Maiszünsler biologisch aus der Luft bekämpfen

In diesem Jahr kommen in der biologischen Bekämpfung des wirtschaftlich bedeutendsten Maisschädlings erstmals Multikopter zum Einsatz. Mit diesen ferngesteuerten Fluggeräten werden die in Kugeln verpackten Eier der Trichogramma-Schlupfwespe, eines Eiparasiten des Maiszünslers, aus der Luft verteilt.

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Der Einsatz des Multikopters eröffnet den Betrieben in der Bekämpfung des Maiszünslers logistisch und wirtschaftlich ganz neue Möglichkeiten. Der GPS-gesteuerte Kopter fliegt die Maisflächen exakt ab und bringt dabei die Trichogramma-Kugeln gleichmäßig im Bestand aus. Pro Hektar benötigt das Flugobjekt drei bis fünf Minuten.

Bislang werden die auf Karten oder in Kugeln verpackten Eier der Schlupfwespen entweder per Hand oder mit umgebauten Stelzenschleppern ausgebracht. Beides ist deutlich arbeitsintensiver. Außerdem stößt der Stelzenschlepper in hängigem Gelände an seine Grenzen und birgt zudem die Gefahr von niedergefahrenen Maispflanzen. Der Multikopter, der in diesem Jahr in Südwestdeutschland auf rund 500 ha Mais zum Einsatz kommt, stellt eine interessante Alternative darf. Das Gerät wiegt lediglich drei Kilogramm und findet im Kofferraum eines PKW Platz. Die Ausbringungskosten der Trichogramma-Kugeln mit dem Multikopter liegen bei circa 15 Euro/ha für die einmalige und 28 Euro/ha für die zweimalige Behandlung. Das berichtet Dr. Hubert Sprich von der ZG Raiffeisen, Karlsruhe, in einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK).

In Deutschland wird der Maiszünsler nach Einschätzung von Dr. Sprich mit steigender Tendenz auf 40.000 bis 45.000 ha bekämpft. Die Eiparasiten der Gattung Trichogramma kommen dabei auf 25.000 ha zum Einsatz. Das Verfahren ist sehr umweltverträglich und ungefährlich. Einige Bundesländer wie Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz fördern den Einsatz von Trichogramma daher im Rahmen ihrer Agrarumweltprogramme. Darüber hinaus sichert der Einsatz von Trichogrammen die Qualität des Erntegutes, denn die Larven des Maiszünslers bohren sich in den Maisstängel. Das beeinträchtigt nicht nur die Standfestigkeit des Maises, sondern die Fraßgänge stellen gleichzeitig auch Eintrittspforten für Fusarienpilze dar. Das wiederum lässt den Mykotoxinbefall im Erntegut steigen. Eine Ausweitung der Förderprogramme auf Befallsgebiete auch in anderen Regionen Deutschlands könnte dieses umweltverträgliche Verfahren deutlich voranbringen, heißt es in der Veröffentlichung.

Mehr Informationen erhalten Sie auf der Seite des DMK oder in unserem LU-Wissen zum Thema Maiszünsler.