Michael Komnick: LU.WEB-Mitarbeiter-Tagebucheintrag Nr. 12
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HighlightsKabelbrand am Radlader direkt im Motorraum. Der komplette Kabelbaum der Elektrik und die Hydraulikvorrichtung sind verschmort. Und das gleich nach umfassender Wäsche der Maschine durch die Hand eines Azubis, nachdem er sehr gründlich und sorgfältig die Maschine gewaschen hatte. Während der ganzen Zeit hat er sich so sehr darauf gefreut den Radlader anschließend vom Waschplatz zu fahren. Und dann das! Der Junge war schon zu heiß drauf. Der Brand war schnell gelöscht. Wir sind ja auch eine ganze Hand voll ausgebildeter Feuerwehrmänner. Bei dem anstelle des Radladers gemietete Schlepper - ein ansonsten solides Modell eines soliden Herstellers mit internationaler Erfahrung - brach die Hauptantriebswelle. Also schnell auf den Tieflader und ab in die Fachwerkstatt des Vertriebspartners. Dort wurde der Schlepper sofort repariert und war nach einem Tag wieder tipp-top in Einsatzbereitschaft. Ein Mitarbeiter einer anderen Zweigstelle von uns sollte den Schlepper per Achse wieder zu unserem Einsatzort bringen. Und dann war es Nacht: er meldete sich per Handy, konnte aber nicht genau sagen, wo er war - Nicht wo er fuhrt, sondern wo er stand! Der Motor sagte keinen Ton mehr. Also wir los, mit Werkstattwagen den Schlepper suchen. Die wenigen Autos, die nachts durch die niedersächsische Tiefebene fuhren, haben wir angehalten und gefragt, ob sie irgendwo einen Traktor an der Straße stehen gesehen haben. Die meisten zückten bei dem orangen Rundumlicht und im Angesicht grün gekleideter Männer gleich die Fahrzeugpapiere, dabei sind die Jungs doch jetzt blau! Eigentlich. Unser neuer BiG X 650 mit Easy Collect 753, zehnreihiges Gebiss hat schon seinen ersten Schaden hinter sich: Brunnen im Mais, ein Falle für jeden Profi. Den Mais haben wir nicht gedrillt. Die Pflanzen standen wirklich bis an den Brunnenrand. Der war für den Fahrer nicht sichtbar bis er ihn spürte, als die Gebissspitze den Brunnendeckel rammte. Schweine im Mais - die bleiben drin bis zur letzten Runde - und kein Jäger glaubt, dass die noch kommen. Eine Rotte mit mindestens 15 Tieren hat mich die ganze Zeit in Sichtweite begleitet, bis in den letzten Streifen Mais.
AußenwirtschaftMit zwei Häckselketten im Einsatz, fast rund um die Uhr. Häufig arbeiten wir vor den Regenwolken her und gegebenenfalls auch gleich wieder hinter der Regenfront - immer da wo es befahrbar ist. In diesem Jahr haben wir die Einsatzkolonnen sehr oft umsetzen müssen, weil an dem Standort nichts mehr ging und wir trotzdem noch nicht fertig waren. Also umsetzen und dort weitermachen, wo die Flächen befahrbar sind, sonst wäre diese Menge an Mais unter diesen Wetterbedingungen kaum zu schaffen. Die Maschinen stehen so schon häufig genug bis zur Achse auf unseren moorigen Böden - Achsenfango - ob das auch dem Miet-Schlepper geholfen hätte? Wenn alles gut geht, sind wir am kommenden Wochenende mit dem Mais fertig. Das Gras hat nochmal gut zugelegt. Den letzten Schnitt erledigen wir zurzeit mit den Ladewagen. Kartoffelroden läuft kontinuierlich. Aber auch hier ist der Zeitdruck immens durch die jetzige Witterung und wer weiß, wann der erste Frost kommt. Oft wird die Ernte nicht gleich abgefahren, sondern in Feldmieten gelagert, die wir anlegen. Viel solide Handarbeit mit technischer Unterstützung. Ein ziemlich aufwendiges Vergnügen: auf die Miete Stroh, dann Folie und wieder Stroh und mittendrin Belüftungsrohre.Bei CCM und Körnermais-Ernte liegen wir noch ganz gut in der Zeit. Der Mais ist je nach Sorte und Saat schon reif, bzw. trocknet er jetzt bei der gelegentliche Sonne und dem Wind gut ab. Für den Claas Lexion 560 mit Allrad haben wir uns bei einem befreundeten Lohnunternehmer Räder zur Zwillingsbereifung geliehen. Im Bereich Pflanzenschutz stehen die ersten Maßnahmen im Getreide auf dem Programm. Gülle auf den Stoppel und raus aus den Kellern, denn bald ist auch die Ausbringung wieder vorbei und bis dahin wollen alle die Keller leer haben - wer weiß wie dieser Winter wird. Beim Drillen ist auf den Maisflächen unsere Spatendrillkombination im Einsatz. Auf den anderen Flächen wird mit der 6m Scheibeneggenkombination gearbeitet. Die Spatendrille sorgt wirklich für ein sauberes Saatbett und arbeitet den Maisstoppel gut ein. Um dem Zünsler wirklich keine Chance zu lassen haben wir die meisten Maisflächen mit dem BiG M mit Mulchkombination bearbeitet.
WerkstattDa ist es wie bei allen anderen auch: die fälligen Inspektionen und Wartungsarbeiten an den Tagen, wenn wirklich nirgends etwas geht. Die kleineren Reparaturen werden häufig schon vor Ort am Feldrand oder an der Miete erledigt. Der Werkstattwagen ist eigentlich nur zum Nachrüsten und Tanken auf dem Hof. Na, ja - wichtig ist im Moment, genug Schleppseile im Vorrat zu haben. So oft wie in dieser Saison haben wir selten Maschinen aus dem Feld gezogen. Zum Glück immer erfolgreich und ohne Schäden an Mensch oder Maschine.
FreizeitLetzten Sonntag zur Taufe. Man war das zwischendurch still in der Kirche. Und wenn Freizeit, dann gleich Schlafzeit !!!
TermineBrockumer Markt am kommenden Wochenende. Gewerbeschau und heimische Produkte in jeder Form: fest, flüssig und zweibeinig. Und die DELUTA und dann ist Weihnachten.
Autor: Kai Hasse
Über das LU.WEB Mitarbeiter-Tagebuch:Ein Jahr lang schreiben 5 Mitarbeiter aus vier verschiedenen Lohnunternehmen monatlich abwechselnd einen Eintrag in ihrem LU.WEB Mitarbeiter-Tagebuch. Im LU.WEB wird wöchentlich ein neuer Beitrag veröffentlicht.