Januar 2019: Wie werde ich Fachkraft Agrarservice?

Jannik Beermann vom LU Feldmann aus Münster ist Mitarbeitertagebuchautor 2019! Er wird uns ein Jahr lang alle Facetten des Ausbildungsberufes Fachkraft Agrarservice zeigen.
Jannik Beermann ist Tagebuchautor 2019. Fotos: Lützen

Wer bin ich:

Mein Name ist Jannik Beermann. Ich bin 17 Jahre alt und wohne in Münster-Handorf. Bis zu den Sommerferien 2018 besuchte ich das Ratsgymnasium in Münster.  Doch kurz vor den Ferien stellte ich mir die Frage, ob das der richtige Weg für mich sei. Die 12. Klasse mit der Abiturprüfung stand bevor. Ich entschloss mich, die Schule mit dem schulischen Teil des Fachabiturs nach erfolgreichem Abschluss der Klasse 11 (Q1) zu verlassen. Kurzfristig musste die wichtige Frage geklärt werden, was ich nun machen wollte.

Da ich schon im Grundschulalter auf landwirtschaftlichen Betrieben geholfen habe, und ich die Vielseitigkeit der anliegenden Arbeiten super spannend fand, war es mir wichtig, etwas in diesem Bereich zu finden.

Nach intensiver Internetrecherche und vielen Gesprächen mit Landwirten und anderen Leuten aus meinem Umfeld, die in der Landwirtschaft tätig sind und mich schon lange kennen, wurde mir die Berufsrichtung klar. Zunächst stand für mich fest, dass ich ein Jahrespraktikum machen wollte, um den praktischen Teil des Fachabiturs zu absolvieren. Danach wollte ich im Agrarbereich studieren, wie z.B. das Wirtschaftsingenieurswesen Agrar/Lebensmittel in Osnabrück.

Durch  die Homepage des Lohnunternehmes Feldmann aus Münster wurde mir klar, dass ich dieses Unternehmen kennenlernen wollte! Ich wandte mich an das Unternehmen, mit dem Plan, dort ein Jahrespraktikum zu machen. Albert Feldmann, der Chef des Unternehmens lud mich ein, den Betrieb anzuschauen und um alle Rahmenbedingungen zu erfahren. Nach dem Kennenlernen waren meine Erwartungen völlig übertroffen. Ich konnte mir bis dahin noch nicht vorstellen, was alles zu dem Beruf „Fachkraft Agrarservice“ gehört. Durch das Gespräch wurde für mich deutlich, dass die vielen Abläufe nicht in einem Jahr zu lernen sind. Auch  eine verkürzte  Ausbildung stand für mich nicht mehr zur Diskussion. Da es nur noch zwei Wochen bis zu den Sommerferien waren, gab es keine Zeit mehr zu verlieren. Albert Feldmann ermöglichte mir kurzfristig ein Praktikum, um mir meine Entscheidung zu erleichtern. Schon nach wenigen Tagen wurde mir vieles klar:

In einem landwirtschaftlichen Lohnunternehmen fallen die Arbeiten an, die mir in der Landwirtschaft besonders viel Spaß bereiten. Artverwandte Berufe, wie der Landmaschinentechniker, immer schwarze Finger, wie die Ausbildung zum Landwirt, da gibt es noch das Vieh, erfüllten nur in Teilbereichen meine Berufsvorstellung. Meine Entscheidung stand fest. Ich wollte die Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice beginnen.

Albert Feldmann unterstützte mich tatkräftig, damit alle Voraussetzungen samt den anstehenden Formularien bis zu den Sommerferien  geschafft waren. Ausbildungsvertrag, ärztliche Untersuchung, Schulanmeldung, Absprachen mit der alten Schule, es musste viel erledigt werden.

Mein Werdegang hat sich also vom geplanten Abitur zur Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice gewandelt. Und ganz ehrlich, ich bereue es nicht. Ich bin sehr glücklich, dass alles so schnell geklappt hat. Anfang August 2018 startete für mich ein neuer Lebensabschnitt.

Hier schon mein erster Tipp:

Schaut, was euch interessiert, was findet ihr spannend, besucht einfach mal einen Betrieb oder macht ein Praktikum, um festzustellen, was wirklich hinter den Berufen steckt.

Um euch meinen Ausbildungsplatz vorzustellen, möchte ich monatlich einen Tagebucheintrag schreiben, damit auch ihr erfahrt, was ich erlebe.

Zur Winterzeit gehört das Waschen der Maschinen.

Mein Ausbildungsbetrieb, meine Aufgaben:

Meine Berichterstattung startet im Winter. Nicht gerade die Hauptgeschäftszeit in der Landwirtschaft.

Schon seit einiger Zeit läuft der Hochdruckreiniger auf Hochtouren, alle Maschinen und Geräte müssen gründlich gereinigt werden. Die Werkstatt ist natürlich immer voll besetzt, damit für die nächste Saison alles gut instand gesetzt ist. Dazu kommen noch Dienstleistungen wie Winterdienst und Transportaufgaben. Was ich im Moment spannendes in der Werkstatt erlebe, erzähle ich in meinem nächsten Beitrag…Auch möchte ich euch dann meinen Betrieb, das Lohnunternehmen Feldmann und meine Aufgaben genauer vorstellen.

Zu einer Ausbildung gehört neben der Praxis auch noch ein schulischer Teil…

Der schulische Teil der Ausbildung findet in Form eines Blockunterrichtes in der Fachschule für Agrarwirtschaft in Kleve statt. Der Unterricht wird in der Lehr- und Versuchsanstalt Haus Riswick durchgeführt. Bis jetzt hatte ich dreimal je eine Woche Unterricht. Aufgrund der großen Entfernung zum Heimatort wohnt man in der Zeit direkt im Haus Riswick.

In der Schule kann man somit gut die Klassenkameraden kennenlernen und sich über die gesammelten Erfahrungen austauschen. Da alle aus verschiedenen  Orten und Betrieben kommen, aus ganz Nordrhein-Westfalen, bleibt es interessant. Der Unterricht ist ganz anders als auf den allgemeinbildenden Schulen. Es gibt keine Fächer wie Mathe, Deutsch und Englisch, sondern fast nur praxisbezogenen Unterricht.  Parallel dazu werden diverse Lehrgänge durchgeführt. Zur Zeit liegt der Schweißlehrgang an.

Bis zum nächsten Mal, euer Jannik

Einen vollständigen Bericht lesen Sie auch in der Zeitschrift LOHNUNTERNEHMEN Ausgabe Februar 2019.

 

 


 

Fachkraft Agrarservice: Eine moderne Ausbildung mit Perspektive

Das Berufsbild der Lohnunternehmer heißt seit 2005 Fachkraft Agrarservice (FAS). Der Beruf steht gleichberechtigt neben 13 anderen „Grünen Berufen“ und erlebt seit dem Startschuss eine stetige Aufwärtsbewegung.

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