LU Martin Nienaber: Alle Lader-Arten im Einsatz
Das Unternehmen Nienaber in Garrel im Landkreis Cloppenburg teilt sich auf in den landwirtschaftlichen Lohnbetrieb und ein gewerbliches Transportunternehmen. Insgesamt arbeiten 100 fest angestellte Vollzeit- und 60 Teilzeitkräfte für die beiden Unternehmen. 1994 gründete der heutige Geschäftsführer Martin Nienaber das landwirtschaftliche Lohnunternehmen. Mit einem Mähdrescher und einem Maishäcksler wurde zunächst der Mähdrusch sowie kleinere Arbeiten im landwirtschaftlichen Bereich angeboten.
2003 gründete er ein weiteres Unternehmen mit Transportdiensten per Lkw. Zum Landwirtschaftsbetrieb gehören heute 17 Festangestellte. Der landwirtschaftliche Maschinenpark umfasst 19 Schlepper der Marken Claas und New Holland, fünf Feldhäcksler Claas Jaguar (vier 960, ein 970) sowie fünf Mähdrescher Claas Lexion. Jährlich werden über 400.000m³ Gülle und Gärreste ausgebracht. Die wichtigsten Dienstleistungen im Lohnunternehmen sind organische Düngung, Bodenbearbeitung, Aussaat und Ernte.
Futter und Mist
Die wichtigsten Ladegüter des Betriebes sind vor allem Stroh und Heu, klassischer Festmist von Rindern, Puten und Pferden sowie Hühnertrockenkot. „Wir entmisten Ställe bei den landwirtschaftlichen Betrieben direkt und bringen den Mist auf dem Acker mit zwei Miststreuern aus“, erzählt Christopher Looschen, zuständig für die Disposition und Auftragsabwicklung im Lohnunternehmen Nienaber. Außerdem wird Eisenschlamm, ein Nebenprodukt der Trinkwassergewinnung, bei den Wasserwerken mit dem Radlader aufgeladen und dann zu Biogasanlagen gefahren, wo das Eisen den Schwefelwasserstoff im Biogas bindet.
Zum Ladevolumen gehören pro Jahr etwa 6.500 Rundballen Heu und Stroh, 100.000t Festmist und Hühnertrockenkot sowie 2.000t Eisenschlamm. Dabei sind gegenwärtig zwei Teleskoplader, ein Radlader und ein Schlepper mit Frontlader im Einsatz. Die zwei Teleskoplader Claas Scorpion 746 laufen etwa 750 Stunden im Jahr. Der Radlader Claas Torion hat eine Einsatzleistung von 300h im Jahr, die weiter ausgebaut werden soll. Der Schlepper mit Frontlader (Claas Arion 650) läuft 1.250h im Jahr über alle Arbeiten, inklusive der Ladearbeiten.
„Die Teleskoplader benötigen wir für schnelle wendige Arbeiten wie Ballenladen und zum Ausmisten von Ställen“, erklärt Christopher Looschen. Der Radlader steht an einem zweiten Betriebsstandort, etwa 200km von Garrel entfernt. „Ihn benötigen wir, wenn schnell große Mengen Eisenschlamm oder Maissilage auf den Lkw verladen werden müssen. Der Schlepper wird für kleinere Touren eingesetzt, wenn zum Beispiel Grassilageballen auf den Schlägen verladen und dann mit dem Ballentransportwagen sofort abtransportiert werden.“ Beide Maschinen dienen zudem zur Verdichtung auf Silagesilos. Die Abrechnung aller Lader erfolgt zumeist auf Stundenbasis, in Einzelfällen auch über Tonnage.
Licht und Schatten
„Uns ist beim Laden vor allem die Einsatzsicherheit wichtig“, betont der Disponent. Hier habe man mit Claas Weser-Ems einen guten Händler in der Region an der Seite, der dem Lohnunternehmen auch bei Engpässen zur Seite stehe. Am Anfang habe es Leistungsdefizite beim Radlader gegeben, auf dem Silohaufen habe die Schub- und Hydraulikleistung gefehlt.
„Zur letzten Maisernte kamen dann aber Spezialisten vom Werk, die den Lader neu eingestellt haben, seither sind wir mit der Leistung sehr zufrieden“, resümiert er. Auch bei den Teleskopladern hat das Lohnunternehmen Kritikpunkte und ist mit dem Inchpedal, der Lenkverriegelung und der Hydraulikgeschwindigkeit unzufrieden. Der Hersteller zeige sich aber auch hier sehr engagiert, die angesprochenen Punkte zu verbessern.
Mit dem Schlepper sind die Angestellten des Lohnunternehmens Nienaber hingegen sehr zufrieden. „Der Frontlader wird nur bei Bedarf für Ladearbeiten angebaut, der Schlepper ansonsten universal auch für andere Tätigkeiten eingesetzt“, berichtet der Disponent weiter. Die vorherigen Teleskoplader von Kramer wurden nach rund drei Jahren mit etwa 4.500h getauscht.
„Wir nutzen bei den Investitionen mehrere Varianten, sowohl Kauf mit Service- und Wartungsverträgen als auch Leasing“, erzählt Christopher Looschen. Die Schlepper würden zum Beispiel zumeist geleast und dann übernommen. Für die nächsten zwölf Monate seien keine Neuinvestitionen in die Ladetechnik geplant. Wenn allerdings die Probleme mit den Teleskopladern weiter bestehen, werde eventuell auf eine andere Marke gewechselt, meint er abschließend.
Dipl. Ing. agr. Angelika Sontheimer, Fachjournalistin, Autorin und Lektorin, Presse-und PR-Dienstleistungen
Die komplette Umfrage finden Sie in LOHNUNTERNEHMEN-Ausgabe 07/2020.