Kostenkalkulation: Gezogene Spritze oder Selbstfahrer?

Der Vergleich einer gezogenen mit einer selbstfahrenden Pflanzenschutzspritze zeigt, worauf bei der Kaufentscheidung zu achten ist.
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Wenn Lohnunternehmen investieren, geht es oft um hohe Summen. Dies ist auch bei der Pflanzenschutztechnik der Fall. Deshalb ist es wichtig, die Kosten auf Basis der betriebsindividuellen Daten zu berechnen, um eine sinnvolle Entscheidung treffen zu können. Die Vorgehensweise bei der Kalkulation zeigen wir anhand einer Beispielkalkulation des Lohnunternehmens Becken Agrar aus Loxstedt bei Bremerhaven.

Wir vergleichen den Kauf eines Selbstfahrers mit einer gezogenen Pflanzenschutzspritze, beide mit 36 m Arbeitsbreite und 5.000 l Tankgröße. Neben den Kosten pro Hektar betrachten wir zusätzlich die Vor- und Nachteile beider Systeme.

Die Kalkulation erfolgt in zwei Schritten – erst allein die Kosten für das Fahrzeug und im Anschluss für die Pflanzenschutzspritze bzw. das Spritzgestänge. In einer Nebenrechnung ist die rechnerische Flächenleistung auf Basis der regionalen bzw. betriebsindividuellen Voraussetzungen zu ermitteln. Wichtig dabei: Die Ergebnisse sind nur so genau und für Ihren Betrieb zutreffend wie die eingetragenen Werte („shit in = shit out“).

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Kosten für das Fahrzeug

Der Schlepper mit 200 PS kostet 140.000 € (netto), während der Selbstfahrer (270 PS) ohne Gestänge mit rund 225.000 € zu Buche schlägt. Wir unterstellen nach zehn Jahren einen Restwert von je 25 %. Zusätzlich enthalten sind die Kosten für Verzinsung, Versicherung und Unterbringung.

Bei den variablen Kosten orientieren wir uns bezüglich der durchschnittlichen Reparatur- und Wartungskosten pro Stunde an den Werten des KTBL (Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft). Der Dieselverbrauch pro Stunde basiert auf Erfahrungswerten. Beim Dieselpreis unterstellen wir 1,00 €/l. Der Stundenlohn ist mit 35 €/h angesetzt, da wir den Landwirten nur ca. 60 % der Arbeitsstunden berechnen können.

Die Kosten je Schlepperstunde liegen bei einer Auslastung von insgesamt 1.000 h/Jahr bei 72 €. Beim Selbstfahrer (ohne Gestänge) sind diese bei 840 h/Jahr mit 89 h deutlich höher. Dies liegt vor allem an der höheren Fixkostenbelastung durch die geringere Laufzeit pro Jahr, da der Trecker auch für andere Tätigkeiten genutzt wird.

Gesamtkosten je Hektar

Bei der gezogenen Pflanzenschutzspritze investieren wir gemeinsam mit den notwendigen Wechselreifen für Trecker und Spritze insgesamt 122.000 €. Das Spritzgestänge inklusive Schlauch und Pumpe kostet 90.000 €. Auch hier unterstellen wir eine Nutzungsdauer von zehn Jahren und einen Restwert von 25 %.

Zur Berechnung der jährlichen Auslastung ist eine möglichst realistische Schätzung wichtig.

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Rainer Möller, Möller Agrarmarketing

Den kompletten Text sowie den Zugang zur Online-Kalkulationshilfe finden Sie in der LOHNUNTERNEHMEN Ausgabe 11-2019.

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