Fabian Knarr LU-Tagebucheintrag Nr. 9
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Highlights:Schenkelschwäche beim Holmer. Im letzten Monat haben wir das Innenleben des linken Achsschenkels erneuert, jetzt ist der rechte Schenkel dran gewesen. Die Bergung der Maschine gestaltete sich schwieriger als erwartet: Der rechte Reifen wollte sich nicht mehr wirklich drehen. Also ab auf den Tieflader und nach Hause. Etwas breiter und etwas höher als üblich.
Außenarbeiten:Nach dem wir alle Biogasanlagen aus unserem Kundenstamm leer gefahren haben, kamen, wie auch in den letzten Jahren, Schiffe mit Gärresten zu uns in den Hildesheimer Hafen. Von hieraus haben wir die Gärreste mit Zubringern zum Feld gefahren. Hier wurde ein Teil mit dem Holmer direkt vor der Weizenaussaat ausgebracht. Parallel ist das Tridemfass mit Schleppschlauchgestänge in die wachsende Zwischenfrucht gefahren. Überwiegend wird in der Region Senf oder Ölrettich angebaut. Jedes Schiff bringt ca. 1100m³ Gärrest mit. Einige Schíffe haben Pumpe und Aggregat an Bord. Andere haben zwar Pumpen, benötigen zum Antrieb jedoch ein Stromaggregat. Manche lassen sich nur mit externen Pumpen löschen.
Die Schiffe kommen nicht übers Meer gefahren, sondern über den Kanal aus Deutsch-Guano, dem Raum Cloppenburg. Der Großteil der Gärreste ist schon im Frühjahr verkauft, damit man sich mit seinen Lieferanten über die Menge absprechen kann. Es gibt aber auch spontanen Kunden, die sich schnell für Gärrest entschließen. Kein Problem, da haben wir immer Reserven. Weniger spontan sind die Behörden. Laut Gewerbeaufsichtsamt braucht man für eine solche Befüllung vom Schiff aus eine Genehmigung. Nach einigen Telefonaten und Papieren konnten wir die Fracht per LKW in die Börde fahren. Die LKW liefern bis an den Feldrand und die Fracht wird sofort professionell in guter landwirtschaftlicher Praxis ausgebracht. Bei schlechtem Wetter haben wir die Möglichkeit ca. 1400m³ zwischenzulagern.
Bei der Düngung mit Festmist oder Kompost ist der große Stress raus. Klärschlamm spielt auch eine Rolle. Den bringen wir aber nur als reines Lohnstreuen auf den vorgesehenen Flächen aus. Wie viel wir an festem Material ausgebracht haben? In den zurückliegenden Wochen hat jeder Streuer im Schnitt 600 to am Tag gestreut. Die aktuellen Aufträge bewegen sich alle in den landesüblichen Geschäftszeiten. Da jetzt die Rübenkampange begonnen hat, fahren wir viel Carbokalk direkt von der Zuckerfabrik mit dem Streuer aufs Feld. Die Meinung über die Rübenerträge gehen noch ganz schön auseinander.
Werkstatt:In der Werkstatt war im September leider genug zu tun. Wobei alles Garantiearbeiten waren. Bei dem Zunhammerfass hat sich der Hydrostat verabschiedet. Dies kam wohl aus einer Reihe von Defekten, bei den sich aus einem Hydraulikmotor Metallspäne in das Hydrauliksystem verteilt haben. Hier wurde das komplette System geleert und mit heißem Wasser gereinigt. Alle Teile in denen sich Späne ablagern konnten wurden ausgetauscht und der Rest zweimal mit Öl gespült. Danach wurde alles wieder zusammen gebaut und mit frischen Öl und Filtern aufgefüllt.
Das nächste Sorgenkind war dann der Holmer. Dieser hatte wieder Probleme mit der Vorderachse. Also ab in die Werkstatt per Tieflader und dort alle defekten Teile ausgetauscht. Da wir den ersten Holmer haben, der mit einem vollwertigen Mulchsaatgrubber läuft, sammelt auch Holmer noch Erfahrungen. Unser Holmer bzw. dessen Achsen sind bei uns anderen Belastungen und Kräften ausgesetzt, als mit einer Kurzscheibenegge oder einem 2- balkigem Grubber.
Und zum Schluss haben sich dann noch bei dem Axion 850 die Synchronringe im Getriebe verabschiedet. Ich kann nur sagen, so einen Monat braucht man nicht nochmal!
Freizeit:Freizeit kann ich mittlerweile schon wieder ein wenig besser planen. Nur es ist eben nicht mehr Sommer. Da verlegt man seine Aktivitäten mehr nach drin, ... wie z.B. Schwimmen gehen.
Termine:Zurzeit liegen keine besonderen Termine an. Außer die Oktoberfeste hier in der Umgebung.
Geschrieben von Kai Hasse