Max Brandes: LU.WEB Mitarbeitertagebuch-Eintrag Nr. 4

Nach dem Hopfen - Wasser hoppen. Max Brandes unser Tagebuchautor in Neuseeland ist wieder weitergezogen von den Thermalquellen zu den Wasserfällen.

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HighlightsBewegend finde ich immer wieder den Lifestyle der Neuseeländer, der Kiwis. Wenn hier eine Maschine mitten in der Ernte  kaputt geht, wird kurz gelacht und dann ohne Stress ein Tag in der Werkstatt verbracht. Es ist alles viel relaxter als in Deutschland.

AußenwirtschaftNachdem der Hopfen im Sack war, haben wir noch gut zwei Wochen nachbereitet: Die Grasstreifen zwischen den Hopfenreihen haben wir umgebrochen und neu eingesät, mit Luzerne. Zum einen ist das anschließend ein hervorragendes Futter für die Schafe, zum anderen funktioniert Luzerne ja wie Klee, als Stickstoffsammler aus der Luft und anschließender Einlagerung im Boden. Ein idealer ökologischer Dünger. Jeden Abend wurden die Flächen bewässert. Da ist die Saat natürlich sehr schnell aufgegangen.

WerkstattDie gut 50 Förderbänder die das Erntegut innerhalb der Verarbeitungshalle befördert hatten, haben wir alle noch abgebaut. Die abmontierten Förderbänder haben wir in einer großen „Wassertonne" eingeweicht und anschließend mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt. In dem mittlerweile leeren Hopfenlagerhalle wurden die Bänder dann zum trocknen wieder ausgerollt und auf Schäden geprüft. Die übrigen Maschinen haben wir ebenfalls alle gereinigt, anschließend ordentliche gefettet und geölt, denn zum Teil werden die ja erst zur nächsten Hopfenernte gebraucht. Bei einer Maschine musste ich ca. Einhundert Hacken, die die Frucht von der Pflanze trennen, abmontieren. Diese verschlissenen Hacken werden dann im nächsten Jahr durch neuen ersetzt. In der Werkstadt mussten wir den Wohnwagen vom Chef startklar für die Urlaubstour machen: Radlager vorne links nachziehen, Auspuff schweißen, es gab einen neuen Scheinwerfer und der kaputte Scheibenwischwassertank wurde mit einer Wasserflasche ersetzt. Das Land bietet eben nicht nur in der Natur viele Besonderheiten.

FreizeitUnd danach ging es nach Wellington, der Hauptstadt Neuseelands. Mein Chef hatte mich mit seinem Wohnmobil mitgenommen. Von der kleinen Stadt Picton im Norden der Südinsel haben wir die Fähre genommen, direkt nach Wellington. Und dann hat er mich hier abgesetzt - oder ausgesetzt. Die Stadt hat über 400.000 Einwohner. Nach Wochen im Hopfen ist das schon fast ein Kulturschock gewesen. Das entspannende: die Stadt liegt am Meer und nicht weit entfernt sind zahllose Kilometer Strand. Übernachtet habe ich dort wieder in einem Hostel, gut zwei Minuten von der Innendstadt entfernt. Im Hostel hatte ich mal wieder richtig gekocht. Am Ersten Abend habe ich mir ein Steak in die Pfanne gehauen und ein anderes Mal gab es Schupfnudeln mit Sauerkraut und Speck! Bei der notwendigen Steuererklärung wurden meine Englisch-Kenntnisse nochmal richtig gefordert. Das war übrigens auch meine erste! Es hat aber alles geklappt und wenn ich das Land verlasse, werde ich auch noch Geld zurück kriegen.

Nach der kurzen Visite in der Metropole bin ich anschließend mit dem Bus weiter nach Taupo für drei Tage u. drei Nächte. Der See liegt in der Mitte der Nordinsel und ist praktisch der Krater eines explodierten Vulkans. Auf den gut 600 Quadratmeter Wasserfläche kann man super segeln und rundherum sind angenehm warme Quellen. Mittlerweile bin ich gut 80 Kilometer südwestlich in Rotorua angekommen. Rotorua, ein Kurort mit 50.000 Einwohnern,  liegt an der Südküste des zweitgrößten Sees auf der Nordinsel.  Mein einzige Beschäftigung ist es, meinem liebsten Hobby zu frönen:  Wildwasserkajak fahren. Das mache ich auch in Deutschland wann immer es geht. Ich bin also von morgens um 10 bis abends um 6 auf dem Wasser und hüpfe 7 m tiefe Wasserfälle runter.

Termine In den nächsten Tagen geht es dann wieder nach Auckland, die größte Stadt in Neuseeland. Dort werde ich mich mit zwei Deutschen treffen und meinen Geburtstag feiern.