Max Brandes: LU.WEB Mitarbeitertagebuch-Eintrag Nr. 9

Vom Silo meldet sich unser wandernder Tagebuchautor Max Brandes auf dem Hof Decker in Bierbergen. Langsam kommt die Routine im Melkstand und bei den Hofarbeiten. Jetzt ist silieren angesagt.

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Highlights: Eine Woche Urlaub und eine bestandene Jägerprüfung. Natürlich kam die Standardfrage: "Warum gibt es so viele Wildschweine?" und jeder weiß warum: Mais und milde Winter. Aber es wurde auch nach den Hauptnährstoffen in den Böden gefragt. Schützenfest in Bierbergen, Motto: Bist du am Tresen gewesen, kennst du das Gemeindewesen. Diese Feste sind eine perfekte Chance das Revier zu sondieren.

Außenarbeiten Auf einer Grünlandfläche haben wir Drainage verlegt. Das haben wir in Eigenleistung erledigt. Es waren auch nur gut 100 Meter. Mit dem hofeigenen Bagger den Graben gegraben, Drainage rein und zu. Fertig. Hoch- und Tiefbau gehört ja auch zum Ackerbau. Die Fläche werde ich noch grubbern. Anschließend wird neu eingesät. Natürlich mit einer ertragreichen und robusten Weidelgras-Mischung. Auf dem Weizenstoppel haben wir Gärsubstrat gefahren, im Tausch gegen Stroh. Das wurde dieses Mal mit unserem Fass mit Schleppschlauch in Eigenregie erledigt. Normalerweise bringt der Lohnunternehmer mit dem TerraGator das Gärsubstrat aus.

Die Vorbereitungen auf dem Silo sind abgeschlossen. Gut 1000 Tonnen Rübenschnitzel haben wir geholt und auf der Siloplatte verteilt. Den Mais silieren wir dann auf die Rübenschnitzel. Wir fahren die Schnitzel fest, so haben wir im unteren Bereich des Silos ca. 30 bis 50 cm Rübenschnitzel und oben drauf ca. drei Meter Mais. Entnommen wird die Silage mit dem Fräsarm des selbstfahrenden Futtermischwagens. So haben wir das ganze Jahr über Schnitzel und Mais in einem Arbeitsgang im Mischer.

Wir füttern einmal täglich, morgens während des Melkens. Inzwischen habe ich ganz gute Routine bei den täglichen Arbeiten im Kuhstall, wie das Streuen der Kühe, das Reinigen der Tränken, Entfernen von Mist hinter dem Schieber und Natürlich auch das Melken. Wir schaffen zu zweit 180 Kühe in etwas mehr als zwei Stunden. Bei einer durchschnittlichen Milchleistung von zurzeit 34 Litern pro Kuh und  Tag. In der nächsten Woche werden die Klauen geschnitten. Mir ist aufgefallen, wie empfindlich Kühe eigentlich an ihren Klauen sind, wie wählerisch beim Futter und dass man tatsächlich an den Klauen erkennen kann, wie es der Kuh so geht, wenn sie geht. Seit Samstag um 6.00h sind wir im Mais, bzw. wird gehäckselt und siliert.

 Werkstatt In der Werkstatt gab es mal wieder nicht so viel zu tun. Die Technik läuft.  Es ist alles gut geschmiert und gefettet. Lediglich die Zitzengummis der Melkzeuge mussten erneuert werden. Am Güllefass musste einiges geschweißt werden. War aber nichts Spektakuläres. Rechtzeitig zum Wochenende war ein Rührwerk in der Biogasanlage ausgefallen.

FreizeitDa ich jedes zweite Wochenende Dienst habe, bin ich also auch nur alle 14 Tage zu Hause. Und dann wird eigentlich nur schnell alles organisiert für die nächsten zwei Wochen. Na, ja, und den Jagdschein habe ich da in der wenigen Zeit auch noch gemacht.

Termine Grubbern! Gut 100 ha Grünroggen drillen. Und dann bin ich wieder eine Woche in Franken, Blockunterricht in Triesdorf. Das Pendeln zwischen landwirtschaftlichen Ausbildungsbetrieb und Triesdorf wird mich noch einige Zeit beschäftigen. In fünf Jahren ist die Kombination aus Bachelor Studiengang und der Landwirtschaftlichen Lehre zu Ende - wenn alles gut klappt. Aber im Moment sehe ich nur Mais! 

 

 

Geschrieben von Kai Hasse.