Landtechnik: Umsatzrückgang in den wichtigsten Märkten

Der Anstieg der Kaufpreise und der Anstieg der Zinssätze verlangsamen den Landtechnik-Markt, der aktuell weltweit Rückgänge verzeichnet.
Landtechnik
Der Landtechnik-Umsatz ist in den ersten sieben Monaten 2024 bei Fahrzeuge über 37 kW zurückgegangen. (Foto: Lützen)

Der europäische Traktorenmarkt schloss die ersten sieben Monate des Jahres 2024 mit einem Rückgang von 11,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ab. Dies geht aus jüngsten Erhebungen des CEMA (Committee for European Agricultural Machinery) hervor.

Nach den vom Ausschuss veröffentlichten Daten, die auf der Pressekonferenz EIMA International 2024 vorgestellt wurden, überstiegen die Verkäufe von landwirtschaftlichen Traktoren zwischen Januar und Juli 125.000, wobei je nach Leistungsklasse ein andere Trend zu verzeichnen ist. Tatsächlich lagen die leistungsstärksten Fahrzeuge (über 37 kW) bei einem Rückgang von 9 % (bei rund 114.000 verkauften Fahrzeugen), während der Leistungsbereich bis 37 kW mit einem Plus von 4,5 % auf 58.600 neu zugelassene Fahrzeuge eine gute Leistung zeigte.

Gleichbleibendes Niveau in Deutschland

Der Umsatzrückgang betraf den größten Teil der europäischen Länder, wenn auch mit einigen bemerkenswerten Ausnahmen. Betrachtet man nur die wichtigsten nationalen Märkte, so zeigt sich die Entwicklung in Deutschland mit fast 18.500 zugelassenen Einheiten auf dem Niveau von 2023, während in Spanien ein Aufschwung zu verzeichnen war. Nach einem komplizierten Jahr 2023 verzeichnete der iberische Markt in der Tat einen Anstieg der Käufe, die zwischen Januar und Juli um 9,9 % (4.600 Fahrzeuge) zulegten. Weniger positiv verlief die Entwicklung in Frankreich und Großbritannien: Während der französische Markt die Verluste auf 4,9 % (17.400 Einheiten) begrenzen konnte, sank der britische um 11,7 % (gut 7.700 neu zugelassene Fahrzeuge).

Allerdings zeigten die aktuellen Zulassungszahlen des Monats August auch für den deutschen Traktormarkt einen signifikanten Rückgang. Demzufolge wurden insgesamt 1.730 Traktoren neu zugelassen. Das sind gut 1.000 Traktoren weniger als im August des Vorjahres. Daraus bereits einen Negativtrend ableiten zu wollen, wäre verfrüht. Aber diverse Gespräche der Redaktion mit Branchenprotagonisten bestätigen, dass die Investitionsbereitschaft der Lohnunternehmer und Landwirte weiter gesunken ist.

Rückgang in Italien

Auf dem italienischen Markt deuten die Zulassungen im Juli auf einen Rückgang von 15,3 % bei Zugmaschinen (etwas mehr als 9.800 Einheiten) hin, und auch Mähdrescher schlossen im Minus (-35,5 % bei 200 Einheiten), Traktoren mit Ladefläche (-20,3 % bei 330 Einheiten) und Teleskoplader (-18,7 % bei insgesamt 612 Einheiten), während bei Anhängern ein Rückgang von 1,9 % (knapp 4.800 Einheiten) zu verzeichnen war. In Italien wird das Problem der steigenden Kosten durch das Warten auf die Fortsetzung der verschiedenen Fördermaßnahmen (Umschichtung von PNRR-Mitteln der nächsten Generation, Übergang 5.0, die zweite Tranche des Innovationsfonds) noch verschärft.

Was schließlich die Entwicklung der außereuropäischen Märkte anbelangt, so scheinen die Daten die ungünstige Wirtschaftslage für zwei der wichtigsten Länder zu bestätigen: In der auf Juli aktualisierten Verkaufsstatistik meldeten die Vereinigten Staaten einen Rückgang der Traktorenverkäufe um 11,9 %, und Indien verzeichnete bei Traktoren einen Rückgang um 8,7 %.

Prognose: Wachstum

Der Abschwung auf dem europäischen Markt und auf den wichtigsten Auslandsmärkten hängt - wie auf der Konferenz erläutert wurde - von zyklischen Faktoren ab, siehe insbesondere den Anstieg der Fahrzeugpreise aufgrund des Anstiegs der Produktions-, Transport- und Logistikkosten und im Allgemeinen die Unsicherheit, die durch geopolitische Variablen und die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten verursacht wird.

Dennoch bleibt die Nachfrage potenziell hoch. "Die Prognosen für den Zeitraum von 2024 bis 2027", erklärte die Präsidentin von FederUnacoma, Mariateresa Maschio, während der Pressekonferenz, "deuten auf ein durchschnittliches jährliches Wachstum des Traktorenmarktes von 4,9 % weltweit hin. Der Trend bei anderen Fahrzeugtypen ist nicht anders und wird bis 2027 voraussichtlich um 5,4 % jährlich wachsen."

FederUnacoma/cca