Rückblick Ausgabe 10/2010

In der LOHNUNTERNEHMEN 10/2010 haben wir erstmals den Fendt-Häcksler Katana vorgestellt.

[…] Die Premiere des Fendt-Häckslers „Katana“ war für viele sicher ein gewichtiger Grund, die Einladung von Fendt zum speziellen Lohnunternehmertag anzunehmen und nach Franken zu reisen.

Fendt lüftete jedoch bewusst nur einen Teil des Geheimnisses um seinen Feldhäcksler. Die Maschine kann häckseln und dürfte vom Design her auch weitgehend fertig sein. Aber über die inneren Werte und welche technischen Raffinessen möglicherweise den Katana von den Modellen des Wettbewerbes unterscheidet, wurde eher verhalten informiert. Fendt ließ den Häcksler mit 10-reihigem Kempergebiss am Maisfeld entlang häckseln und zeigte damit, dass es gelungen ist, in relativ kurzer Zeit einen Häcksler auf die Beine zu stellen.

Vor vier Jahren bekam Dr. Heribert Reiter, Entwicklungschef bei Fendt, den Auftrag von AGCO-Chef Martin Richenhagen in Marktoberdorf, einen selbstfahrenden Feldhäcksler zu entwickeln. Zuvor hatte der AGCO-Chef natürlich bei diesem und jenem Häckslerhersteller mögliche Vertriebskooperationen ausgelotet, allerdings erfolglos. Aber da der Häcksler eine Schlüsselmaschine darstellt und nach Meinung des Konzernchefs zum Portfolio eines Fullliners gehört, wurde die Entwicklung in eigene Hände genommen.

[…] Die aktuell laufende Maschine sei der aktuelle Prototyp, den die Konstrukteure in Marktoberdorf als Einzelstücke gebaut haben. Derzeit sind vier Prototypen im Einsatz, die im letzten und in diesem Jahr etliche Testeinsätze absolviert haben. „Mit sehr anständigen Ergebnissen“, ergänzt Dr. Reiter. Damit meint er einen Durchsatz, der im Wettbewerb bestehen könne, bei geringerem Energieaufwand.

Dies führt er zurück auf die 720mm große V-Messer-Trommel und auf eine besondere Messerform. Angetrieben wird der Katana von einem 650PS starken Mercedes V8-Motor mit 16l Hubraum. Er ist von Anfang an mit der SCR-Technik (AdBlue-Zusatz) ausgerüstet und erreicht damit die Werte der Abgasstufe 3b. Weitere Modelle mit anderen Leistungen seien in Planung.

Aber vorerst werde nur das Modell 650 an den Start gehen und zwar mit rund sechs bis zehn Modellen im Jahr 2011 an ausgesuchte Anwender:innen und Vertriebspartner. Höchstwahrscheinlich werden das Fendt Maschinen bleiben, also nicht verkauft. Die offizielle Vorstellung und Präsentation könnte auf der Agritechnica 2011 stattfinden und der Verkaufsstart zur Saison 2012.

Hans-Günter Dörpmund, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN