LU Trend-Report: Lastkraftwagen 2017

Lohnunternehmer bewegen Massen – auf der Straße traditionell mit Traktorgespannen, aber zunehmend auch per Lastkraftwagen. Wir haben 100 Lohnunternehmer befragt – und festgestellt, dass die „Brummis“ seit 2014 kräftig aufgeholt haben.

Welche Mengen die deutschen Lohnunternehmer jedes Jahr transportieren, wird vermutlich nicht exakt zu ermitteln sein. Aber man muss kein Hellseher sein, um sie in der Größenordnung von zig Millionen Tonnen zu vermuten. Doch unabhängig von der konkreten Menge ist eines klar: Das Volumen steigt weiter. Von den 100 Unternehmern, die wir im Rahmen dieses LU Trend-Report Lkw 2017 befragt haben, gaben 56 an, künftig größere Transportmengen zu bewältigen. 42 erwarten ein konstantes Volumen, und nur zwei rechnen mit kleineren Mengen. Zum Vergleich: Beim gleichnamigen LU Trend-Report 2014 rechneten die Teilnehmer zu 51 % mit größeren, zu 44 % mit stabilen und zu 5 % mit sinkenden Tonnagen. Kurzum: 2017 gehen die Lohnunternehmer noch mehr als 2014 von steigendem Transportvolumen aus.

Aber mit welchen Zugmaschinen transportieren die Dienstleister die heutigen Mengen? Grafik 1 bringt es auf den Punkt: 73 der 100 nutzen dazu Lkw. 27 Lohnunternehmer setzen ausschließlich auf den Traktor, in Verbindung mit diversen angehängten Fahrzeugen. Im Vergleich mit der Umfrage zum Thema Lkw aus dem Jahr 2014 zeigt sich: Damals lag die Zahl der Umfrage-Teilnehmer mit Lkw bei 42; weitere 6 gaben an, im Folgejahr 2015 einen Lkw kaufen zu wollen. Obwohl die Auswahl der 100 Lohnunternehmer beider Umfragen nicht identisch ist, lässt sich aus dem Anstieg von 48 auf 73 doch eine klare Entwicklung zugunsten der Lkw ablesen. Die wachsende Vorliebe für die Brummis ist unübersehbar.

Lkw fast gleichrangig

Allerdings setzen besagte 73 Lkw-Nutzer zum Teil ebenfalls ergänzend auch auf Traktoren. 
Grafik2 zeigt eine detailliertere Aufteilung der Antworten. Zwei Lohnunternehmer setzen ausschließlich auf Lkw, 71 benutzen bei Transporten sowohl Lkw als auch Traktoren. Was die Grafik nicht zeigt, ist die Gewichtung beider Zugmaschinenarten in diesen 71 Betrieben. Jeder Umfrage-Teilnehmer konnte die Verteilung in Prozent angeben. Ergebnis: Die gebildeten Mittelwerte der gemischten Transporteure ergaben 53 % für Lkw und 47 % für den Traktor. Zum Vergleich: 2014 lag diese Relation bei 60:40. Daraus jedoch einen rückläufigen Lkw-Anteil ableiten zu wollen, wäre zu kurz gegriffen. Denn wie bereits erwähnt, ist die Zahl der Lohnunternehmer mit Lkw bei der 2017er Umfrage deutlich höher; darunter sind auch solche, die relativ „frisch“ mit den Brummis unterwegs sind.

Eine weitere unserer Fragen lautete 2014 wie 2017, ab welcher mittleren Transportentfernung die Lohnunternehmer den Lkw für wirtschaftlicher halten als ein Traktorgespann. 2017 lag der Mittelwert der Antworten bei 10 km. Zum Vergleich: 2014 lag eben dieser Mittelwert bei 9 km, also sehr dicht dran.

Logischerweise interessierte uns ebenso, welche Güter per Lkw transportiert werden. Die Antworten des LU Trend-Report 2017 zeigt Grafik3. Wenig überraschend ist die Erkenntnis, dass Spitzenreiter unter den per Lkw transportierten Gütern die Gülle ist, die von 86 % der Befragten gefahren wird. Interessant ist Platz 2: Das Getreide, das immerhin 75 % der Lohnunternehmer per Lkw fahren. Dicht beieinander liegen rund um Platz drei die Biogas-Gärreste, Erde und Festmist/Kompost. Dass Stroh, Rüben und Kartoffeln vergleichsweise geringe Werte aufweisen, verwundert nicht wirklich. Wohl aber, dass immerhin 15 % auch Fahrzeuge transportieren, zum Beispiel Baumaschinen. Diese Transporte dürften eher innerbetrieblicher Natur sein und zeigen, dass Lohnunternehmer mit ihren Arbeitsgeräten in größerem Radius unterwegs sind.

Und wie werden sich diese Werte künftig verändern? Darauf gibt Grafik4 eine Antwort. Mehrheitlich erwarten die Befragten konstante Transportvolumina. Die Zahl derer, die einen Rückgang erwarten, ist fast durchgehend deutlich kleiner als die diejenigen, die mit einem Wachstum rechnen. Noch aufschlussreicher als die absoluten Zahlenwerte sind jedoch die Relationen. Beispiel Erde: Nur acht Lohnunternehmer rechnen mit größeren Mengen – bei insgesamt 40 in dieser Gruppe sind das jedoch immerhin 20 %! Noch krasser ist diese Betrachtung bei Gülle: Mehr als 42 % rechnen mit größeren Mengen. Bei Biogas-Gärresten sind es immerhin 32,5 %. Wohlgemerkt: Es handelt sich um die künftig erwarteten Transportmengen per Lkw, nicht um das gesamte Transportvolumen. Ergo: Besonders bei organischen Flüssigdüngern rechnen die Lohnunternehmer mit mehr Arbeit für ihre Lkw – die neue Düngeverordnung lässt grüßen!

Mehrheitlich Sattelzüge

Interessant schien uns weiterhin die Frage, ob besagte Lohnunternehmer ihre Lkw neu oder gebraucht kaufen. Die Verteilung der Antworten zeigt Grafik5: 40 der 73 Lohnunternehmer mit Lkw, also 57 %, kaufen nur oder vorwiegend gebrauchte Lkw. Im Umkehrschluss bevorzugen 33 Lohnunternehmer beziehungsweise 43 % nur oder vorwiegend neue Fahrzeuge. Vor drei Jahren fiel diese Relation ziemlich ähnlich aus, damals lag das Verhältnis von neu zu gebraucht bei 47 %:53 %.

Die nächste Frage zielte darauf ab, welche Art von Lkw oder Lkw-ähnlichen Zugmaschinen die Lohnunternehmer fahren. Dass die Sattelzugmaschinen dabei auf Platz 1 liegen würden, war uns vorher klar. Erstaunlich war nur die Deutlichkeit: Von den 401 Fahrzeugen, die die 73 Lohnunternehmer einsetzen, sind 310 Standard-Lkw mit Sattelauflieger (entspricht gut 77 %). Zusätzlich laufen 54 Standard-Lkw (oder 13,5 % der vorhandenen Fahrzeuge) mit sogenannten Wechselaufbauten – ebenfalls eine Stückzahl, die uns etwas überrascht hat. Zur genannten Gesamtzahl 401 gehören übrigens auch 23 sogenannte „Agrar-Lkw“, davon zwölf mit Wechselaufbauten. In der Bestandserfassung nicht zu vergessen sind zudem sechs Fast-Trac und acht Unimog.

Interessiert waren wir im Zuge unserer Umfrage auch an der Nutzungsintensität der Lkw. Als Mittelwert der Antworten ergaben sich gut 75.700 km jährlich. Dabei reichte das Spektrum von 8.000 bis 200.000 km – letzteres übrigens nicht nur einmal. Die durchschnittliche Nutzungsdauer beträgt acht Jahre, ermittelt aus einer Bandbreite zwischen drei und 15 Jahren. Auch dabei hat sich im Vergleich zu 2014 kaum etwas geändert.

Jens Noordhof, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN

Der Artikel ist in der Zeitschrift LOHNUNTERNEHMEN Ausgabe September 2017 erschienen.

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