LU-Fokus-Leserumfrage zum Thema Werkstatt

In regelmäßigen Abständen befragen wir eine feste Gruppe von Lohnunternehmern zu aktuellen Themen rund um die Branche. Dabei handelt es sich aufgrund der Teilnehmerzahl nicht um eine repräsentative Umfrage. Dennoch zeigen die Aussagen interessante Tendenzen, da es sich um Unternehmen aus allen Teilen Deutschlands mit unterschiedlichen Dienstleistungsschwerpunkten und verschiedenen Betriebsgrößen handelt. Bei unserer jüngsten Umfrage stand das Thema Werkstatt im Lohnunternehmen auf der Agenda.
Unsere erste Frage wurde von 100 % mit „ja“ beantwortet und sie lautete: „Haben Sie eine eigene Werkstatt in Ihrem Betrieb?“ Wird in dieser künftig tendenziell mehr selbst repariert, oder mehr an die Fachwerkstatt abgegeben? Lediglich 10 % gaben an, dass sie mehr von der Fachwerkstatt machen lassen wollen. Der Großteil mit 49 % antwortete, dass das Verhältnis zwischen Eigenreparatur zu Fremdvergabe bestehen bleibe. Die restlichen 41 % wollen dagegen perspektivisch mehr in der eigenen Werkstatt durchführen bzw. – bis auf Garantiearbeiten – alles selbst machen.
Eigener Meister
Was das Werkstattpersonal betrifft, liegt das Verhältnis der Betriebe mit eigenem bzw. Werkstattmeister zu denen ohne Meister bei unserer Umfrage genau bei 50:50. 43 % der Befragten setzen kein festes Werkstattpersonal ein. In 42 % der Betriebe sind es zwischen einem und drei Mitarbeitenden, die fest der Werkstatt zugeordnet sind. 15 % der Betriebe unserer Umfrage beschäftigen sogar mehr als drei Mitarbeiter in diesem Bereich.
Welche Reparaturen führen Sie in der eigenen Werkstatt ohne Unterstützung des Fachhändlers durch? 100 % antwortete hier mit „mechanische Reparaturen“. In 88 % der Werkstätten werden Hydraulik-Reparaturen durchgeführt, in 84 % Elektrik-Reparaturen. Reifenmontage und – reparaturen sowie Motoreninstandsetzungen werden in knapp 60 % der befragten Betriebe selbst durchgeführt. Etwas über 30 % der LU-Werkstätten führt eigenständig auch Software-Updates durch.

Knapp 80 % der Befragten wünschen sich für die Werkstattmitarbeiter spezielle Technikschulungen von den Herstellern. Themen, die uns dabei mehrfach genannt wurden, sind die Bereiche Elektronik, Software sowie Diagnose. Aber auch die allgemeine Maschinenpflege und -wartung wurden als Wunsch angegeben.
Die jährlichen Werkstattkosten inkl. Personalkosten gehen aufgrund der Bandbreite der befragten Unternehmen sehr weit auseinander. Spitzenreiter ist ein Lohnunternehmen, das diese Kosten auf 1,5 Mio. € beziffert. Der Betrieb mit den geringsten Kosten gibt hingegen 20.000 € pro Jahr an. Unter 100.000 € lagen 33 % der Betriebe. Zwischen 100.000 und 500.000 € lagen 45 %, über 500.000 € waren es 22 %.
Hohe Investitionsbereitschaft
Knapp 80 % der Befragten will in den nächsten drei Jahren in die eigene Werkstatt investieren. Von diesen planen knapp 57 % einen Gebäudeumbau, ca. 50 % ein neues Gebäude bzw. eine Erweiterung. Bei knapp 38 % steht die Investition in Spezialwerkzeug an. Ungefähr ein Viertel will eine eigene Reifenmontageanlage anschaffen. Testgeräte zur Elektronikprüfung und Werkstattfahrzeuge stehen mit jeweils 18 % bei den Betrieben, die auf diese Frage geantwortet haben, auf der Wunschliste. Entsprechend der Antworten driften die Schätzungen der Investitionssummen der nächsten drei Jahre in die Werkstatt weit auseinander. Spitzenreiter ist ein Umfrageteilnehmer, der von 1,5 Mio. € ausgeht. Etwas über 47 % geht von bis zu 100.000 € aus. Zwischen 100.000 und 500.000 € wollen knapp 40 % in die Werkstatt investieren, die restlichen 13 % mehr als 500.000 €.
Wir danken den Lohnunternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, für Ihre Unterstützung! Wenn auch Sie an diesen LU-Fokus-Umfragen teilnehmen möchten, dann melden Sie sich bitte unter +49 5132 859146 oder luetzen@beckmann-verlag.de.
Björn Anders Lützen,
Redaktion LOHNUNTERNEHNEN