun aber auch Nawaro-Gärreste einlagern und diese sich absetzten, ist ein Rührwerk absolut notwendig.

Die ganzen Durchsichten und Reparaturen folgen dann im nächsten Monat. Hier werden alle Maschinen gewaschen, der komplette Service durchgeführt und gegebenenfalls Reparaturen oder Verbesserungen dran vorgenommen. Im Dezember müssen die meisten Maschinen wieder zur SP bzw. zum TÜV.

FreizeitDurch zwei Jobs ist es mit der Freizeit dahin. Aber was soll man sagen so sind wir „Grün-berufenen" halt. Und der Winter kommt ja noch. Nicht das man noch zwei Sofas im Jahr abschreiben muss.

TermineDie Agritechnica steht vor der Tür - nicht nur vom Termin sondern auch vom Standort. Von mir Zuhause sind es sechs Kilometer zur Messe. Also Heimvorteil. Desweiteren bekommen wir in der nahen Zukunft öfters Besuch von Offiziellen, da mein Chef bei zwei Ausschreibungen mitgemacht hat. Der erste ist schon durch, er hat den „Förderpreis der Agrarwirtschaft" gewonnen. Das ist doch schon mal etwas.

Geschrieben von Kai Hasse