Erwartungen für die Getreideernte 2016

In seiner Schätzung geht der Deutsche Raiffeisenverband von einer Getreideernte in Höhe von 48,3 Mio. t aus. Damit wird ein Ergebnis auf Vorjahresniveau prognostiziert- durchschittlich aber mehr als in den letzten Jahren.
Quelle: DRV

Grundlage dieser Schätzung sind die Angaben des Statistischen Bundesamtes zu den Herbstaussaatflächen 2015 sowie Erhebungen zu den Frühjahrsaussaatflächen und Hektarerträgen.

Als Gründe führt der der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) bei einer nahezu unveränderten Gesamtanbaufläche zunächst geringere Durchschnittserträge beim Weizen (-1,7 %) und bei Gerste (- 4,4 %) an. So werden die Weizenernte mit 26,1 Mio. t um 1,7 % und die Gerstenernte mit 11,4 Mio. t rund 1,9 % unter Vorjahresniveau bewertet. Diese Mindermengen werden durch höher prognostizierte Erträge beim Körnermais teilweise kompensiert. Nach den im vergangenen Jahr trockenheitsbedingt teilweise dramatischen Ausfällen geht der DRV bei einer vergleichbaren Anbaufläche gegenwärtig von 8,7 % höheren Hek-tarerträgen bei dieser Kultur aus. Beim Roggen wird mit knapp 3,3 Mio. t eine im Vergleich zum Vorjahr um ca. 6 % geringere Erntemenge veranschlagt. Grund dafür ist die deutliche Abnahme der Anbauflächen um 5,8 % auf 580.000 ha.

Für die Sommerkulturen geht der DRV derzeit von nahezu unverän-derten Anbauflächen aus. Bei Sommergerste werden 365.000 ha (Vj. 369.000 ha) erwartet, bei Sommerweizen und Hafer gut 51.000 ha bzw. 127.000 ha. Beim Körnermais rechnet der Verband mit einer Anbaufläche von 462.000 ha nach 455.000 ha im Vorjahr. Beim Raps erwartet der DRV bei einer unveränderten Anbaufläche derzeit eine Ernte auf Vorjahresniveau in Höhe von 5 Mio. t. Zudem geht der Verband erneut von einem Anstieg der Anbauflächen für Eiweiß- und Proteinpflanzen aus, allerdings auf niedrigem Niveau.

Die Getreide- und Rapsbestände haben das Winterhalbjahr insgesamt ohne nennenswerte Schäden überstanden. Obwohl sie durch das milde und wüchsige Herbstwetter oftmals überdurchschnittlich weit entwickelt waren, haben sie die kalte Winterung des Januars in weiten Teilen Deutschlands gut verkraftet. Dazu beigetragen hat nicht zuletzt eine leichte Schneedecke in vielen betroffenen Regionen.

Die Frühjahrsbestellung hat wegen der nach wie vor niedrigen Temperaturen und der teilweise geringen Befahrbarkeit der Äcker aufgrund ausgiebiger Niederschläge noch nicht nennenswert begonnen. Sobald die Temperaturen steigen und die Böden abgetrocknet sind, werden die Landwirte mit den Bestellarbeiten beginnen, in diesem Jahr später als im vergangenen, aber trotzdem noch im langjährigen Mittel.

Der DRV aktualisiert seine Ernteprognose monatlich bis einschließlich August.


 Quelle: DRV