August 2012: LU Ley -Der Fullliner für Kommunen

Was die kommunale Dienstleistung für Lohnunternehmer bringen kann, zeigt das Beispiel von Benedikt Ley. Mit 16 Jahren startete er mit seinen Dienstleistungen, mit 18 Jahren meldete Benedikt Ley sein Lohnunternehmen an. Heute ist der 28jährige ein Fullliner bei kommunaler Dienstleistung.

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„Bereits während meiner Ausbildung zum Agrartechniker habe ich zusammen mit einem Freund vor Ort Dienstleistungen wie Rasenmähen, Graben ausmähen und Holzeinschlag, angeboten", erzählt der 28-jährige. Mit der Gemeinde Bichl, dem 1 km entfernten Kloster Benediktbeuren und der Straßenmeisterei Bad Tölz fand er von Anfang an sehr gute und treue Kunden, so dass er sich während der Ausbildung ein Zubrot erwerben konnte.
Sein Mitarbeiterstab wuchs und langsam, aber sicher erweiterte sich das Aufgabengebiet ständig. Seit gut sechs Jahren bietet der Lohnunternehmer das komplette Dienstleistungspaket an.

Umsatzträger „grüner Berich"
Während die landwirtschaftlichen Dienstleistungen mit schwerer Bodenbearbeitung, Saat- und Transportarbeiten einen relativ geringen Anteil einnehmen, laufen die Geschäfte von Benedikt Ley vorrangig im kommunalen Bereich. „Sie machen 95 Prozent des Umsatzes aus", ergänzt er.
Im Winter stehen schwerpunktmäßig Winterdienst, Gehölzpflege, Holzeinschlag und Rodungsmaßnahmen auf dem Programm. Dann folgt eine große Palette von Dienstleistungangeboten: Straßenreinigung, Kehrarbeiten, Hackschnitzelherstellung - und transport, Wärmecontracting bei drei Heizwerken, kompletter Garten- und Landschaftsbau mit dazugehörigen Pflegearbeiten, Bankette mähen (ca. 1200 km), Rasenpflege, Verwertung von Schnittgut über Biogasanlagen, Wegebau, Gewässerpflege, Sanierung und Neubau von Feld-, Forst- und Almwegen.

Grünflächenpflege
Auftraggeber sind Städte, Wasserwirtschaftsämter, Naturschutzverbände, gewerbliche Auftraggeber und die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung. Zu den Objekten gehören zum Beispiel Sportplätze, die zweimal pro Woche gemäht werden, Straßenbegleitgrün, das zweimal jährlich gemäht wird und Landschaftsrasen in Kommunen. Hinzu kommen große Park- und Ausgleichsflächen in Städten wie München - insgesamt 400 bis 500 ha pro Jahr. Darüber hinaus fallen Magerrasen und Biotopflächen an, die spezielle Schnittzeitpunkte und Geräte erfordern. Schließlich gilt es, Niedermoorflächen, Nassflächen und Streuwiesen zu mähen, die erst ab September und zum Teil nur bei gefrorenem Boden mit Spezialfahrzeugen befahren werden können.

Winterdienst
Im Umkreis von 40 km erledigt der Lohnunternehmer für Straßenmeistereien, Autobahnmeistereien, Gemeinden, gewerbliche und private Kunden den Winterdienst. Zur Verfügung stehen sieben vollausgestattete Fahrzeuge. Das eingerichtete GPS-Dokumentationssystem dient der exakten Abrechnung und der Klärung von Unstimmigkeiten. 14 bis 17 feste Fahrer sind in verschiedenen Teams eingeteilt. Das Salz wird zum Teil von den Auftraggebern gestellt, andernfalls stehen Streustoffe (Split und Salz) im Lager bereit.

 

Gewässerpflege
Seit acht Jahren ist Benedikt Ley auch auf dem Gebiet der Gewässerpflege aktiv. Zu den Arbeiten gehören zum Beispiel die Sanierung bzw. Umgestaltung von Bachläufen, die Pflege von Böschungen und Deichen, sprich Mäharbeiten und Gehölzschnitt, sowie Treibholzräumung. Ein weiterer Dienstleistungsbereich ist die Wildbachverbauung. Denn in der Gegend gibt es eine Reihe von extrem steilen Wildbächen, die bei Niederschlägen sehr große Wassermassen führen und dabei Steine und Geröll mitreißen. Hier sind die Aufgaben von Ley das Befestigen von Ufern und die Anlage von Sperren, um die Strömung zu drosseln.
Kunden sind Wasserwirtschaftsämter in Bayern, Wasser- und Bodenverbände, Gemeinden und Energieunternehmen. 

 

Fahrzeuge optimieren
Ständig ist der 28-jährige auf der Suche nach Techniken und Arbeitsweisen, die Probleme lösen und die nicht jeder Mitbewerber bietet. Eine wertvolle Unterstützung hat er dabei in Werkstattmeister Franz Eckmann. Der findige Mitarbeiter baut bei Bedarf für bestimmte Zwecke Serienmaschinen um oder fertigt auch selbst kleine Eigenkonstruktionen an. „Ich möchte mich von der Konkurrenz durch Schlagkraft und ein breites Angebot abheben", erklärt der 28-jährige. Dabei setzt er voll auf seine sehr gut ausgebildeten Bauleiter. Denn er weiß, dass für die Kunden ein kompetenter Ansprechpartner vor Ort sehr wichtig ist. „Es liegt mir viel daran, eigenverantwortliche Mitarbeiter auszubilden und aufzubauen, die relativ selbstständig arbeiten, Verantwortung übernehmen und zum Teil auch selbst entscheiden", betonte er.

 

Mitarbeitermotivation
Firmenchef Benedikt Ley ist zuständig für die Angebotskalkulation sowie den Kundenkontakt und die Kundenpflege. Außerdem übernimmt er regelmäßig die Tagesdisposition. In seinem Haus wird täglich, spätestens bis 16 Uhr, die Einteilung der Mitarbeiter für den nächsten Tag geregelt. In der Werkstatt können die Beschäftigten vor dem Feierabend an einer großen Tafel ablesen, welche Tätigkeit und wie lange sie diese Arbeit am folgenden Tag verrichten. „So kann sich jeder vor dem Nachhausegehen schon darauf einstellen", fügt der Chef hinzu. Da die Arbeitskräfte im nicht so hoch spezialisierten Bereich durchaus getauscht werden können, besteht die Möglichkeit für eine flexible Einteilung.

 

 

Geschrieben von Helga Gebendorfer