DEULA-Tipp: Balken, Schar und Zinken
Balkenzahl, Strichabstand und Zinkendurchgang sind neben der Arbeitsbreite die Kennzahlen eines Grubbers. Anbau-, Boden- und Klimabedingungen bestimmen Art und Zeitpunkt der Bearbeitung, der angestrebte Zweck der Bearbeitung bestimmt die Auswahl der Geräte. Die Ziele der oberflächigen Bodenbearbeitung sind einebnen, lockern oder rückverdichten, krümeln, mischen, Kluten zerschlagen oder Hohlräume beseitigen. Dadurch beeinflusst man die Wasserführung, bekämpft Unkraut sowie Ausfallgetreide und arbeitet mineralische oder organische Dünger und Ernterückstände in die Krume ein. Grubbern bedeutet, zinkenartige Werkzeuge durch den Boden zu ziehen.
Die Balkenzahl gibt an, auf wie vielen Reihen hintereinander die Zinken angeordnet sind. Der Strichabstand ist der Abstand, mit dem die Zinken in Fahrtrichtung ihre Arbeit leisten. Soll der Strichabstand möglichst gering sein, ist eine höhere Anzahl an Balken vorteilhaft, da der Durchgang größer sein kann und der Grubber nicht so leicht auf Grund der Ernterückstände oder des Aufwuchses verstopft.
Welche Schare?
Auch wenn es klare Trends gibt, sollte der Praktiker seine individuellen Anforderungen bei der Wahl der Ausstattung zu Grunde legen. Für den Einsatz in der flachen Stoppelbearbeitung sind unabhängig von der Bodenart Flügelschare richtig. Es kann trotz flacher Einstellung ganzflächig bearbeitet werden. Wird der Grubber daneben auch für die tiefe Grundbodenbearbeitung als Saat vorbereitende Maßnahme bzw. zur Tiefenlockerung eingesetzt, kommen schmale Meißelschare zum Einsatz. Für den flexiblen Einsatz bieten die Hersteller zum Teil Wechselscharsysteme an oder Flügelschare, bei denen die Flügel entfernt werden können. Doppelherzschare gelten weithin als die Universalbauform.
Geringe Arbeitstiefe
Soll möglichst flach gearbeitet werden, wird der Grubber zum Präzisionsgerät und es kommt auf exakte Arbeitsweise und Einstellung an. Durch flächiges Unterschneiden lassen sich Kräuter und Gräser mit einem hohen Wirkungsgrad bekämpfen. Zusätzlich ist ein Enterden der Wurzeln wichtig für den Erfolg. Ein anschließendes Verschütten der Pflanzen wirkt sich bei trockener Witterung kaum mehr negativ aus. Geräte speziell für flache bis mittlere Arbeitstiefen schneiden am besten ab. Sie können beispielsweise mit Großfederzinken und Arbeitstiefen bis zu 15 cm ein breites Einsatzgebiet bedienen. Bei bis zu sechs Zinkenreihen und Strichabständen ab 15 cm bewältigen sie einen guten Materialdurchgang. Speziell für die Anforderungen im Ökolandbau gibt es aus Österreich eine Maschine mit einzeln parallel in der Tiefe geführten Breitscharen. Der Hersteller gibt die minimale Arbeitstiefe mit 3 cm an. Wo Präzision gefragt ist, kommen Stützräder zum Einsatz.
Standardgrubber können im Bereich ihrer Möglichkeiten passable Ergebnisse auch bei niedrigen Arbeitstiefen erzielen. Werkzeuglose Schnellwechselsysteme für verschiedene Scharformen sorgen für große Flexibilität.
Die DEULA rät
Die Grubberschare werden durch die Erde gezogen und unterliegen dadurch einer enormen Beanspruchung. Diese scheinbar einfachen Bauteile stellen nicht nur aufgrund ihrer Ausformung die Spitze einer langen Entwicklungsgeschichte dar, sondern sind ebenso bezüglich der Materialzusammensetzung Ergebnis langjähriger Forschung und Entwicklung. Optimierte Bauformen und Stahlkörper mit aufgelöteten Hartmetallplatten sichern gleichbleibende Arbeitsqualität über die gesamte Standzeit. Die Hersteller geben eine vielfach längere Lebensdauer der Originalverschleißteile gegenüber Nachbauten an. Eine pauschale Aussage dazu ist sicher nicht möglich, da unterschiedliche Nachbauqualitäten am Markt sind. Die Erfahrung zeigt aber, dass günstige Alternativen nur selten Einsparungen bewirken. Was in kleinen Betrieben mit überhöhter Ausstattung möglich sein kann, ist im Bereich der Lohnunternehmen mit hoher Maschinenauslastung jedoch nicht vorstellbar.
Edo Fremy,
Technischer Ausbilder
DEULA Westerstede