Kommentar: Steuerspar-Maschinen sind Unsinn
Landwirte und Lohnunternehmer haben vieles gemeinsam – unter anderem, dass die Arbeitsplätze dort zu den kapitalintensivsten unserer Wirtschaft zählen. Und dass diese Kapitalmengen im Schnitt eine mehr als bescheidene Rendite erwirtschaften. Allerdings gibt es noch zwei Gemeinsamkeiten mit ähnlichem Potenzial zum Haare raufen: erstens, dass nach wie vor nicht wenige Unternehmer vor dem Blick in den Vollkosten-Spiegel scheinbar erst die Sonnenbrille aufsetzen und die gelbe Armbinde mit den drei schwarzen Punkten überstreifen. Sonst dürfte ein deutlicher Anteil Maschinen nicht durchs Hoftor hereinrollen. Und zweitens die Neigung, ums Verrecken das Bezahlen von Einkommensteuer vermeiden zu wollen und sich stattdessen in Investitionen zu stürzen, die man sich weder finanziell leisten noch die Technik wirtschaftlich auslasten kann. Gerade der letztgenannte Aspekt ist – von außen betrachtet – schon ziemlich krass. Klar, niemand zahlt gern mehr Steuern als nötig. Aber wer betriebliche Investitionen allein aus der Perspektive des Steuerberaters betrachtet, sieht nur die Hälfte der Wahrheit. Die Kosten für eine fundierte betriebswirtschaftliche Beratung wären so manches Mal eine sinnvollere Investition als der Kauf von Steurerspar-Maschinen. Und diese BWL-Beratung sollte auch nicht erst in Anspruch genommen werden, wenn das Wasser unter den Nasenlöchern steht.
Jens Noordhof,
Redaktion LOHNUNTERNEHMEN