New Holland: Neue Doppelrotormaschinen
Älterer Beitrag
Dieser Beitrag ist bereits vor mehreren Jahren erschienen und enthält möglicherweise nicht optimal dargestellte oder veraltete Inhalte.
Auf die Frage, wie er die Verkaufschancen für einen Mähdrescher dieser Leistungsklasse einschätze, sagt Vincenzo Cetani, der Geschäftsführer von New Holland Deutschland, dass er durchaus Nachfrage in diesem Segment sehe. Genaue Zahlen wollte er jedoch nicht nennen. Es sei aber so, dass der Markt nach Möglichkeiten suche, die Stückkosten soweit wie möglich zu senken. Und das funktioniere in der Landwirtschaft durch die Steigerung der Ernteleistung.
Insgesamt startet New Holland mit sechs neuen Doppelrotormaschinen von 330 kW / 449 PS bis 479 kW / 652 PS in die Erntesaison 2015. Der CR 10.90 verfügt über dabei über den neuen FPT Cursor-16-Motor mit 16 l Hubraum und SCR-Technik der zweiten Generation für die Abgasstufe Tier 4 final. Der Motor ist mit einer CommonRail-Einspritzung ausgestattet, die Drücke von über 2.000 bar erzeugen soll.
Das überarbeitete Doppelrotor-System verfügt je nach Modell über zwei Rotoren mit 17 bzw. 22 Zoll. Die dynamische Zuführtrommel und das mechanische Fremdkörperschutzsystem sollen wesentlich zur Steigerung der Ernteleistung im Vergleich zu den Vorgängermaschinen beitragen. Neu geformte Mitnehmer an der Zuführtrommel sollen das Erntegut schonen, sodass trotz der höheren Leistung eine verbesserte Strohqualität erreicht werden kann. Ebenfalls neu gestaltet wurden die Leitbleche der Rotoren - ebenfalls mit dem Ziel der Verbesserung der Strohqualität.
Die beiden Topmodelle CR 9.90 und CR 10.90 verfügen über einen Korntank mit einem Volumen von 14.500 l. Um dieses Volumen schnell überladen zu können, wurde die Entladeleistung der Schnecke auf 142 l/s erhöht.
Die neue Kabine trägt den Namen „Harvest Suite Ultra". Eine Hotelsuite ist sie zwar nicht - Komfort wird aber groß geschrieben. Durch den vergrößerten Innenraum von 3,7 m³ hat der Fahrer mehr Bewegungsfreiheit - auch für die Beine. Die Fensterflächen wurden auf 6,3 m² vergrößert. Selbst das 12,5 m breite Schneidwerk hat man durch die schmalen Holme gut im Blick. Der neue Multifunktionsgriff ist selbstrückstellend. Darüber hat der Fahrer sämtliche Funktionen, die für die Arbeit benötigt werden, in der Hand. Die rechte Armlehne ist in die Bedienkonsole integriert. Diese lässt sich durch Verschieben sehr gut auf die Bedürfnisse des Fahrers einstellen. Kontrolliert und eingestellt werden die Mähdrescher über den Touchscreen-Farbmonitor IntelliView IV mit einer Bildschirmdiagonale von 26,4 cm. Er ist beweglich an der Armlehne montiert. Auf Wunsch können die Mähdrescher der Baureihe CR mit einem zweiten Monitor ausgestattet werden.
Das Raupenlaufwerk „SmartTrax" ist für sämtliche Modelle der CR-Baureihe erhältlich. Beim CR 10.90 ist es serienmäßig montiert.
Überarbeitung für die „kleinen" CX
Nachdem
im letzten Jahr die Modellbaureihen CX 7000 und CX 8000
modellgepflegt wurden, sind nun die 5000er und 6000er an der Reihe. Die
überarbeiteten Modelle tragen dann wie ihre großen Brüder den Beinamen
„Elevation". Insgesamt gibt es vier neue Typen (zwei Fünf- und zwei
Sechsschüttler) sowie zwei Laterale-Versionen für extreme Hanglagen.
Eines der wichtigsten neuen Merkmale der Baureihe ist der „Triple-Clean"-Siebkasten. Dieser steigert die Reinigungsleistung um ca. 15 % - behauptet New Holland. Das System verfügt über eine zusätzliche Fallstufe in der Mitte des Vorbereitungsbodens, an der ein Windstrom Spreu und Kurzstroh ausbläst, bevor die eigentliche Reinigung auf den Hauptsieben beginnt. Beim größten Sechschüttler-Modell wurde die Querförderschnecke doppelgängig ausgelegt, um der gestiegenen Druschleistung Rechnung zu tragen. Der Korntank wurde vergrößert. Bei den Fünfschüttlern fasst er nun 8.300, bei den Sechsschüttlern 9.300 l.
In der Kabine hält der neue IntelliView-IV-Farbmonitor Einzug. Über den 31 cm großen Touchscreen überwacht und verstellt der Fahrer sämtliche Funktionen des Mähdreschers.
Für die Rundballenpressen mit variabler Presskammer bietet New Holland für die Saison 2015 das neue „Active Sweep"-System an. Dieses ist für die Roll-Belt 150 (Ballenhöhe von 0,9 bis 1,5 m) und die Roll-Belt 180 (0,9 bis 1,8 m) erhältlich. Bei den Active-Sweep-Pressen wird das Erntegut ungeschnitten direkt hinter der Pick-Up über eine Welle mit spiralförmig angeordneten Zinken in die Presskammer geführt. Durch die besonders große Öffnung können laut New Holland große Mengen unproblematisch gefördert werden. Im Vergleich zum bisherigen Raffersystem, soll die Leistung mit Active Sweep um bis zu 20 % steigen.
Veränderungen bei den Teleskopladern
Das
Teleskopladergeschäft lief für New Holland nach Angaben von Vincenzo Cetani
bisher nicht zufriedenstellend. Mit den fünf neuen Modellen von 6 bis
9 m soll sich das zur nächsten Saison ändern. Im Gegensatz zu einigen
Wettbewerbern verlässt sich New Holland auf die eigene Kompetenz, entwickelt
und baut die Teleskoplader im eigenen Werk. Je nach Modell bieten die Lader
eine Hubleistung von 3.200 bis 4.200 kg. Der Teleskoparm wurde der
gestiegenen Hubleistung entsprechend angepasst. Größere Buchsen und Bolzen
sollen neben einer höheren Stabilität für eine lange Lebensdauer sorgen.
Angetrieben werden die Lader von NEF-Motoren mit SCR-Technik zur Abgasnachbehandlung. Die Standardmodelle verfügen über 121 PS, die „Elite" Modelle für den Profieinsatz über 143 PS. Getriebeseitig ist bei den Standardmodellen eine 4x3-Gang-Powershif- Schaltung verbaut. Die Elite Modelle werden mit einem 6x3-Powershift-Getriebe mit Schaltautomatik geliefert. Dieses soll durch das jeweilige Einlegen des optimalen Gangs den Kraftstoffverbrauch senken.
Mit „Precision Land Management Connect" (PLM) bietet New Holland nun ein Telemetriesystem vorerst für einige ausgewählte Traktoren- sowie Mähdrescherbaureihen an. Das System funktioniert internetbasiert. D.h. der Kunde benötigt lediglich ein internetfähiges Endgerät (PC, Tablet oder Smartphone). Damit kann er über eine Internetplattform von New Holland sämtliche Maschinenpositionen sowie -daten abrufen und den Maschineneinsatz entsprechend optimieren.
Björn Anders Lützen, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN
Dieser Artikel erschien in der LOHNUNTERNEHMEN September 2014