Tobias Reher: LU.WEB Mitarbeitertagebuch-Eintrag Nr. 3

„Endlich spürt man wieder Wind mit erdigem Geruch um die Nase!“, ist aus Raitzen zu hören. Unser Tagebuchautor Tobias Reher bei LU Mücke in Sachsen pendelt zwischen Werkstatt, Feldflur, Schreibtisch und ist zwischendurch auf dem Fußballfeld zu finden.

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Highlights:Mein Kollege Heiko hatte sein 10jähriges Betriebsjubiläum, das haben wir natürlich gebührend gefeiert, mit allem Tamtam. Die Einladung zur Zwischenprüfung hat mich erreicht.

Außenarbeiten:Endlich hatte ich auch mal wieder einen klassischen Lohunternehmer Einsatz. Eine Feldmiete habe ich umgesetzt, direkt zur Biogasanlage. In weiter Flur nur: der Fendt, sein Abschiebewagen, der Teleskoplader und ich, allein mit der Miete. Vier Tage hat es gedauert, dann waren die gut 1000 m³ Mais umgesetzt. Vor einigen Tagen haben wir auch mit der Gülleausbringung bzw. Gärsubstrat begonnen. Da kooperieren wir mit einem sehr großen Agrarbetrieb, der zur besseren Ausnutzung der eigenen Landtechmik auch überbetrieblich arbeitet. Auch bei uns sind einige Investitionen in Gülletechnik geplant. Die Biogas Branche wächst in unserer Region weiter. Die Anlage, für die wir arbeiten, separiert die Gärgülle. Sowohl den flüssigen Teil, als auch den festen „Mist" bringen wir anschließend aus. Wir haben uns schon einige Gülle-Technik angesehen. Als Zubringer sind Aufliegerfässer geplant. Und diese müssten per Güllegalgen befüllbar sein, weil die Biogasanlagen so ausgestattet sind. Zur Ausbringung ist vorerst noch Schleppschlauch oder Schleppschuh geplant. Schlagkraft und exakte Ausbringung sind wichtig.Übrigens haben die Gerste und der Raps die Frostwelle wohl ganz gut überstanden. Die Weizenbestände sehen nicht so gut aus. Auf einigen Flächen scheinen fast 70 % ausgefallen zu sein. Ich schätze, nach den warmen Tagen wird sich zeigen, ob da noch was lebt.

Werkstatt:Ja, das Mähwerk, mein Claas Disco 3050, Front, und das 8550, Heck, zusammen 8,50m Arbeitsbreite. Nach ca. 1100 Hektar war es dran: Front- und Heckmähwerk komplett auseinander- und wieder zusammengebaut. Auf sämtlichen Getrieben, dem Haupt-, den Seiten- und dem Mähbalken das Öl gewechselt. Beim Abschmieren des Frontmähwerks habe ich gemerkt, dass die Schmierleitung irgendwie verstopft zu sein schien. Also genauer geguckt: die komplette Mähbalkenaufhängung war ausgeschlagen. Die beiden Bolzen und Buchsen der Aufhängung mussten erneuert werden. Das größte Problem war jedoch, dass die fest angeschweißten Augen ebenfalls Spiel hatten. Die haben wir abgetrennt und neu wieder angeschweißt. Gebaut haben wir diese Augen selbst, weil es die einzeln nicht gibt. Beim Heckmähwerk haben wir die Schleifkufen erneuert und das Gestänge geschweißt und gerichtet. Der Big X 650 war zur kompletten Durchsicht dran. Immerhin hat der gut 3000 Hektar Mais und 6000 Hektar Gras in den knapp 3 Jahren umgelegt. Noch steht er auseinandergebaut in der Werkstatt, die Ersatzteile sind wohl auf dem Weg. Größe und Gewicht der Bestellung sind nichts für den Nachtversand. Jetzt hatten wir Zeit die Heckklappe unseres langgedienten Bergmann Abschiebewagen zu renovieren. Im hitzigen Gefecht der Ernte kam es über die Jahre schon mal vor, dass man versehentlich ans Steuergerät gekommen ist und der Kratzboden schon lief, bevor die Klappe auf war. Dass sowas in die Hose geht, weiß theoretisch jeder, aber wenn`s passiert, ist es auch schon zu spät. Wir haben den Rahmen der Heckklappe etwas verstärkt, das Blech ausgetauscht und lackiert. Jetzt glänzt er wieder - auch von hinten. Eine nicht zu unterschätzende Perspektive, wenn es um das Ansehen im Straßenverkehr geht.

Freizeit:Berichtsheft, Berichtsheft, Berichtsheft! Erfahrungsbericht: Mähen, Waschen. Bodenuntersuchung, Feldbonitur. Mein Herbarium. Ich hätte es schon fertig, wenn die Botanik sich etwas beeilt hätte. Ja, Fußball gespielt habe ich auch - noch nicht fest im Verein, aber in verschiedenen Teams.

Termine:Am 31. März habe ich Geburtstag, anschließend die Zwischenprüfung Anfang April und Ende April habe ich noch einen kurzen Urlaub, zwecks Kräftesammelns zum Graseinsatz.

Geschrieben von Kai Hasse

Über das LU.WEB Mitarbeiter-Tagebuch:Ein Jahr lang schreiben 4 Mitarbeiter aus vier verschiedenen Lohnunternehmen monatlich abwechselnd einen Eintrag in ihrem LU.WEB Mitarbeiter-Tagebuch. Im LU.WEB wird wöchentlich ein neuer Beitrag veröffentlicht.