Rückblick Ausgabe 02/2010

In LU 02/2010 berichteten Wolfgang Aumer und Prof. Dr. Th. Herlitzius von der TU Dresden über die Möglichkeiten von Elektroantrieben in Traktoren.
Beispiel für einen vernetzten Traktor mit Anbaugerät auf Basis elektrischer Antriebe (Quelle: Sensortechnik Wiedemann)

10 Jahre zurück gehen wir an dieser Stelle und zeigen Ihnen, welche Themen Lohnunternehmen vor einem Jahrzehnt beschäftigt haben.

Aufgrund des guten Wirkungsgrades und der besonderen Möglichkeiten der Einbindung in das Fahrzeugmanagement öffnen Elektromotoren in Landmaschinen und Geräten die Tür zu einer neuen Generation von Antrieben. […] Forschungsergebnisse zeigen Möglichkeiten einer Reduzierung von Bauraum und Gesamtgewicht der Maschinen und Geräte durch Integration energieeffizienter alternativer Antriebskonzepte bei verringert Komplexität der Systeme auf. […]

Ein wesentliches Merkmal des Antriebssystems ist die gemeinsame Energieversorgung, von der alle Verbraucher bedarfsgerecht ihre Energie entnehmen. Vorteilhaft ist die vollständige mechanische Entkopplung von Dieselmotor und Verbrauchern, wodurch ein Betrieb im besten Wirkungsgradbereich des Dieselmotor-Generator-Aggregates möglich ist. Die Verwendung von Elektromotoren mit modernen Stromrichtern ermöglicht eine beliebige Drehmoment- und Drehzahlstellung der Antriebe. Zusätzlich zu den Radantrieben sind Nebenaggregate sowie mechanische Schnittstellen zu den Anbaugeräten, wie die Zapfwelle, elektrisch anzutreiben. Die Traktorenhersteller haben begonnen, an elektrischen Antrieben zu forschen und zu entwickeln. […]

Die elektrischen Antriebe werden in der Landtechnik aufgrund ihrer Vorteile an Bedeutung gewinnen. Allerdings sind Forschungen und Entwicklungen notwendig, die die Nachteile, wie hohes Leistungsgewicht und geringe Leistungsdichte reduzieren und mit zusätzlichen Funktionen kompensieren. Weiter eröffnen elektrische Antriebe die Betrachtung von Traktor und Anbaugerät als eine systematische Einheit. Der Traktor kann dabei die Funktionen für den Arbeitsprozess des Anbaugerätes effizient steuern.

Unabhängig von der Anwendung reduzieren serielle Hybridantriebe den Kraftstoffverbrauch signifikant, erhöhen Produktivität und Funktionalität, reduzieren Lärm und verbessern die Fahrzeugeigenschaften. Trotz höherer Investitionen im Vergleich zu konventionellen Antrieben stellen sie eine attraktive Antriebslösung dar. Ob der Verbrennungsmotor zukünftig weiterhin eine wichtige Rolle spielt, lässt sich nur schwer vorhersagen. Innerhalb der nächsten 20 Jahre werden aber weder die Brennstoffzelle noch andere Energiequellen den Verbrennungsmotor nennenswert aus dem Markt verdrängen können. […]

Wolfgang Aumer und Prof. Dr. Th. Herlitzius,
TU Dresden