„Herausfordernd, aber machbar.“

Der Mischanbau von Mais und Bohnen bietet Vorteile für den Landwirt. Für den Lohnunternehmer sind Aussaat, Unkrautbekämfung und Ernte herausfordernd.
Quelle: Koch

Lohnunternehmer Johannes Koch aus Harsefeld im Landkreis Stade hat in 2018 und 2019 mit seiner Hacke Thyregod TRV erste Erfahrungen im Mischanbau gemacht. Schwerpunktmäßig kommt seine Hacke aber bei Landwirten im Landkreis Stade zum Einsatz, die in Vereinbarung mit ihrem Wasserverband auf den Einsatz von bestimmten Bodenherbiziden (Wirkstoffe Metolachlor und Terbuthylazin) verzichten und stattdessen mindestens einmal die Hacke einsetzen. Dafür erhalten sie vom Verband bis zu 68 €/ha. Davon profitiert natürlich auch das Lohnunternehmen Koch. „Damit ist unsere Arbeit meistens finanziert. Manchmal, abhängig von der vorherigen Bodenbearbeitung, Qualität der Maisaussaat und davon ob der Landwirt uns rechtzeitig Bescheid gibt, kann der Hackeinsatz auch schon mal bis zu 80 €/ha kosten.

Der Zeitpunkt ist extrem wichtig, da wir im Mais nur ein sehr kleines Zeitfenster zum Hacken haben“, berichtet der Lohnunternehmer. Deshalb rechnet er diese Arbeit nach einer Mischkalkulation aus Personalstunden, Schlepperstunden inklusive Diesel und Hackfläche ab. „Fürs Hacken müssen eigentlich auch Bodenbearbeitung und Aussaat aus einer Hand kommen, aber derzeit haben wir noch nicht die passende Sätechnik“, erklärt er. Sind alle Bedingungen für die Hacke optimal, kann Johannes Koch seine Arbeit auch für 40 €/ha anbieten.

Mit seiner Thyregod TRV kann er 6-, 8- und 12-reihig Reihenkulturen hacken und gleichzeitig eine Untersaat ausbringen. Der Hackrahmen ist hydraulisch verschiebbar, um möglichst nah an den Pflanzen zu arbeiten. Die Steuerung funktioniert über ein Kamerasystem von Claas. Ab dem Reihenschluss kommt ein Taster, ähnlich dem Feldhäcksler, zum Einsatz.

Im vergangenen Jahr war er zwar nur mit seiner Hacke in ein Projekt zum Mischanbau von Mais und Stangenbohnen vom Beratungsring Harsefeld e.V, Landkreis Stade, involviert, hat aber ebenso zu den anderen Bereichen des Anbaus eine Meinung: „Die Aussaat des Gemenges ist nicht einfach. Das beginnt bei der Wahl der optimalen Saattiefe. Hier muss ein Mittelwert für beide Kulturen gefunden werden. Der Kompromiss bei 5 cm Saattiefe funktioniert aber in der Regel ganz gut. Ein größeres Problem bereiten Unterschiede bei TKG und Form des Saatgutes, selbst wenn sie minimal sind. Dadurch können sich Bohnen- und Maiskörner im Saatguttank entmischen. Unregelmäßigkeiten bei den Saatgutabständen zeigen, dass auch die Vereinzelung unter Umständen nicht einwandfrei funktioniert. Später wickeln sich die Stangenbohnen um die Maispflanzen. Dadurch gestaltet sich die Ernte mit dem Häcksler etwas schwieriger als beim reinen Maisbestand.“ Das Hacken der Mischkulturen sei hingegen vergleichsweise unproblematisch. „Nur die Kameraeinstellung auf Mais und Bohnen ist nicht so einfach“, sagt der Lohnunternehmer. Den Mischanbau im Rahmen der Anbaudiversifizierung im Futterbau bei knapper Ackerfläche sieht er positiv: „Mais ist ein wesentlicher Bestandteil der Grundfutterversorgung in unserer Region. Das Mais-Stangenbohnengemisch kann durchaus zur Erhöhung der Biodiversität und Einhaltung der Anbaudiversifizierung beitragen.“

Einen ausführlichen Beitrag dazu, worauf man beim Mischanbau von Mais und Stangenbohnen achten sollte, lesen Sie in der LOHNUNTERNEHMEN Ausgabe 04/20.

Anne Ehnts, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN