Rapsaussaat bis September möglich
Vor diesem Hintergrund verweist die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) auf die Möglichkeit, mit modernen spätsaatverträglichen Rapssorten noch in der ersten Septemberdekade Raps erfolgreich auszusäen. Darüber hinaus kann eine spätere Aussaat in diesem Jahr sogar vorteilhafter sein, da ein warmer Boden bei Frühsaaten phytosanitäre Probleme fördert.
Die UFOP erinnert an die Bedingungen und Erfahrungen im Trockenjahr 2018. Die Vorhersagen über doch noch fallende Niederschläge sind aktuell unsicher, aber wenn möglich sollten diese, wo möglich, noch abgewartet werden. Grundsätzlich sind Spätsaaten bis in die erste Septemberdekade möglich, wobei auf ein gut gelockertes Saatbett zu achten ist, bei ggfs. erhöhter Aussaatmenge zur Risikoreduzierung. Spätsaaten müssen die reduzierte Vegetationszeit in der Auflaufphase im Wachstum aufholen können als Voraussetzung für die erforderliche Widerstandsfähigkeit gegen den Erdfloh und um den Winter überstehen zu können.
Rapsanbau attraktiv
Der Anbau von Raps ist angesichts der Preisentwicklung aktuell und bleibt attraktiv, auch wenn die Preise sich, bedingt durch das Ernteaufkommen auf hohem Niveau, gegenläufig entwickeln. Die UFOP begründet die Feststellung mit dem wachsenden Rapsölbedarf. Biokraftstoffe aus Palmöl dürfen ab 2023 nicht nur hierzulande, sondern auch in weiteren Mitgliedstaaten wie z. B. Frankreich, Niederlande, Belgien, Schweden usw. nicht auf Kraftstoffmandate oder die Treibhausgasminderungsverpflichtung angerechnet werden. National steigt diese Verpflichtung im Jahr 2023 von 7 auf 8 %. EU-weit steigt folglich der Bedarf für Biokraftstoffe aus Rapsöl. Grundsätzlich sind deshalb die Vermarktungsaussichten positiv zu bewerten. Und welches Ertragspotenzial der Raps Dank seines tiefgreifenden Wurzelsystems bzw. Kompensationsvermögens entwickeln kann, hat er in diesem Jahr mit Erträgen von über 5 t je ha bewiesen.
UFOP