April 2012: LU Stoltenberg ist Spezialist im Pflanzenschutz
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Die Entscheidung lag nahe sich auf den Pflanzenschutz zu spezialisieren, da dies ein weißer Fleck auf der Karte im Großraum Bordesholm ist. Stoltenbergs Eichenhof liegt im ca. 5 km entfernten Hoffeld. Er fragte beim naheliegendem Lohnunternehmen Blunk Rendswühren GmbH an. Zu der Zeit hatte die Firma Blunk noch keine Pflanzenschutzdienstleistung im Programm. Es entwickelte sich eine Kooperation und noch im 1. Jahr wurden 800 ha mit einer Dubex Anhängespritze mit 24m Gestänge und 4000 l Fassvermögen gespritzt, doch dabei sollte es nicht bleiben. Von Zeit zu Zeit erweiterte sich die Fläche, die Dienstleistung sprach gut an, es wurde schnell klar, dass in spezialisierte Technik investiert werden musste. Die Anhängespritze war ihm zu steif in der Handhabung, deshalb wurde im Jahr 2003 diese durch einen gebrauchten Dammann Trac DT 1650 mit neuer Inuma Spritze ersetzt (24 m, 4000 l). Die Selbstfahrertechnik ist individueller einsetzbar, durch z.B. Spurbreitenverstellung und größere Arbeitshöhe. Gegenüber dem Schlepper ist sie in verschiedensten Kulturen zu gebrauchen, was für die Auslastung in einem Lohnunternehmen enorm wichtig ist.
Gezielte Investitionen
Nur 2 Jahre später schaffte Gerd Stoltenberg sich eine neue selbstfahrende Dammann Spritze an, einen DT 2000 H mit 4400 l Fassvermögen und 24 m Gestänge. Nachdem 2007 aufgrund der steigenden Fläche der alte Dammannn Trac 1650 zurückerworben wurde, ist dieser 2010 endgültig verkauft und durch einen neuen Dammann Trac 2500 H mit 6600 l Fassvermögen und 36 m ersetzt worden. Insgesamt bewirtschaftet LU Stoltenberg als Subunternehmer der Blunk GmbH und Honermeier GmbH 10.500 ha in Schleswig-Holstein. Seit einigen Jahren wird auch die Blunk Filiale in Lalendorf Mecklenburg-Vorpommern durch Gerd Stoltenberg im Pflanzenschutz betreut, ca. 8.000 ha Fläche gilt es hier zu bewältigen. Der Kundenkreis erstreckt sich vom kleinem Landwirt bis zum Großbetrieb, gerade in einer stark durch den Strukturwandel geprägten Landwirtschaft geben wachsende viehhaltende Betriebe Außenarbeiten wie den Pflanzenschutz ab, aber auch größere Marktfruchtbetriebe nutzen die spezialisierte Pflanzenschutztechnik.
Komplette Betreuung durch die Saison
Die zu behandelnden Flächen werden im Herbst mit der Herbizidmaßnahme aufgenommen und dann in den meisten Fällen bis zur Ernte betreut. Was gespritzt wird, wie viel und zu welchem Termin entscheidet in 99 % der Fälle LU Stoltenberg selbst. Der Kunde bekommt somit das "Rundum sorglos Paket". Ein geschätzter Vorteil der Betriebe die Dienstleitung an Anspruch zu nehmen, ist es natürlich sich mit dem schnell wandelndem Pflanzenschutzmarkt und den steigenden umweltbedingten Anforderungen nicht mehr auseinandersetzen zu müssen. Des Weiteren stehen keine Restmengen mehr auf dem Betrieb herum und somit auch kein Müll. Die Wasserlogistik gestaltet sich sehr unterschiedlich. Es kommt immer darauf an wo man sich befindet. Liegen die zu behandelnden Flächen in unmittelbarer Nähe zum Eichenhof oder Lohnunternehmen wird hier Wasser getankt. Bei weiteren Entfernungen wird sich mit dem Landwirten abgesprochen, so dass man Wasser z.B. auf umliegenden Gutsbetrieben tankt. Des Weiteren wird auch der Einsatz von Wasserzubringern genutzt, oder man nimmt einen Wasserwagen direkt hinter der Spritze mit.
Ohne Schichtbetrieb geht's nicht
Teilweise laufen die Spritzen in der Hochsaison im 24-Stunden-Betrieb, Gerd Stoltenberg fährt dabei selbst und außerdem wird er von drei Studenten unterstützt. Einer davon bin eben ich. Zu Vegetationsbeginn wird der Weizen mit Wachstumsreglern behandelt. Insgesamt wird der Weizen dreimal behandelt, dabei unterscheidet sich die Mittelwahl von Jahr zu Jahr. „Bei der Gerste liegen wir bei zwei Behandlungen und beim Raps bei drei Behandlungen, was aber auch stark von der Witterung im Frühjahr abhängt", erzählt Gerd Stoltenberg." Ich habe im Frühjahr bei LU Stoltenberg die Spritze hauptsächlich im Mais gefahren. Je nach Unkrautdruck wird variiert. Auf Flächen mit Quecke werden zusätzlich ca. 1,0 l Motivell oder 35g Cato mit Formulierungshilfstoff zugegeben. Bei den Mitteln versuchen wir zu variieren, gerade im Herbizidbereich ist die Gefahr Resistenzen zu bekommen erhöht. Bei der Wahl der Mittel passt man gut auf: Es gilt immer entsprechend den Standortbedingungen und den Zulassungsparametern den Einsatz individuell zu gestalten.
Geschrieben von Jonas Ostermann