Vielseitig für den Einsatz über das ganze Jahr
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Wenn die Auslastung schwerer kalkulierbar ist, bietet sich das Maisgebiss als sinnvolle Alternative an. Tatsächlich sind die Einsatzmöglichkeiten des Orbis Gebisses heute sehr vielfältig, und es kann, sofern die Bedingungen stimmen und es mit einigen Modifikationen ausgerüstet wird, eine gute und wirtschaftliche Alternative zum Direktschneidwerk darstellen. Zugleich ist das Orbis sehr flexibel im Einsatz, da - einfach zusammengeklappt - ein schneller Wechsel von Schlag zu Schlag erfolgen kann. Der geringe Kraftbedarf wirkt sich zusätzlich positiv auf den Dieselverbrauch des Häckslers aus. Gewisse Kompromisse müssen sicherlich beim Schnittbild der Reststoppel gemacht werden, das aufgrund der Scheibendurchmesser des Orbis-Maisgebisses leicht wellig ausfallen kann.
Sicherlich kann die jeweilige Bestandsentwicklung maßgeblichen Einfluss auf die Arbeitsqualität des Orbis haben. Mit einigen Modifikationen lässt sein Einsatz aber für die Ganzpflanzenernte optimieren. Drei wesentliche Ausrüstungen sollten dabei berücksichtigt werden:
• Eine neue, schlanke Mittelspitze erzeugt ein deutlich besseres Schnittbild der Stoppel im mittigen Bereich. Das gleichmäßige Stoppelbild hinterlässt somit eine optisch saubere Arbeit.
• Der Gutfluss im Bereich der Zuführung zu den Vorpresswalzen kann durch zusätzliche Räumer auf den senkrecht stehenden Einzugskegeln verbessert werden. Diese räumen sehr eng an den Abstreiferkästen entlang. Damit lässt sich vermeiden, dass Pflanzen in die Ecken der Kästen gezogen werden.
• Eine Drehzahlerhöhung um 13% bewirkt eine höhere Messergeschwindigkeit und schnellere Scheibendrehzahl. Zur Anpassung gehört eine entsprechende Riemenscheibe mit Powerband.
Empfehlenswert ist zudem, die Messerscheiben je nach Zustand zu erneuern. Nur scharfe Messerplatten bewirken auch im Einsatz mit Unterwuchs einen sauberen Schnitt. Stumpfe Messerplatten schieben das Erntegut möglicherweise um, wodurch ein unsauberes Stoppelbild entsteht.
Neben Getreide als Ganzpflanzensilage kommen immer mehr neue Pflanzen als alternative Substrate für Biogas zum Einsatz, die ebenfalls mit dem Orbis geerntet werden können. Stark im Kommen ist z.B. Sorghum mit sehr guter Gasausbeute, die stehend bis über 3m Wuchshöhe erreichen kann. Aber auch bislang unbekannte Früchte wie Igniscum oder die durchwachsene Silphie werden versuchsweise angebaut. Raps, im grünen Zustand bzw. vor der Abreife, kann in Einzelfällen ebenfalls ein interessantes CO-Substrat sein. Und natürlich spielt die Sonnenblume kombiniert mit Mais oder auch als Reinkultur in einigen Betrieben seit Jahren aufgrund der ebenfalls hohen Gasausbeute eine wichtige Rolle.
Nicht zu den Biogassubstraten, aber dennoch auch zur Biomasse-Ernte, gehört der Anbau von Miscanthus. Im Februar/März lässt sich das abgereifte und abgetrocknete Miscanthus mit dem Orbis ebenfalls sehr gut ernten.