Agrar-Lkw im Einsatz
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Mit dem „Logistik-Thema" beschäftigt sich der Geschäftsführer Burghard Meier bereits seit über 20 Jahren. Schließlich ist sein Unternehmen mit der Spedition groß geworden. „Die landwirtschaftlichen Dienstleistungen gehören bei uns erst seit ca. zwei Jahren in das Programm", erklärt Burghard Meier zur Begrüßung.
35 Lkw im Einsatz
Unter den 35 Lkw, die aktuell in der Spedition und im Lohnunternehmen laufen, sind sechs sogenannte Agrar-Lkw. „Wir haben zwei MAN neu gekauft und vier gebrauchte Mercedes-Benz umbauen lassen", erklärt Burghard Meier. Wichtig waren ihm bei den Agrar-Lkw vor allem der permanente Allrad-Antrieb und die Möglichkeit, eine große bodenschonende Bereifung montieren zu können. „Die Fahrzeuge laufen zwar hauptsächlich auf der Straße. Zu den Feldern kommt man jedoch häufig nur über unbefestigte Wege. Hier stoßen wir mit dem Standard-Lkw mit Heckantrieb und Straßenbereifung an Grenzen. Mit dem Agrar-Lkw kann ich darüber hinaus auch auf dem Feld fahren und direkt mit dem Häcksler auf die 58-m3-Kippauflieger häckseln", ist Burghard Meier überzeugt. In der Gras- und GPS-Ernte funktionierte dies in der abgelaufenen Saison bereits sehr gut. Lediglich die Trailer mit der Straßenbereifung verursachten auf weichen Böden Fahrspuren. Aber hier hat der Lohnunternehmer auch schon eine Lösung parat: „Wir werden die sechs Kippauflieger, die in der Häckselsaison hinter den Agrar-Lkw laufen, mit Flotation Profil ausstatten. Das kostet pro Anhänger zwar noch einmal ca. 9.000 € extra und ich kann dann auf der Straße nur noch 65 km/h fahren. Dafür ist das Gespann auf dem Feld kaum noch zu bremsen."
Die Fahrer sind gerne mit den Agrar-Lkw unterwegs. Zum einen lassen sie sich genauso wie die Standard-Lkw bewegen. Zum anderen verfügen sie über einige Ausstattungen, die es beim Standard-Fahrzeug nicht zu kaufen gibt. „Dazu zählt zum Beispiel der permanente und mechanische Allradantrieb. Dieser wird bei einem Straßenfahrzeug nicht benötigt - auf dem Feld hingegen oder schwierigen Wegstrecken ist dieser Gold wert", betont der Lohnunternehmer und ergänzt: „Falls es dann einmal ganz dick kommt, kann der Fahrer zusätzlich die Differenziale an der Vorder- und Hinterachse sperren."
Höhere Auslastung als das Schleppergespann
Ein weiterer Grund nicht auf den Schlepper zu setzen, sei die fehlende Auslastung im Betrieb: „Einen Transportschlepper kann ich lediglich in der Häckselkette einsetzen. Damit sind dann vielleicht 600 bis maximal 700 Stunden pro Jahr. Der Agrar-Lkw hingegen läuft in der Häckselernte, der Güllezubringung, dem Rüben- und dem Getreidetransport. Da bekomme ich ohne Probleme eine Auslastung von 1.500 h pro Jahr zusammen."
Insgesamt - so ist Burghard Meier überzeugt - liegen die Kosten pro transportierte Tonne beim Schleppergespann 40 bis 50 % höher im Vergleich zum Agrar-Lkw mit Kippauflieger: „Ich kann nur für unseren Betrieb sprechen. Der Schlepper hat im Transport bei uns keine Zukunft. Er gehört auf den Acker. Wir werden voraussichtlich schon im nächsten Jahr weitere Agrar-Lkw in Betrieb nehmen. Sie sind zwar teurer als Standard-Lkw. Dafür kann ich sie jedoch flexibler einsetzen."
Björn Anders Lützen, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN
Lesen Sie den vollständigen Artikel in der LOHNUNTERNEHMEN September 2014