Rücksicht kommt besser an

Lohnunternehmer-Landesverband und Landesbauernverband Schleswig-Holstein starten gemeinsame Aufkleberaktion: „Ortsschild in Sicht – 30 ist Pflicht“.
Zur Erntezeit steigt das Gefahrenpotenzial im Straßenverkehr. (Foto: Bauernverband Schleswig-Holstein)

Die Erntezeit birgt im Straßenverkehr häufig ein gesteigertes Gefahrenpotenzial, denn viele Verkehrsteilnehmer schätzen die überdurchschnittliche Größe und geringe Geschwindigkeit von Erntemaschinen und Traktorgespannen falsch ein. Die Folge sind leider immer wieder schwere Unfälle. Grund genug für den Lohnunternehmer-Landesverband und den Landesbauernverband Schleswig-Holstein zu einer gemeinsamen Initiative für mehr Fairness und Rücksicht im Straßenverkehr.

Aufkleberaktion

Sichtbares Zeichen dessen ist die gemeinsame landesweite Aufkleberaktion „Ortsschild in Sicht – 30 ist Pflicht“. Sie wurde kürzlich im Rahmen eines Pressegesprächs vorgestellt und offiziell gestartet.

Der Aufkleber soll Verkehrsteilnehmer sensibilisieren. (Abb.: LU-Landesverband Schleswig-Holstein)

Das Pressegespräch fand im Zuge der beginnenden Getreideernte Mitte Juli im Lohnunternehmen Kock in Bendorf statt. Ziel sei es, für Verständnis und Rücksichtnahme bei Autofahrern, Rad- und Motorradfahren, aber auch bei Anwohnern und Fußgängern in den Dörfern zu werben und für die Gefahren zu sensibilisieren.

„Miteinander reden, Rücksichtnahme und Verständnis lassen Konflikte oftmals gar nicht erst entstehen“, so Hans-Jürgen Kock, Präsident des Landesverbandes der Lohnunternehmer in Schleswig-Holstein. „Alle Fahrer von Erntemaschinen wie Traktoren und Gespanne sind angehalten, sich an die Verkehrsregeln zu halten. Das gilt aber natürlich auch für Auto- und Motorradfahrer. So lassen sich am besten heikle Situationen vermeiden“.

Und in Ortslagen auch mit Traktoren freiwillig die Geschwindigkeit auf Tempo 30 zu reduzieren, setze ein sehr positives Zeichen. Grundsätzlich möchten alle gern schnell an ihr Ziel kommen, ohne unnötige Zeit zu verlieren. Dem normalen Dorfbewohner und Verkehrsteilnehmer sei jedoch eventuell gar nicht bewusst, wie sehr Landwirte und Lohnunternehmer in der Ernte zeitlich unter Druck stehen.

Stellten die neue Kampagne gemeinsam vor (v.l.n.r.): Dietrich Pritschau (Vizepräsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein), Hans-Jürgen Kock (Präsident des Landesverbandes der Lohnunternehmer in Schleswig-Holstein), Lohnunternehmerin Annika Beckmann und Landwirt Nils Thun. (Foto: LU-Landesverband Schleswig-Holstein)

Maschinen werden größer

„Unsere Maschinen wie Traktoren und Anhänger werden größer, um beispielsweise die Erntelogistik so effizient wie möglich organisieren zu können“, erläuterte Dietrich Pritschau, Vizepräsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein. Er appellierte allerdings auch an Auto-, Motorrad- und Fahrradfahrer: „Wir sind uns bewusst, dass unsere Maschinen groß sind und für manchen ein Verkehrshindernis darstellen. Doch auch wir möchten gern abends unfallfrei zu Hause ankommen und freuen uns, wenn einfach alle gegenseitig aufeinander Rücksicht nehmen würden.“

Gesamten Maschinenbestand bestückt

Am Pressegespräch nahmen außerdem Annika Beckmann, Lohnunternehmerin aus Bargenstedt, und Nils Thun, Landwirt und Jungunternehmer aus Tappendorf, teil. Beide haben ihren gesamten Maschinenbestand bereits mit den Aktions-Aufklebern bestückt. Falls weitere Mitgliedsbetriebe des Landesverbandes dies ebenfalls tun möchten, können sie diese in der Geschäftsstelle des LU-Landesverbandes Schleswig-Holstein bestellen (telefonisch unter 04331/3386300 bzw. per Mail an info@lohnunternehmer.de).

jn