Verschlauchung braucht Erfahrung
Gülle marsch! Die Pumpe startet. Innerhalb weniger Sekunden sind rund 13 bar auf dem Schlauch. Die letzten Verdrehungen und Knicke sind schlagartig raus. Eine knappe Minute später erreicht die Gülle eine weitere Pumpe, knapp zwei km entfernt, um von dort weiter an den Schlepper gepumpt zu werden, der die Gülle auf der Fläche verteilen wird. Die maximale Distanz, die an diesem sonnigen Frühlingstag zwischen dem Güllebunker eines Milchviehbetriebes im ostfriesischen Neermoor und den Flächen überbrückt wird, beträgt 3,2 km. Der ostfriesische Lohnunternehmer Reemt Enninga aus Ihlow ist zufrieden.
„Wir haben vor 14 Jahren die Gülleverschlauchung für uns entdeckt, in den ersten Jahren sicherlich auch etwas Lehrgeld gezahlt, sind aber überzeugt von dieser Technologie", ergänzt sein Sohn Timo Enninga. Das Lohnunternehmen betreibt inzwischen drei Ausbringeinheiten. Dazu gehören jeweils ein Schlepper mit der Verteiltechnik, ein Schlepper samt Anhänger mit der Pumpe sowie ein dritter Schlepper, der die Zubringerschläuche legt und nach der Ausbringung wieder spült und aufnimmt.
Um Kostenvorteile gegenüber konventionellen Ausbringverfahren erzielen zu können, muss alles passen: „Sie benötigen Mitarbeiter, die ihr Handwerk verstehen, die richtige Technik und natürlich Flächenstrukturen, die sich für die Gülleverschlauchung eignen," erläutert Reemt Enninga. Viele der Kunden von LU Enninga bewirtschaften Flächen rund um ihre Betriebe, was für die Ausbringung per Gülleverschlauchung ideal sei.
„Wenn die Rüstzeiten nicht höher als 25% des gesamten Zeitaufwandes eines Auftrages ausmachen, hat die Gülleausbringung per Verschlauchung Kostenvorteile gegenüber der konventionellen Ausbringung“, so die Faustformel von Reemt Enninga. Überhaupt sind die Rüstzeiten ein zentraler Faktor für die Verschlauchung. Um sie möglichst gering zu halten, sind erfahrene Mitarbeiter von entscheidender Bedeutung.
Stephan Keppler, Redaktion LOHNUNTERNEHMEN
Mehr zu LU Enninga erfahren Sie in LU-Ausgabe 06/2020.