Bodenatlas gibt Übersicht über den europäischen Flächenbedarf

Anfang Januar stellten die Heinrich-Böll-Stiftung, das Nachhaltigkeitsinstitut IASS, die Umweltschutzorganisation BUND sowie die Zeitschrift „Le Monde diplomatique“ den Bodenatlas 2015 vor. In dem 52-seitigen Bericht wird der Flächenbedarf der europäischen Bevölkerung hochgerechnet.
Bodenatlas 2015

Für Deutschland wird von einem Import von Agrar- und Verbrauchsgütern ausgegangen, für deren Produktion 80 Mio. ha benötigt werden — mehr als das Doppelte der vorhandenen Landfläche. Über 70 ha würden in Deutschland täglich dem Städte- und Straßenbau zum Opfer fallen. Der Bodenatlas geht zudem auf globale Schwierigkeiten wie Landgrabbing und politische Grenzen ein.

Kurz nach der Veröffentlichung des Bodenatlas, der sich kritisch gegenüber der modernen Landwirtschaft aber auch gegen gedankenlosen Konsumenten äußert, empörten sich die ersten Landwirte über eine Verunglimpfung der Branche. Zeitgleich veröffentlichte der Deutsche Bauernverband den Situationsbericht Boden. Letzterer bezieht sich stärker auf die Böden in Deutschland, statt auf die globale Situation.

Beide Veröffentlichungen stehen im Zusammenhang mit dem Internationalen Jahr des Bodens und können kostenfrei auf der Webseite des Bauernverbandes und auf  www.iass-potsdam.de abgerufen werden.