Blick in die Hallen: Technik und Austausch

In den Ausstellungshallen geht es hoch her. Wir haben mit einigen Herstellern und Lohnunternehmern über ihren ersten DeLuTa-Tag gesprochen.
(Fotos: Keppler, Noordhof)

Von 9 bis 19:30 Uhr waren die Ausstellungshallen gestern geöffnet. Die 260 fördernden Mitglieder haben den Platz sinnvoll genutzt, um ihre Technik zu präsentieren und mit den Lohnunternehmern und ihren Mitarbeitenden ins Gespräch zu kommen. Nach dem Start der DeLuTa strömten gestern die ersten Besucher schnell in die vier Hallen der Messe Bremen, um sich über Technik und Serviceangebote der fördernden Mitglieder zu informieren.
Die Zeit für Gespräche und Diskussionen zwischen Lohnunternehmern, ihren Mitarbeitern und den Herstellern war vorhanden und wurde bis zum Schließen der Hallen genutzt, bevor es weiter zur DeLuTa-Party in die ÖVB-Arena ging.

Arnold Kemkemer, Director Sales, Marketing, Service bei Energreen:
„Auch wir konnten bereits zahlreiche sehr interessante Gespächen mit Entscheidern führen“, freut sich Arnold Kemkemer von Energreen. Das Unternehmen ist auf Technik für die Landschaftspflege spezialisiert und damit in einem für Lohnunternehmen prädestinierten Bereich aktiv. Vor allem die Offenheit für neue technische Möglichkeiten durch Selbstfahrer ist Arnold Kemkemer positiv aufgefallen.
 

Schon Stunden vor den Hühnern war das Team des Lohnunternehmens Vögeli aus Gächlingen im schweizerischen Kanton Schaffhausen aufgestanden, genauer gesagt um 0.30 Uhr, um zu elft im Kleinbus gen Norden zu reisen. Pünktlich zur Eröffnung erreichte die fidele Truppe das Messegelände in Bremen und stürzte sich ins Gewühle des ersten Tagungstages. Wichtig ist Seniorchef Urs Vögeli und seinem Sohn Stefan an beiden Tagen der DeLuTa, „ihre“ Maschinenhersteller zu treffen und sich über aktuelle Technik zu informieren. Auch der Erfahrungsaustausch mit Berufskollegen steht ganz vorn auf der „to-do-Liste“. Nicht zu vergessen die abendliche Party, schließlich sind die Schweizer in voller Belegschaftsstärke auf Betriebsausflug.

Den einen oder anderen Vortrag möchte sich Stefan Vögeli auch anhören, wobei viele der Themen eher auf die deutschen Verhältnisse zugeschnitten seien. „In der Schweiz sind allein schon aus rechtlichen Gründen viele Themen anders zu handhaben als in Deutschland. Aber interessante Anregungen nehmen wir immer mit von dieser Tagung“, meint er – und bestätigt, dass sie schon mehrfach bei der DeLuTa waren. „Und vielleicht lernen wir hier auch einen neuen Kollegen kennen, den wir auf der Rückfahrt gleich mal besuchen können“, meint er mit einem Augenzwinkern. Offen ist er auch für neue Geschäftsfelder, wobei das Lohnunternehmen mit diversen landwirtschaftlichen Dienstleistungen plus Grünfutterpelletierung sowie Handel von Stroh und Heu  gut ausgelastet sei.

Absolut zufrieden mit den ersten Stunden auf der DeLuTa ist Thorsten Bremer vom Bodenbearbeitungsspezialisten Bremer Maschinenbau. Das Unternehmen besitzt insbesondere im Segment der Untergrundlockerer eine 50jährige Expertise. Und die stößt auf zunehmendes Interesse bei Lohnunternehmen. „Durch immer schwerere Landtechnik sind Bodenverdichtungen ein großes Problem geworden, zu dessen Lösung unsere nicht wendenden Untergrundlockerer eine nachhaltige Lösung darstellen, die auch von Lohnunternehmen im wachsendem Maße genutzt wird“, so Thorsten Bremer, der am ersten Tag bereits einige interessante Gespräche führen konnte.

Kai Ruppel und sein Team aus vier „Teilzeithelfern“ auf 520-Euro-Basis haben sich aus dem hessischen Büdingen auf den Weg nach Bremen gemacht und sind ebenfalls zwei Tage im Norden. Bevor der Lohnunternehmer demnächst für drei Monate in Österreich als Fahrer einer Pistenraupe seine Brötchen verdient, ist die DeLuTa ein willkommener Abschluss der Saison. Zu den Arbeitsschwerpunkten gehören im Jahresverlauf vor allem das Steinesammeln – auch überregional – sowie Maislegen, Düngung und Pflanzenschutz. Im Sommer folgen Heu- und Strohbergung, Transportarbeiten in der Maisernte sowie Herbstaussaat, gefolgt von Heckenpflege im Winter. Themen genug also, für die sich der Lohnunternehmer im Gespräch mit Hersteller auf den aktuellen der Technik Stand bringen will. Dies genießen er und sein Team nach drei Jahren Corona-bedingter Messe-Abstinenz umso mehr. Auch auf den Austausch mit Kollegen und natürlich die abendliche Party freuen sich alle fünf „wie Bolle“.

Niels Veltmann, Geschäftsführer der Kverneland Deutschland, genießt die DeLuTa und die zahlreichen Kundengespräche ebenfalls. Vor gut vier Jahren übernahm er seine aktuelle Funktion im Unternehmen und startete damals mit der DeLuTa sozusagen in die Zielgruppe Lohnunternehmen. Wobei er in seinen 25 Jahren Tätigkeit bei verschiedenen Herstellern in der Landtechnik – jetzt im Dezember hat er sozusagen „silbernes Jubiläum“ – natürlich oft und intensiv mit den Profi-Dienstleistern zu tun hatte.

Zu den Themen, die heute vorn auf der Hitliste der Gespräche standen, gehörte u.a. die Verfügbarkeit von Maschinen und Ersatzteilen. „Das ist für die ganze Branche nach wie vor ein drängendes Problem und wird uns alle auch noch eine Zeit lang beschäftigen“, so seine Vermutung. Dennoch nimmt er die Stimmung unter den Lohnunternehmern als generell positiv wahr. Zu den Kverneland-spezifischen Highlights der Gespräche des ersten Tages gehörte u.a. Traktor-Implement-Management, stellvertretend für die komplexe Thematik der Digitalisierung. Aber auch die Garantieverlängerung auf zwei Jahre, die Kverneland seit dem 1. September 2022 für Neumaschinen anbietet, erfuhr bereits viel Aufmerksamkeit, so der Geschäftsführer. Das lasse auch einen spannenden zweiten Tag der Tagung erwarten.

Mit rund 35 Mitarbeitenden ist das Lohnunternehmen Dettmer auf der DeLuTa unterwegs, wie Disponentin Beke Hameier erklärt. Sie und ihr Kollege Michael Hemme, verantwortlich für das Ersatzteilwesen und die Werkstattsparte des Lohnunternehmens, arbeiten am Hauptstandort Kettenkamp und wollen sich hier im Bremen zu aktuellen Themen und Techniklösungen informieren. Beke Hameier hat dabei u.a. auf der Agenda, Ideen zu neuen Geschäftsmodellen zu vertiefen. Dazu sei es wichtig, in Gesprächen mit Herstellern detailliertere Infos zu Technik und Funktionsweisen zu erfahren, um diese später im Betrieb mit Kollegen und natürlich den Chef „weiter zu diskutieren“, bevor die Kunden davon überzeugt werden. „Innovativ zu sein und mit sehr guter Beratung zu überzeugen, ist für uns dabei sehr wichtig“, betont sie.

Für die junge Disponentin ist es die erste DeLuTa, ihr Kollege Michael Hemme war bereits vor Jahren dabei, damals allerdings in Münster. Somit ist es für ihn sehr spannend, dieses Forum jetzt in Bremen zu erleben. Er möchte die Gelegenheit nutzen, in Gesprächen mit Herstellern die Kontakte zu pflegen und neue aufzubauen. Auch erste Gespräche für die kommende Saison und „das Anberaumen vertiefender Gespräche für die Wintermonate“ sind ihm wichtig. Als sehr vorteilhaft empfindet er die Möglichkeit, sich mit mehr Ruhe austauschen zu können als z.B. während einer Massenveranstaltung wie der Agritechnica. „Hier bei der DeLuTa sind wir unter uns Lohnunternehmern, haben Zeit, die Stimmung ist gut – was will man mehr?“, so sein Fazit des ersten Tages. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Jens Noordhof und Stephan Keppler,
Redaktion LOHNUNTERNEHMEN

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