Agrarkonjunktur verschlechtert sich
Durchschnittlich 23.100 € weniger in der Kasse hatten die Landwirte am Ende des Wirtschaftsjahres 2014/2015. Zumindest haben dies die Auswertungen des Deutschen Bauernverbandes (DBV) ergeben, für dessen „Situationsbericht 2015/2016“ die Buchführungsergebnisse von fast 14.000 landwirtschaftlichen Betrieben analysiert wurden. Besonders die Betriebe mit Milchviehhaltung hätten Einschnitte erlebt, ihre Unternehmensergebnise haben sich gegenüber dem Vorjahr fast halbiert. Die Veredlungsbetriebe mit Schweinehaltung und die Ackerbaubetriebe verzeichneten bis zu einem Drittel niedrigere Unternehmensergebnisse, so DBV-Präsident Joachim Rukwied. Auch für das laufende Wirtschaftsjahr 2015/2016 erwartet er eine „angespannte wirtschaftliche Lage der Betriebe.“
„Unsere Außenstände sind doppelt, wenn nicht dreimal so hoch wie noch vor wenigen Jahren“, verkündete Erwin Schlütter vom Landesverband Nordrhein-Westfalen Ende November beim ersten "Agrar-Forum Niederrhein". Die öffentliche Diskussionsrunde zum Thema "Wenn der Motor stottert - Die Landwirtschaft am Niederrhein zwischen Welthandel und regionaler Erzeugung" nahm die wirtschaftliche Situation der Region unter die Lupe. Das Webmagazin "Kle-point" kam in seiner Berichterstattung zu dem Fazit, dass die wirtschaftliche Situation am Niederrhein in den Griff zubekommen sei, aber schon mal deutlich besser war.
Damit ist die Stimmung in Westdeutschland noch verhalten optimistisch. Nach Schätzungen der Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, ist das landwirtschaftliche Realeinkommen innerhalb der EU in Deutschland am stärksten gesunken - um 37,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Durchschnitt alle Mitgliedsstaaten liegt bei 6 %. (Quelle: Eurostat)