Fabian Knarr: LU-Web Mitarbeiter-Tagebucheintrag Nr. 2
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Highlights:Unsere Halle steht, die letzten Aufstellarbeiten sind abgeschlossen. Nun geht es an die Innenausstattung. Elektrik, Heizung, das wichtigste, die Werkstatt einrichten. Im Fuhrpark ist der Winterschlaf vorbei. Auch wir konnten Gärrest und Festmist ausbringen.
Außenarbeiten:Mit dem wiederkehrenden Frost wurde es draußen richtig hektisch. Wie immer, alle wollen auf einmal. Bei den Biogasanlagen waren die Lager schon, sagen wir, reduzierrungsbedürftig. Innerhalb weniger Stunden standen fast 10.000m³ Gärrestausbringung auf dem Zettel. Da ist der Zettel voll wie die Behälter und die Zeit knapp. Zum Ausbringen in den Bestand benutzen wir den Holmer Terra Variant 600 mit 612 PS und einem 15m Schleppschuhgestänge. Sobald die Flächen Ende März abgetrocknet sind, wird das Gestänge durch einen 4- balkigen Köckerling Vector mit 6,2m Arbeitsbreite ersetzt. Aber dazu mehr, wenn es soweit ist und das Wetter es zu lässt. Die vorher konsequent gewarteten Maschinen sind ohne technische Probleme durchgefahren, sogar bei dieser Witterung. Auch die Miststreuer haben die ersten Tonnen in stehende Bestände ausgebracht. Durch die Reifendruckregelanlage sieht das Arbeitsbild gut aus, professionell. Zumindest bis zur Wetteränderung. Dann haben wir hier wieder auf heißen Kohlen gesessen oder genauer über warmen Gärresten. Aber es geht weiter - wird ja auch Wochenende.
Werkstatt:In der Werkstatt ist nicht mehr so viel los. Wir haben an einigen Maschinen noch kleine Verbesserungen vorgenommen, die uns in der letzten Saison aufgefallen waren. Der Tebbe Streuer HS 240, ausgestattet mit Reifendruckregelanlage, Wiegeeinrichtung und Grenzstreueinrichtung ist komplett durchgeschaut. Defekten Reißzinken,Wurfschaufeln und ein paar Lager sind ausgetauscht. Außerdem haben wir einen anderen Arbeitsstellungsensor für das GPS- System eingebaut und eingestellt. Jetzt warten wir auf eine neue Software für den Jobrechner, um eine vollautomatische Mengendosierung zu erreichen. Die arbeitet nicht mehr über das Volumen, sondern rein über die Tonnage. Wenn die da ist, werden wir uns zusammen mit einem Pflanzenbauberater mit der teilflächenspezifischen Ausbringung von organischen Düngern beschäftigen. Das wird besonders bei der Kalkdüngung eine immer größere Rolle spielen.
In der Werkstatt 2 oder warmen Werkstatt. Hier im Büro habe ja ich meistens zu tun, heißes Telefon und PC. Im Moment ist beinahe mehr los als in der eigentlichen Saison. Ich bin zurzeit stark mit dem Mist- und Kalkhandel eingebunden. Der Anteil an Gärresten aus Ballungsräumen nimmt zu. Kundenberatung zu unseren verschieden Produkten, Angebote erstellen, Liefer - und Abnahmeverträge abschließen. Klingt nach easy-going. Ist es auch, wenn man sich perfekt mit der Düngeverordnung und den Meldepflichten auskennt. Und den Nährstoffbedarf der verschiedenen Kulturen in den unterschiedlichen Wachstumsphasen, hat man ja praktisch im Blut. Hier haben viele Landwirte, die neu in die organische Dünung, ob fest oder flüssig, einsteigen weniger Erfahrung. Das ist hier eine reine Ackerbauregion! Bis zum Anstieg der Mineraldüngerpreise wurde hier kaum organisch gedüngt. Nebenbei optimiere ich unser Onlineprogramm „Agrarmonitor" für unsere Anwendung.
Freizeit:Viel Arbeit, nicht viel Freizeit. Die Grippewelle hat dann den Rest erledigt, mich auch, zeitweise. Da brauchte ich einfach gute Pflege, Wellness in der Wohnung.
Termine:Bei dieser schwierigen Wetterlage halten wir uns alles offen. Wenn der Boden befahrbar ist, fahren wir. Ein Termin liegt in der nächsten Woche an. Das verspätete „Rüben-Sylvester" bei der Agravis in Semmenstedt, die unser Werkstattpartner zum Holmer Terra Variant sind.