Max Brandes: LU.WEB Mitarbeitertagebuch-Eintrag Nr. 6

Max Brandes unser Tagebuchautor auf Wanderschaft, war verschollen in Wald und Heide, hat aber wieder Anschluss ans öffentliche Netz.

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HighlightsDer Sommer in Deutschland.

 

AußenarbeitIn den vergangenen Wochen habe ich zwar nicht viel praktische Landwirtschaft betrieben, aber meine Zeit dem Thema Jagd und besonders dem Wild gewidmet. Die Beziehungen zwischen den landwirtschaftlich angebauten Kulturen und Wildtieren sind viel enger als man so denkt. So waren die Auswirkungen von „Monokulturen" ein wichtiges Thema. Der zunehmende Anbau von Mais, auch im Zuge der Biogaserzeugung, schafft für Wildschweine  beste Bedingungen. Die Wildschweine werden durch diese hervorragende Futterbasis schneller geschlechtsreif und frischen(ferkeln) mittlerweile das ganze Jahr über. Verstärkt durch die verhältnismäßig milden Winter der letzten Jahre, gibt es mittlerweile Zuwachsraten von 300- 400%.

Für das Federwild, wie Fasan oder Rebhuhn sieht es genau umgekehrt aus. Der Mais bietet kaum geeignete Brutplätze, am Boden zu übersichtlich und der klassische Fluchtweg der Hühner, noch oben durch Auffliegen, ist schwierig und außerdem sitzt sowieso alles voller Schweine. Selbst, wenn es einem Rebhuhn gelingt erfolgreich zu brüten, fehlt es an Nahrung. Die Küken brauchen eiweißhaltige Nahrung in Form der  Insekten. Abgesehen vom Maiszünsler, der aber erst im Juni fliegt, ist im Mais nicht sehr viel los.  Besser sind blühende Landschaften. Nein, nicht die von Helmuth Kohl, da waren zwar dann auch Heuschrecken, aber jeder kann es in nächster Umgebung sehen: die Insekten sind da, wo man glaubt da steht nur Unkraut. Ein guter Kompromiss sind die blühenden Ackerrandstreifen oder Wildäcker. Im Mais wären zum Beispiel „Wildkrautschneisen" eine ganz praktikable Idee. Zum einen hätten Insekten und Hühner etwas Platz und die Jäger könnten die Schweine zählen.

Der Schutz für Rehwild wurde auch diskutiert. Nahegelegt wurde, von innen nach außen zu mähen. Oder, wenn möglich die Fläche vorher vom Jagdpächter mit seinem Hund abgehen zu lassen. Menschhaar,  frisch vom Frisör, gilt auch noch als Wildschutz, da der Geruch die Tiere fernhält. Wenn es zeitlich passt kann man auch am Tag vor dem Schnitt einmal um die Wiese herrummähen.

 

WerkstattEs war eher eine Schreinerei. Zum Jagd-Lehrgang gehörte natürlich auch der Bau von Hochsitzen. Ansonsten  habe ich mich um meine berufliche Weiterentwicklung gekümmert, auch irgendwie Werkstatt.  Jetzt im Nachhinein haben sich meine Eindrücke aus Neuseeland gesetzt. Alles eine echte Entdeckung: eines Kontinents, unglaublicher Landschaften, ebensolcher Menschen und auch von meinem Selbstvertrauen. Es wirkt viel nach und kommt zurück, übrigens auch meine Steuern als Scheck. Wenn man wirklich vor hat, dahin zu gehen, findet man mit etwas landwirtschaftlichen Vorkenntnissen ziemlich schnell einen Job. Alles was man braucht ist ein Arbeitsvisum, ein neuseeländisches Bankkonto und eine Steuernummer, die gibt's meistens gleich zum Bankkonto. Eine Auslandsversicherung ist für die Einreise natürlich auch Pflicht, die gibt's auf Nachfrage zur Kreditkarte. Wenn man dann doch mal nicht weiter weiß, braucht man in Neuseeland keine zehn Minuten, um einen anderen deutschen Touri zu finden, der einem dann weiter helfen kann.

FreizeitAlles im Fluß

 

TermineSeit Anfang Juli habe ich wieder eine Festanstellung, in bei Hildesheim. Dort werde ich meine Landwirtschaftliche Ausbildung beginnen, um dann 2013 mit dem dualen Studium in Triesdorf anfangen zu können. Vom 23. bis zum 27. Juli werde ich das erste Mal zur Berufsschule müssen.

 

Geschrieben von Kai Hasse