Schweizer Auszubildende bei LU Metzger
„Soviel moderne Technik zum Anfassen und vor allem in dieser Vielfalt bekommen wir sonst nur selten zu Gesicht", sagte Fachschullehrer Christoph Thalmann vom Ausbildungs- und Versuchsbetrieb "Strickhof" in Lindau (Schweiz). Seit über 20 Jahren besteht zwischen dem Schweizer Landwirtschaftszentrum und der Fachschule Haldensleben eine Partnerschaft, die durch gegenseitige regelmäßige Besuche gepflegt wird. Dabei steht das Lohnunternehmen Metzger immer mit auf der Besuchsliste.
Das altmärkische Unternehmen hat mit etwa 100 Maschinen nicht gerade einen kleinen Maschinenpark und sucht damit in der Schweiz wahrscheinlich seinesgleichen. Bis zu zwei Millionen Euro investiert der Familienbetrieb nach eigenen Angaben jedes Jahr in die Technik, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Acht Häcksler, Elf Mähdrescher und ein gutes Dutzend Schlepper sind im Sommer nahezu im Einsatz, wenn für einen Kunden bis zu 1.000 Hektar Ackerfläche bewirtschaftet wird. Im Alpenland liegen die Flächengrößen bei nur durchschnittlich fünf bis zehn Hektar pro Landwirt. „Auch wenn es bei uns kleinere Flächen gibt, die Anforderungen an Mensch und Technik sind ähnlich", sagt Fachschullehrer Thalmann.
Überrascht waren die Zuhörer über die Kostenstruktur. So gibt das Unternehmen etwa 20 Prozent für Personal, 20 Prozent für Reparaturen und 20 Prozent für Kraftstoff aus. „Pro Jahr verbraucht unser Maschinenpark etwa 800.000 Liter Diesel", sagte Personalchef Michael Metzger.
Eine Maschine, die den Besuchern aus dem Süden bekannt erschien, war der Pistenbully, der vor zwei Jahren kurzzeitig in der Maiskampange mitlief. Anstatt alpine Schneeflächen zu planieren, verdichtete das Fahrzeug den frisch gehäckselten Mais in großen Silos. Außerdem testete das Unternehmen ein Gülleverschlauchungssystem. Dabei befindet sich der Gülletank nicht auf dem Verteilungsfahrzeug, sondern steht am Feldrand und ist mit der Maschine via Schlauch verbunden. Was theoretisch funktionieren müsste, warf in der Praxis jedoch neue Probleme auf. Gute Erfahrungen hat das Unternehmen in der vergangenen Saison mit einer sogenannten Maismaus gemacht. Der von Schleppern aufgefangene Mais wird am Feldrand abgekippt und über die Maus mittels Förderband auf LKW transportiert. "Die Anlagen sind bis zu 30 Kilometer weg, deshalb haben wir uns etwas Neues einfallen lassen, das bisher sehr gut funktioniert", erklärte Michael Metzger seinen Besuchern.