Branchenkonjunktur Land- und Baumaschinen deutlich abgeschwächt

Die Land- und Baumaschinen-Fachbetriebe meldeten im ersten Quartal 2024 erneut deutliche Umsatzverluste, insbesondere im Maschinenhandel.
Bei den Zahlen für 2023 handelt es sich noch um vorläufige Zahlen. (Grafik FIS)

Die Branchenkonjunktur im Land- und Baumaschinenhandel und -handwerk zeigt im ersten Quartal 2024 erneut ein deutliches Negativergebnis: Um minus 4,7% ging der Branchenumsatz pro Fachbetrieb gegenüber dem Frühjahrsquartal 2023 zurück. „Das ist ein seit zwanzig Jahren nicht gemessener Negativwert“, stellt Ulrich Beckschulte von der Fachberatungs- und Informationsstelle (FIS) im LandBauTechnik-Bundesverband heraus.

Nur 8% verzeichneten noch Umsatzzuwächse, bei gerade 22% gab es keine Veränderung und 70% der Mitglieder hatten Umsatzverluste zu beklagen. Das ergab eine Umfrage der FIS im Bundesverband LandBauTechnik e.V. zwischen April und Juni 2024 bei den gut 6000 Fachbetrieben in Deutschland.

Einbruch bei Neumaschinenhandel

Dabei ist der Neumaschinenhandel (-8,1%) ganz klar der Verlierer, Werkstatt- (+5,4%) und Teileumsatz (+3,0%) wuchsen eher unbeeindruckt weiter. Die Kostenentwicklung zeigt sich mit plus 5,9% beim Personal und plus 4,7% bei den Betriebskosten weiter nach oben, die Steigerungen bremsen sich aber langsam ein.

Im Maschinenlager türmt sich bei fast 80% vor allem Neutechnik – das seit einigen Quartalen klassische Problem angesichts Investitionszurückhaltung in der Kundschaft, steigenden Zins- und Energiekosten. „Das drückt auf Liquidität und Ergebnis, keine Frage: eine besorgniserregende Entwicklung“, beobachtet Beckschulte seit Monaten.

Leicht zuversichtlicher

Demgegenüber ist der Beschäftigtenstand mit plus 0,1% nur noch minimal gestiegen. Die Investitionsneigung war im ersten Quartal 2024 leicht negativ – verständlich und erwartbar. Auf die Frage nach ihren Umsatzerwartungen an die nähere Zukunft erwarten mit 4% wenige der Fachbetriebe Umsatzzuwächse in näherer Zukunft. 48% erwarten keine Veränderung und ebenso viele rückläufige Umsätze.

„Wir sehen also eine leicht positive Stimmung gegenüber dem letzten Quartal 2023, also die Branche schaut ein wenig zuversichtlicher in die Zukunft als noch vor wenigen Monaten“, resümiert Ulrich Beckschulte. „Jedoch geht auch fast die Hälfte von einer rückläufigen Entwicklung aus, was die Sorgenfalten natürlich weiterhin bestehen lässt.“

FIS/cca