Februar 2019: Wenn Träume sich erfüllen

Jannik Beermann durfte in diesem Jahr zum ersten Mal im Winterdienst mitfahren - und hat sich damit einen Traum erfüllt. Mehr lest ihr im aktuellen Tagebuch.
Tagebuchautor Jannik Beermann

Hallo, hier ist Jannik. Ich möchte euch heute etwas aus meinem Berufsalltag in den Wintermonaten erzählen:

Mein Ausbildungsbetrieb und meine Aufgaben in den letzten Wochen:

Wir sind mitten in der Wintersaison: Draußen auf den Feldern tut sich noch nicht viel. Nur die Gründüngung, die Zwischenfrucht, wird von uns beobachtet. Wie sehen die Pflanzen nach dem Schneefall und dem Frost aus? Müssen die Pflanzen auf den Feldern noch gemulcht werden, oder ist alles soweit verfroren, dass man sie im März direkt unterarbeiten kann? Aber bis dahin liegen noch genug andere Arbeiten an:

An vielen Tagen war der Winterdienst unser Hauptgeschäft. Mit bis zu zehn  Fahrzeugen mit angebauten Salzstreuern und Schneepflügen sorgen wir für eine freie Fahrbahn. Wir streuen auf Parkplätzen, Anlieger- und Stadtstraßen sowie auf Landes- und Bundesstraßen und auf  Autobahnen. Auch ich durfte in diesem Winter  mitfahren. Morgens auf einem Parkplatz Schnee schieben und Salz streuen, darauf habe ich mich seit Jahren gefreut. Mein Traum war es immer, mit einem Trecker Schnee zu schieben. Bereits im Kindergartenalter habe ich mir für meinen Trettrecker und anschließend für mein Gokart Schneeschilder gebaut. In diesem Jahr lag bis jetzt noch nicht so viel Schnee, aber die Straßen waren oft gefährlich glatt. Wichtig ist in diesem Einsatzbereich ein zuverlässiges schnelles Handeln. Um auf Abruf losfahren zu können, müssen Mitarbeiter und Maschinen stets einsatzbereit zur Verfügung stehen. Wenn es dann losgeht, heißt es „Feldmann kommt“. Nach jedem Einsatz gehört natürlich die Reinigung der Geräte dazu, da sonst das Salz die Maschinen zerstört.  

Das Transportfass vor der Montage

Natürlich gehören zu den Haupttätigkeiten im Winter die Arbeiten in der Werkstatt. Im Lohnunternehmen Feldmann sind grundsätzlich zwei festangestellte Mitarbeiter dort beschäftigt. Während dieser „Innendienstzeit“ habe ich tiefe Einblicke in einige Maschinen erhalten. Vor allem die Reparatur an unserem Maishäcksler Claas Jaguar 880, mit Wechseln der Kupplungsscheibe  und die Reparatur an dem Mähdrescher Claas Lexion 600, dort wurde im Verteilergetriebe einzelne Zahnräder, Lager und Wellen getauscht, sind mir im Gedächtnis geblieben. Für mich schien es, als wäre der halbe Häcksler/Drescher auseinander gebaut worden und es eigentlich unmöglich war, alles wieder zusammenzusetzen.

Einen Auftrag durfte ich sogar alleine ausführen.  Meine Aufgabe bestand darin, an unser neues Transportfass von Kotte hinten eine Saugtülle zu installieren. Damit kann nun ein Güllefass mit kurzem Saugarm angedockt werden. Dazu gehört das Einbauen eines hydraulischen Schiebers, dabei musste ich überlegen, woher die Leitung verlegt werden kann.

Die Kupplungsscheibe des Maishäckslers

Anfang Februar habe ich mit drei Kollegen einen besonderen Tag in Meppen verbracht. Wir waren bei der Firma Claas und haben an dem Fahrertraining für den neuen Claas Jaguar teilgenommen. Auch für mich, als Neuling, der selbst noch nie  Häcksler gefahren ist, war dieser Lehrgang sehr informativ. Ich habe eine Menge Grundlagen gelernt und bin super gespannt darauf, das neue Wissen umzusetzen.

Von den Neuigkeiten und neuen Anschaffungen in unserem Fuhrpark berichte ich euch im nächsten Monat.

Ach ja, hier noch ein Tipp von mir:

Der Job wird zum Traumberuf, wenn im  täglichen  Arbeitsalltag die anstehenden  Aufgaben mit den Kollegen im Team gelöst werden. Es macht Spaß, nach täglichem Arbeitsende einfach noch mit den Kollegen über den Tag zu quatschen. Man erfährt Dinge, die super gelaufen sind, aber auch Lösungen für Probleme lassen sich dann oft gemeinsam finden.

Weitere Fotos aus meiner Werkstattzeit findet ihr auch auf der Webseite bei Feldmann: http://albertfeldmann.de/

Winterdienst

Im Winter auch ganz wichtig, Berufsschule

Im Januar und Februar finden drei Schulblöcke mit der üblichen Dauer von einer Woche statt. In einer Blockwoche haben wir drei Klassenarbeiten und einen Test geschrieben. Das bedeutete natürlich, abends in der Schulwoche „in der Freizeit“, war Lernen angesagt. Jeder Auszubildende musste für sich selbst entscheiden, ob er lernt oder nicht. Eins der wichtigsten Fächer ist Pflanzenproduktion, in diesem Fach geht es rund um die Pflanze. Das beinhaltet die Entwicklungsstadien im Getreide, der sogenannten EC-Stadien bis zur Bestimmung einer guten Maissilage. Ein weiteres Schulfach ist Agartechnik. In diesem Fach behandeln wir die allgemeine Motorentechnik, aber wir planen auch einen Rundumkennleuchtenhalter, den jeder für einen Trecker in seinem Betrieb brauchen kann.

Weiterhin findet auch der Schweißlehrgang statt. In der letzten Woche stand für mich der Wechsel vom Elektroden-Schweißen zum MAG Schweißen, dem Metall-Aktivgas-Schweißen an.

Vorher wurde der erste Lehrgangsteil mit einer kleinen Abschlussprüfung beendet. Jeder Azubi sollte einen Aschenbecher schweißen.

Azubi Jannik und Praktikant Niklas bei der Arbeit

Schulpraktikum im Lohnunternehmen Feldmann

Ich hatte die wirklich interessante Aufgabe, unseren Schülerpraktikanten zwei Wochen lang zu begleiten.

Niklas besucht die neunte Klasse der Realschule. In dem dreiwöchigen Praktikum konnte Niklas Einblick in das Berufsbild Fachkraft Agrarservice gewinnen. Da es mir wichtig ist, mehr junge Menschen anzuregen auch einfach mal ein Praktikum bei uns zu machen, habe ich mich am Ende der drei Wochen kurz mit Niklas zu einem Resümee zusammengesetzt. Ich habe ihm einige Fragen gestellt und ihn gebeten, zu erzählen, was er in dieser Zeit erlebt hat.

Zunächst einmal sagte er mir, dass es ihm sehr gut gefallen hat. Besonders wichtig war ihm, dass er schon nach kurzer Zeit selbstständig arbeiten durfte. Er betonte seine ersten Treckerfahrten auf dem Betriebsgelände. Nach kurzer Einweisung klappte das schon gut. Niklas sagte: „Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich den Fendt 930 alleine fahren dürfte“. Das war natürlich für ihn ein Highlight.

Mit den Kollegen kam er gut klar. Er sagte, dass ihm alle Fragen beantwortet wurden und er sich nun den Beruf „Fachkraft Agrarservice“ viel besser vorstellen könnte. Bei seiner Verabschiedung kündigte er direkt an, dass er spätestens in den Sommerferien vorbeikäme und nochmal ein Praktikum bei Feldmann machen möchte. Ebenfalls kann sich Niklas auch eine Ausbildung in dem Lohnunternehmen Feldmann vorstellen.

Für Schüler ist ein Praktikum eine gute Möglichkeit, Einblicke in das Berufsfeld „Fachkraft Agrarservice“ zu bekommen. Wir ermöglichen natürlich auch jedem anderen Interessierten, unseren Betrieb kennenzulernen.

Bis zum nächsten Mal, bestimmt schon mit den ersten Berichten von der Feldarbeit.

Euer Jannik

Jannik Beermann ist Tagebuchautor 2019. Foto: Lützen

Wer bin ich:

Mein Name ist Jannik Beermann. Ich bin 17 Jahre alt und wohne in Münster-Handorf.

Durch  die Homepage des Lohnunternehmes Feldmann aus Münster wurde mir klar, dass ich dieses Unternehmen kennenlernen wollte! Mein Werdegang hat sich vom geplanten Abitur zur Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice gewandelt. Und ganz ehrlich, ich bereue es nicht. Ich bin sehr glücklich, dass alles so schnell geklappt hat. Anfang August 2018 startete für mich ein neuer Lebensabschnitt.

Um euch meinen Ausbildungsplatz vorzustellen, möchte ich monatlich einen Tagebucheintrag schreiben, damit auch ihr erfahrt, was ich erlebe.


 


 

Fachkraft Agrarservice: Eine moderne Ausbildung mit Perspektive

Das Berufsbild der Lohnunternehmer heißt seit 2005 Fachkraft Agrarservice (FAS). Der Beruf steht gleichberechtigt neben 13 anderen „Grünen Berufen“ und erlebt seit dem Startschuss eine stetige Aufwärtsbewegung.

Du möchtest auch ein Feldheld werden? Mehr erfährst du hier!